Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824.

Bild:
<< vorherige Seite

seine Gränze in einer endlichen Zeit, und sein Differen-
tial ist constant. Wir haben also hier auch rückwärts
dasjenige Gesetz der anwachsenden Stärke der
Wahrnehmung
gefunden, vermöge dessen, unge-
achtet der abnehmenden Empfänglichkeit, das
Quantum des Wahrgenommenen der Zeit pro-
portional bleibt
.

Erneuern wir nun die obige Frage nach dem Ver-
lauf der Hemmung des Wahrgenommenen während der
Wahrnehmung: so ist allgemein
[Formel 1]

Man setze [Formel 2] , so kommt es nun darauf an,
[Formel 3] zu integriren. Zur Umformung sey
et =x, so bekommt das Differential diese Gestalt:
[Formel 4] .

Es ist [Formel 5]
folglich
[Formel 6] Hieraus kann eine Reductionsformel gebildet werden, die
bis a=1 herabläuft. Und
[Formel 7]

Hier bedeutet li so viel als Integrallogarith-
mus
*); und es ist [Formel 8] . Die eben angegebne
Formel findet man auf folgende Weise: Es ist

*) Von den Integrallogarithmen sehe man Soldners theorie et
tables d'une nouvelle fonction transcendante, a Munic
. 1809; und
Herrn Professor Bessels Aufsatz im ersten Stück des Königsberger
Archiv's für Naturwissenschaft und Mathematik.

seine Gränze in einer endlichen Zeit, und sein Differen-
tial ist constant. Wir haben also hier auch rückwärts
dasjenige Gesetz der anwachsenden Stärke der
Wahrnehmung
gefunden, vermöge dessen, unge-
achtet der abnehmenden Empfänglichkeit, das
Quantum des Wahrgenommenen der Zeit pro-
portional bleibt
.

Erneuern wir nun die obige Frage nach dem Ver-
lauf der Hemmung des Wahrgenommenen während der
Wahrnehmung: so ist allgemein
[Formel 1]

Man setze [Formel 2] , so kommt es nun darauf an,
[Formel 3] zu integriren. Zur Umformung sey
et =x, so bekommt das Differential diese Gestalt:
[Formel 4] .

Es ist [Formel 5]
folglich
[Formel 6] Hieraus kann eine Reductionsformel gebildet werden, die
bis α=1 herabläuft. Und
[Formel 7]

Hier bedeutet li so viel als Integrallogarith-
mus
*); und es ist [Formel 8] . Die eben angegebne
Formel findet man auf folgende Weise: Es ist

*) Von den Integrallogarithmen sehe man Soldners theorie et
tables d’une nouvelle fonction transcendante, à Munic
. 1809; und
Herrn Professor Bessels Aufsatz im ersten Stück des Königsberger
Archiv’s für Naturwissenschaft und Mathematik.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0348" n="328"/>
seine Gränze in einer endlichen Zeit, und sein Differen-<lb/>
tial ist constant. Wir haben also hier auch rückwärts<lb/><hi rendition="#g">dasjenige Gesetz der anwachsenden Stärke der<lb/>
Wahrnehmung</hi> gefunden, <hi rendition="#g">vermöge dessen, unge-<lb/>
achtet der abnehmenden Empfänglichkeit, das<lb/>
Quantum des Wahrgenommenen der Zeit pro-<lb/>
portional bleibt</hi>.</p><lb/>
              <p>Erneuern wir nun die obige Frage nach dem Ver-<lb/>
lauf der Hemmung des Wahrgenommenen während der<lb/>
Wahrnehmung: so ist allgemein<lb/><formula/></p><lb/>
              <p>Man setze <formula/>, so kommt es nun darauf an,<lb/><formula/> zu integriren. Zur Umformung sey<lb/><hi rendition="#i">e<hi rendition="#sup">t</hi></hi> =<hi rendition="#i">x</hi>, so bekommt das Differential diese Gestalt:<lb/><formula/>.</p><lb/>
              <p>Es ist <formula/><lb/>
folglich<lb/><formula/> Hieraus kann eine Reductionsformel gebildet werden, die<lb/>
bis <hi rendition="#i">&#x03B1;</hi>=1 herabläuft. Und<lb/><hi rendition="#et"><formula/></hi></p>
              <p>Hier bedeutet <hi rendition="#i">li</hi> so viel als <hi rendition="#g">Integrallogarith-<lb/>
mus</hi> <note place="foot" n="*)">Von den Integrallogarithmen sehe man <hi rendition="#g">Soldners</hi> <hi rendition="#i">theorie et<lb/>
tables d&#x2019;une nouvelle fonction transcendante, à Munic</hi>. 1809; und<lb/>
Herrn Professor <hi rendition="#g">Bessels</hi> Aufsatz im ersten Stück des Königsberger<lb/>
Archiv&#x2019;s für Naturwissenschaft und Mathematik.</note>; und es ist <formula/>. Die eben angegebne<lb/>
Formel findet man auf folgende Weise: Es ist<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[328/0348] seine Gränze in einer endlichen Zeit, und sein Differen- tial ist constant. Wir haben also hier auch rückwärts dasjenige Gesetz der anwachsenden Stärke der Wahrnehmung gefunden, vermöge dessen, unge- achtet der abnehmenden Empfänglichkeit, das Quantum des Wahrgenommenen der Zeit pro- portional bleibt. Erneuern wir nun die obige Frage nach dem Ver- lauf der Hemmung des Wahrgenommenen während der Wahrnehmung: so ist allgemein [FORMEL] Man setze [FORMEL], so kommt es nun darauf an, [FORMEL] zu integriren. Zur Umformung sey et =x, so bekommt das Differential diese Gestalt: [FORMEL]. Es ist [FORMEL] folglich [FORMEL] Hieraus kann eine Reductionsformel gebildet werden, die bis α=1 herabläuft. Und [FORMEL] Hier bedeutet li so viel als Integrallogarith- mus *); und es ist [FORMEL]. Die eben angegebne Formel findet man auf folgende Weise: Es ist *) Von den Integrallogarithmen sehe man Soldners theorie et tables d’une nouvelle fonction transcendante, à Munic. 1809; und Herrn Professor Bessels Aufsatz im ersten Stück des Königsberger Archiv’s für Naturwissenschaft und Mathematik.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/348
Zitationshilfe: Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/348>, abgerufen am 22.11.2024.