gekommene Hemmung von a und b, die obige Grösse = 0,561; aber y = 0,304 ist hievon mehr als die Hälfte. Man sieht also in dem Beyspiel bestätigt, was aus dem Gesetze des Hervortretens vorauszusehen war, dass die aufsteigende Vorstellung Anfangs weit von dem ihr gesteckten, oder vielmehr ihr voranschrei- tenden Zielpuncte, entfernt bleiben, nach eini- ger Zeit aber ihm bedeutend näher kommen, ob- schon immer noch eine gute Strecke zwischen sich und ihm, offen lassen werde.
Wir haben in diesem Beyspiele nur Eine plötzliche Veränderung des Bewegungsgesetzes der hervortretenden Vorstellung bemerken können; es ist jedoch offenbar, dass jeder der im vorigen Capitel bemerkten Uebergänge, auch hier Einfluss haben müsse. --
§. 83.
Da in den Bewegungen der Vorstellungen a, b, und c ein wichtiger Unterschied davon abhängt, ob c neben a und b auf die statische Schwelle fallen müsse oder nicht: so haben wir den Einfluss dieses Umstandes auf das Hervortreten der ältern Vorstellung zu prüfen.
Es sey also jetzt c auf die statische Schwelle zu sin- ken bestimmt: so verrückt sich der statische Punct für a und b nicht; ihr Wideraufstreben beschleunigt von An- fang an das Sinken der Hemmungssumme; und für t gilt gleich Anfangs die Formel
[Formel 1]
nach §. 77. Diese aber kann für eine nähere Bestimmung der im §. 82. für die nachfolgenden Zeiten gebrauchten angese- hen werden, wenn C = S' = c gesetzt wird, wobey denn noch q seinen gehörigen Werth nach den Umständen des §. 77. bekommt. Hieraus wird
[Formel 2]
Denn U ist jetzt = 0, weil beym Anfang der Zeit noch nichts hervorgetreten ist. Aber unsre Formel lässt sich jetzt besser als vorhin zusammenziehn; sie wird
S 2
gekommene Hemmung von a und b, die obige Gröſse = 0,561; aber y = 0,304 ist hievon mehr als die Hälfte. Man sieht also in dem Beyspiel bestätigt, was aus dem Gesetze des Hervortretens vorauszusehen war, daſs die aufsteigende Vorstellung Anfangs weit von dem ihr gesteckten, oder vielmehr ihr voranschrei- tenden Zielpuncte, entfernt bleiben, nach eini- ger Zeit aber ihm bedeutend näher kommen, ob- schon immer noch eine gute Strecke zwischen sich und ihm, offen lassen werde.
Wir haben in diesem Beyspiele nur Eine plötzliche Veränderung des Bewegungsgesetzes der hervortretenden Vorstellung bemerken können; es ist jedoch offenbar, daſs jeder der im vorigen Capitel bemerkten Uebergänge, auch hier Einfluſs haben müsse. —
§. 83.
Da in den Bewegungen der Vorstellungen a, b, und c ein wichtiger Unterschied davon abhängt, ob c neben a und b auf die statische Schwelle fallen müsse oder nicht: so haben wir den Einfluſs dieses Umstandes auf das Hervortreten der ältern Vorstellung zu prüfen.
Es sey also jetzt c auf die statische Schwelle zu sin- ken bestimmt: so verrückt sich der statische Punct für a und b nicht; ihr Wideraufstreben beschleunigt von An- fang an das Sinken der Hemmungssumme; und für t gilt gleich Anfangs die Formel
[Formel 1]
nach §. 77. Diese aber kann für eine nähere Bestimmung der im §. 82. für die nachfolgenden Zeiten gebrauchten angese- hen werden, wenn C = S' = c gesetzt wird, wobey denn noch q seinen gehörigen Werth nach den Umständen des §. 77. bekommt. Hieraus wird
[Formel 2]
Denn ϒ ist jetzt = 0, weil beym Anfang der Zeit noch nichts hervorgetreten ist. Aber unsre Formel läſst sich jetzt besser als vorhin zusammenziehn; sie wird
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gekommene Hemmung von a und b, die obige Gröſse
= 0,561; aber y = 0,304 ist hievon mehr als die Hälfte.
Man sieht also in dem Beyspiel bestätigt, was aus dem
Gesetze des Hervortretens vorauszusehen war, daſs die
aufsteigende Vorstellung Anfangs weit von dem
ihr gesteckten, oder vielmehr ihr voranschrei-
tenden Zielpuncte, entfernt bleiben, nach eini-
ger Zeit aber ihm bedeutend näher kommen, ob-
schon immer noch eine gute Strecke zwischen
sich und ihm, offen lassen werde.
Wir haben in diesem Beyspiele nur Eine plötzliche
Veränderung des Bewegungsgesetzes der hervortretenden
Vorstellung bemerken können; es ist jedoch offenbar,
daſs jeder der im vorigen Capitel bemerkten Uebergänge,
auch hier Einfluſs haben müsse. —
§. 83.
Da in den Bewegungen der Vorstellungen a, b, und
c ein wichtiger Unterschied davon abhängt, ob c neben
a und b auf die statische Schwelle fallen müsse oder
nicht: so haben wir den Einfluſs dieses Umstandes auf
das Hervortreten der ältern Vorstellung zu prüfen.
Es sey also jetzt c auf die statische Schwelle zu sin-
ken bestimmt: so verrückt sich der statische Punct für
a und b nicht; ihr Wideraufstreben beschleunigt von An-
fang an das Sinken der Hemmungssumme; und für t gilt
gleich Anfangs die Formel [FORMEL] nach §. 77.
Diese aber kann für eine nähere Bestimmung der im
§. 82. für die nachfolgenden Zeiten gebrauchten angese-
hen werden, wenn C = S' = c gesetzt wird, wobey denn
noch q seinen gehörigen Werth nach den Umständen des
§. 77. bekommt. Hieraus wird
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Denn ϒ ist jetzt = 0, weil beym Anfang der Zeit noch
nichts hervorgetreten ist. Aber unsre Formel läſst sich
jetzt besser als vorhin zusammenziehn; sie wird
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Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/295>, abgerufen am 22.11.2024.
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