Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847.Denken wir uns einen hydroelectrischen constanten Denken wir uns einen hydroelectrischen constanten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0069" n="59"/> <p>Denken wir uns einen hydroelectrischen constanten<lb/> Strom, in dessen Leitungsdrath ein Stück eines andern<lb/> Metalls eingelöthet ist, dessen Löthstellen die Temperatu-<lb/> ren <hi rendition="#i">t'</hi> und <hi rendition="#i">t''</hi> haben, so wird der electrische Strom wäh-<lb/> rend des Zeittheilchens <hi rendition="#i">dt</hi> in der ganzen Leitung die Wärme<lb/><hi rendition="#i">J</hi><hi rendition="#sup">2</hi> <hi rendition="#i">Wdt</hi> erzeugen, ausserdem in der einen Löthstelle <hi rendition="#i">q͵dt</hi><lb/> entwickeln, in der andern <hi rendition="#i">q͵͵dt</hi> verschlucken. Ist <hi rendition="#i">A</hi> die<lb/> electromotorische Kraft der hydroelectrischen Kette, also<lb/><hi rendition="#i">AJdt</hi> die chemisch zu erzeugende Wärme, so folgt aus<lb/> dem Gesetz von der Erhaltung der Kraft<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">AJ</hi> = <hi rendition="#i">J</hi><hi rendition="#sup">2</hi><hi rendition="#i">W</hi> + <hi rendition="#i">q͵</hi> — <hi rendition="#i">q͵͵</hi> 1)</hi><lb/> Ist <hi rendition="#i">B<hi rendition="#sub">t</hi></hi> die electromotorische Kraft der Thermokette, wenn<lb/> eine der Löthstellen die Temperatur <hi rendition="#i">t</hi> und die andere irgend<lb/> eine constante Temperatur z. B. 0° hat, so ist für die ganze<lb/> Kette<lb/><hi rendition="#c"><formula/>. 2)</hi><lb/> Für <hi rendition="#i">t͵</hi> = <hi rendition="#i">t͵͵</hi> wird<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/> Dies in die Glelchung 1) gesetzt giebt<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">q͵</hi> = <hi rendition="#i">q͵͵</hi></hi><lb/> d. h. bei gleicher Temperatur der Löthstellen derselben Me-<lb/> talle und gleicher Intensität des Stroms müssen die entwik-<lb/> kelten und verschluckten Wärmemengen gleich sein, unab-<lb/> hängig vom Querschnitt. Dürfen wir annehmen, dass dieser<lb/> Vorgang in jedem Puncte des Querschnitts derselbe ist, so<lb/> folgt, dass die in gleichen Flächenräumen verschiedener<lb/> Querschnitte durch denselben Strom entwickelten Wärme-<lb/> mengen sich wie die Dichtigkeiten des Stroms verhalten,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [59/0069]
Denken wir uns einen hydroelectrischen constanten
Strom, in dessen Leitungsdrath ein Stück eines andern
Metalls eingelöthet ist, dessen Löthstellen die Temperatu-
ren t' und t'' haben, so wird der electrische Strom wäh-
rend des Zeittheilchens dt in der ganzen Leitung die Wärme
J2 Wdt erzeugen, ausserdem in der einen Löthstelle q͵dt
entwickeln, in der andern q͵͵dt verschlucken. Ist A die
electromotorische Kraft der hydroelectrischen Kette, also
AJdt die chemisch zu erzeugende Wärme, so folgt aus
dem Gesetz von der Erhaltung der Kraft
AJ = J2W + q͵ — q͵͵ 1)
Ist Bt die electromotorische Kraft der Thermokette, wenn
eine der Löthstellen die Temperatur t und die andere irgend
eine constante Temperatur z. B. 0° hat, so ist für die ganze
Kette
[FORMEL]. 2)
Für t͵ = t͵͵ wird
[FORMEL].
Dies in die Glelchung 1) gesetzt giebt
q͵ = q͵͵
d. h. bei gleicher Temperatur der Löthstellen derselben Me-
talle und gleicher Intensität des Stroms müssen die entwik-
kelten und verschluckten Wärmemengen gleich sein, unab-
hängig vom Querschnitt. Dürfen wir annehmen, dass dieser
Vorgang in jedem Puncte des Querschnitts derselbe ist, so
folgt, dass die in gleichen Flächenräumen verschiedener
Querschnitte durch denselben Strom entwickelten Wärme-
mengen sich wie die Dichtigkeiten des Stroms verhalten,
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Zitationshilfe: | Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_erhaltung_1847/69>, abgerufen am 25.07.2024. |