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Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847.

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zu fragen übrig, ob die Summe dieser Kräfte immer der
verlorenen mechanischen Kraft entspricht. In den Fällen,
wo die molecülaren Aenderungen und die Electricitätsent-
wicklung möglichst vermieden sind, würde sich diese Frage
so stellen, ob für einen gewissen Verlust an mechanischer
Kraft jedesmal eine bestimmte Quantität Wärme entsteht,
und inwiefern eine Wärmequantität einem Aequivalent me-
chanischer Kraft entsprechen kann. Zur Lösung der erste-
ren Frage sind erst wenige Versuche angestellt. Joule *)
hat die Wärmemengen untersucht, welche bei der Reibung
des Wassers in engen Röhren und in einem Gefässe ent-
wickelt werden, wo es durch ein nach Art einer Turbine
construirtes Rad in Bewegung gesetzt wurde; er hat im
ersteren Falle gefunden, dass die Wärme, welche 1 Kilogr.
Wasser um 1°C erwärmt, 452 Kilogr. um ein Meter hebt,
im zweiten 521 Kilogr. Indessen entsprechen seine Mes-
sungsmethoden zu wenig der Schwierigkeit der Untersu-
chung, als dass diese Resultate irgendwie auf Genauigkeit
Anspruch machen könnten; wahrscheinlich sind diese Zah-
len zu hoch, weil bei seinem Verfahren wohl leicht Wärme
für die Beobachtung verloren werden konnte, dagegen der
nothwendige Verlust der mechanischen Kraft in den übri-
gen Maschinentheilen von dieser nicht in Abrechnung ge-
bracht ist.

Wenden wir uns nun zu der ferneren Frage, in wie
weit Wärme einem Kraftäquivalent entsprechen könne. Die
materielle Theorie der Wärme muss nothwendig die Quan-
tität des Wärmestoffs als constant ansehen; mechanische

*) J. P. Joule. On the existence of an equivalent relation between
heat and the ordinary forms of mechanical power. Phil. mag. XXVII. 205.

zu fragen übrig, ob die Summe dieser Kräfte immer der
verlorenen mechanischen Kraft entspricht. In den Fällen,
wo die molecülaren Aenderungen und die Electricitätsent-
wicklung möglichst vermieden sind, würde sich diese Frage
so stellen, ob für einen gewissen Verlust an mechanischer
Kraft jedesmal eine bestimmte Quantität Wärme entsteht,
und inwiefern eine Wärmequantität einem Aequivalent me-
chanischer Kraft entsprechen kann. Zur Lösung der erste-
ren Frage sind erst wenige Versuche angestellt. Joule *)
hat die Wärmemengen untersucht, welche bei der Reibung
des Wassers in engen Röhren und in einem Gefässe ent-
wickelt werden, wo es durch ein nach Art einer Turbine
construirtes Rad in Bewegung gesetzt wurde; er hat im
ersteren Falle gefunden, dass die Wärme, welche 1 Kilogr.
Wasser um 1°C erwärmt, 452 Kilogr. um ein Meter hebt,
im zweiten 521 Kilogr. Indessen entsprechen seine Mes-
sungsmethoden zu wenig der Schwierigkeit der Untersu-
chung, als dass diese Resultate irgendwie auf Genauigkeit
Anspruch machen könnten; wahrscheinlich sind diese Zah-
len zu hoch, weil bei seinem Verfahren wohl leicht Wärme
für die Beobachtung verloren werden konnte, dagegen der
nothwendige Verlust der mechanischen Kraft in den übri-
gen Maschinentheilen von dieser nicht in Abrechnung ge-
bracht ist.

Wenden wir uns nun zu der ferneren Frage, in wie
weit Wärme einem Kraftäquivalent entsprechen könne. Die
materielle Theorie der Wärme muss nothwendig die Quan-
tität des Wärmestoffs als constant ansehen; mechanische

*) J. P. Joule. On the existence of an equivalent relation between
heat and the ordinary forms of mechanical power. Phil. mag. XXVII. 205.
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[27/0037] zu fragen übrig, ob die Summe dieser Kräfte immer der verlorenen mechanischen Kraft entspricht. In den Fällen, wo die molecülaren Aenderungen und die Electricitätsent- wicklung möglichst vermieden sind, würde sich diese Frage so stellen, ob für einen gewissen Verlust an mechanischer Kraft jedesmal eine bestimmte Quantität Wärme entsteht, und inwiefern eine Wärmequantität einem Aequivalent me- chanischer Kraft entsprechen kann. Zur Lösung der erste- ren Frage sind erst wenige Versuche angestellt. Joule *) hat die Wärmemengen untersucht, welche bei der Reibung des Wassers in engen Röhren und in einem Gefässe ent- wickelt werden, wo es durch ein nach Art einer Turbine construirtes Rad in Bewegung gesetzt wurde; er hat im ersteren Falle gefunden, dass die Wärme, welche 1 Kilogr. Wasser um 1°C erwärmt, 452 Kilogr. um ein Meter hebt, im zweiten 521 Kilogr. Indessen entsprechen seine Mes- sungsmethoden zu wenig der Schwierigkeit der Untersu- chung, als dass diese Resultate irgendwie auf Genauigkeit Anspruch machen könnten; wahrscheinlich sind diese Zah- len zu hoch, weil bei seinem Verfahren wohl leicht Wärme für die Beobachtung verloren werden konnte, dagegen der nothwendige Verlust der mechanischen Kraft in den übri- gen Maschinentheilen von dieser nicht in Abrechnung ge- bracht ist. Wenden wir uns nun zu der ferneren Frage, in wie weit Wärme einem Kraftäquivalent entsprechen könne. Die materielle Theorie der Wärme muss nothwendig die Quan- tität des Wärmestoffs als constant ansehen; mechanische *) J. P. Joule. On the existence of an equivalent relation between heat and the ordinary forms of mechanical power. Phil. mag. XXVII. 205.

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Zitationshilfe: Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_erhaltung_1847/37>, abgerufen am 24.11.2024.