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Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847.

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Für die Gleichgewichtslage ist u = a, folglich die lebendige
Kraft des Theilchens Dm während der Wellenbewegung
1/2Dma2, proportional der Intensität. Breiten sich Wellen von
einem Centrum kugelförmig aus, so setzen sie immer grössere
Massen in Bewegung, folglich muss die Intensität abneh-
men, wenn die lebendige Kraft dieselbe bleiben soll. Da
nun die von der Welle umfassten Massen zunehmen wie
die Quadrate der Entfernung, so folgt das bekannte Gesetz,
dass die Intensitäten im umgekehrten Verhältnisse abnehmen.

Die Gesetze der Zurückwerfung, Brechung und Pola-
risation des Lichts an der Grenze zweier Medien von ver-
schiedener Wellengeschwindigkeit sind bekanntlich schon
von Fresnel hergeleitet worden aus der Annahme, dass die
Bewegung der Grenztheilchen in beiden Mitteln dieselbe
sei, und aus der Erhaltung der lebendigen Kraft. Bei der
Interferenz zweier Wellenzüge findet keine Vernichtung der
lebendigen Kraft statt, sondern nur eine andere Verthei-
lung. Zwei Wellenzüge von den Intensitäten a2 und b2,
welche nicht interferiren, geben allen getroffenen Puncten
die Intensität a2 + b2; interferiren sie, so haben die Maxima
(a + b)2, um 2ab grösser, die Minima (a -- b)2, um eben so
viel kleiner als a2 + b2.

Vernichtet wird die lebendige Kraft der elastischen
Wellen erst bei denjenigen Vorgängen, welche wir als
Absorption derselben bezeichnen. Die Absorption der Schall-
wellen finden wir hauptsächlich durch das Gegenstossen
gegen nachgiebige unelastische Körper, z. B. Vorhänge,
Decken befördert, dürfen sie also wohl hauptsächlich für
einen Uebergang der Bewegung an die getroffenen Körper
und Vernichtung in diesen durch Reibung halten; ob die
Bewegung auch durch Reibung der Lufttheilchen gegen

Für die Gleichgewichtslage ist u = a, folglich die lebendige
Kraft des Theilchens Δm während der Wellenbewegung
½Δma2, proportional der Intensität. Breiten sich Wellen von
einem Centrum kugelförmig aus, so setzen sie immer grössere
Massen in Bewegung, folglich muss die Intensität abneh-
men, wenn die lebendige Kraft dieselbe bleiben soll. Da
nun die von der Welle umfassten Massen zunehmen wie
die Quadrate der Entfernung, so folgt das bekannte Gesetz,
dass die Intensitäten im umgekehrten Verhältnisse abnehmen.

Die Gesetze der Zurückwerfung, Brechung und Pola-
risation des Lichts an der Grenze zweier Medien von ver-
schiedener Wellengeschwindigkeit sind bekanntlich schon
von Fresnel hergeleitet worden aus der Annahme, dass die
Bewegung der Grenztheilchen in beiden Mitteln dieselbe
sei, und aus der Erhaltung der lebendigen Kraft. Bei der
Interferenz zweier Wellenzüge findet keine Vernichtung der
lebendigen Kraft statt, sondern nur eine andere Verthei-
lung. Zwei Wellenzüge von den Intensitäten a2 und b2,
welche nicht interferiren, geben allen getroffenen Puncten
die Intensität a2 + b2; interferiren sie, so haben die Maxima
(a + b)2, um 2ab grösser, die Minima (ab)2, um eben so
viel kleiner als a2 + b2.

Vernichtet wird die lebendige Kraft der elastischen
Wellen erst bei denjenigen Vorgängen, welche wir als
Absorption derselben bezeichnen. Die Absorption der Schall-
wellen finden wir hauptsächlich durch das Gegenstossen
gegen nachgiebige unelastische Körper, z. B. Vorhänge,
Decken befördert, dürfen sie also wohl hauptsächlich für
einen Uebergang der Bewegung an die getroffenen Körper
und Vernichtung in diesen durch Reibung halten; ob die
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[23/0033] Für die Gleichgewichtslage ist u = a, folglich die lebendige Kraft des Theilchens Δm während der Wellenbewegung ½Δma2, proportional der Intensität. Breiten sich Wellen von einem Centrum kugelförmig aus, so setzen sie immer grössere Massen in Bewegung, folglich muss die Intensität abneh- men, wenn die lebendige Kraft dieselbe bleiben soll. Da nun die von der Welle umfassten Massen zunehmen wie die Quadrate der Entfernung, so folgt das bekannte Gesetz, dass die Intensitäten im umgekehrten Verhältnisse abnehmen. Die Gesetze der Zurückwerfung, Brechung und Pola- risation des Lichts an der Grenze zweier Medien von ver- schiedener Wellengeschwindigkeit sind bekanntlich schon von Fresnel hergeleitet worden aus der Annahme, dass die Bewegung der Grenztheilchen in beiden Mitteln dieselbe sei, und aus der Erhaltung der lebendigen Kraft. Bei der Interferenz zweier Wellenzüge findet keine Vernichtung der lebendigen Kraft statt, sondern nur eine andere Verthei- lung. Zwei Wellenzüge von den Intensitäten a2 und b2, welche nicht interferiren, geben allen getroffenen Puncten die Intensität a2 + b2; interferiren sie, so haben die Maxima (a + b)2, um 2ab grösser, die Minima (a — b)2, um eben so viel kleiner als a2 + b2. Vernichtet wird die lebendige Kraft der elastischen Wellen erst bei denjenigen Vorgängen, welche wir als Absorption derselben bezeichnen. Die Absorption der Schall- wellen finden wir hauptsächlich durch das Gegenstossen gegen nachgiebige unelastische Körper, z. B. Vorhänge, Decken befördert, dürfen sie also wohl hauptsächlich für einen Uebergang der Bewegung an die getroffenen Körper und Vernichtung in diesen durch Reibung halten; ob die Bewegung auch durch Reibung der Lufttheilchen gegen

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Zitationshilfe: Helmholtz, Hermann von: Über die Erhaltung der Kraft. Berlin, 1847, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_erhaltung_1847/33>, abgerufen am 24.11.2024.