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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. XV. Von Ausnehm. der Bäume etc.
Boden zu nehmen/ ist vom Junio biß zu Außgang
des Augusti, massen so dann die Stengel und Blät-
ter abfallen.

Wann ihr nun die Hand daran legen wollet/ so
nehmet ein kleines Hand-Schäufflein/ als die Mau-
rer zu gebrauchen pflegen/ stechet bey schönen tro-
ckenem Wetter/ und ja nicht nassen Tagen/ mit sol-
chem kurtz an den Buchs-Baum hinein/ jedoch fein
behutsam/ daß ihr die Zwiebel nicht verwundet;
Nehmet damit alle Erde aus dem Bette herauß/
legt sie in die Neben-Wege/ (falls solche mit Sand
besträuet/ muß er zu erst weggeräumet werden)
durchsuchet solche nebenst der noch übrigen Erde des
Bettes mit einem höltzernen Schäufflein/ gegen
und um den Buchsbaum fleißig herum/ sammlet
die grossen und kleinen Zwiebeln alle herauß/ tragt
so dann solche Zwiebeln auff ein Gemach oder
Boden/ da keine Mäuse/ als deren Todt-Feinde/ zu-
kommen können/ leget jede Sorte ohne werffen sanfft
auf eine reine Stelle/ breitet sie von einander/ da-
mit sie biß zu ihrer Wiedereinlegung im Schatten
auslufften und trucknen mögen.

Diejenigen Zwiebeln aber/ so Schuppen oder
Blättlein haben/ als da seynd allerhand Lilien/ Co-
rona imperialis. &c.
leget also fort/ so bald ihr sie
ausgenommen/ wieder in einen Winckel im Gar-
ten zusammen/ bedeckt sie mit etwas Erde/ und last
sie allda so lange/ biß sie mit den andern bulbis wie-
der eingesetzt werden.

Findet ihr beym Außnehmen eine schad- oder man-
gelhabende Zwiebel/ so kratzet behutsam/ damit der-

selben

Cap. XV. Von Ausnehm. der Baͤume ꝛc.
Boden zu nehmen/ iſt vom Junio biß zu Außgang
des Auguſti, maſſen ſo dann die Stengel und Blaͤt-
ter abfallen.

Wann ihr nun die Hand daran legen wollet/ ſo
nehmet ein kleines Hand-Schaͤufflein/ als die Mau-
rer zu gebrauchen pflegen/ ſtechet bey ſchoͤnen tro-
ckenem Wetter/ und ja nicht naſſen Tagen/ mit ſol-
chem kurtz an den Buchs-Baum hinein/ jedoch fein
behutſam/ daß ihr die Zwiebel nicht verwundet;
Nehmet damit alle Erde aus dem Bette herauß/
legt ſie in die Neben-Wege/ (falls ſolche mit Sand
beſtraͤuet/ muß er zu erſt weggeraͤumet werden)
durchſuchet ſolche nebenſt der noch uͤbrigen Erde des
Bettes mit einem hoͤltzernen Schaͤufflein/ gegen
und um den Buchsbaum fleißig herum/ ſammlet
die groſſen und kleinen Zwiebeln alle herauß/ tragt
ſo dann ſolche Zwiebeln auff ein Gemach oder
Boden/ da keine Mäuſe/ als deren Todt-Feinde/ zu-
kommen koͤnnen/ leget jede Sorte ohne werffen ſanfft
auf eine reine Stelle/ breitet ſie von einander/ da-
mit ſie biß zu ihrer Wiedereinlegung im Schatten
auslufften und trucknen moͤgen.

Diejenigen Zwiebeln aber/ ſo Schuppen oder
Blättlein haben/ als da ſeynd allerhand Lilien/ Co-
rona imperialis. &c.
leget alſo fort/ ſo bald ihr ſie
ausgenommen/ wieder in einen Winckel im Gar-
ten zuſammen/ bedeckt ſie mit etwas Erde/ und laſt
ſie allda ſo lange/ biß ſie mit den andern bulbis wie-
der eingeſetzt werden.

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gelhabende Zwiebel/ ſo kratzet behutſam/ damit der-

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[77/0093] Cap. XV. Von Ausnehm. der Baͤume ꝛc. Boden zu nehmen/ iſt vom Junio biß zu Außgang des Auguſti, maſſen ſo dann die Stengel und Blaͤt- ter abfallen. Wann ihr nun die Hand daran legen wollet/ ſo nehmet ein kleines Hand-Schaͤufflein/ als die Mau- rer zu gebrauchen pflegen/ ſtechet bey ſchoͤnen tro- ckenem Wetter/ und ja nicht naſſen Tagen/ mit ſol- chem kurtz an den Buchs-Baum hinein/ jedoch fein behutſam/ daß ihr die Zwiebel nicht verwundet; Nehmet damit alle Erde aus dem Bette herauß/ legt ſie in die Neben-Wege/ (falls ſolche mit Sand beſtraͤuet/ muß er zu erſt weggeraͤumet werden) durchſuchet ſolche nebenſt der noch uͤbrigen Erde des Bettes mit einem hoͤltzernen Schaͤufflein/ gegen und um den Buchsbaum fleißig herum/ ſammlet die groſſen und kleinen Zwiebeln alle herauß/ tragt ſo dann ſolche Zwiebeln auff ein Gemach oder Boden/ da keine Mäuſe/ als deren Todt-Feinde/ zu- kommen koͤnnen/ leget jede Sorte ohne werffen ſanfft auf eine reine Stelle/ breitet ſie von einander/ da- mit ſie biß zu ihrer Wiedereinlegung im Schatten auslufften und trucknen moͤgen. Diejenigen Zwiebeln aber/ ſo Schuppen oder Blättlein haben/ als da ſeynd allerhand Lilien/ Co- rona imperialis. &c. leget alſo fort/ ſo bald ihr ſie ausgenommen/ wieder in einen Winckel im Gar- ten zuſammen/ bedeckt ſie mit etwas Erde/ und laſt ſie allda ſo lange/ biß ſie mit den andern bulbis wie- der eingeſetzt werden. Findet ihr beym Außnehmen eine ſchad- oder man- gelhabende Zwiebel/ ſo kratzet behutſam/ damit der- ſelben

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/93>, abgerufen am 27.11.2024.