Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Cap. XIII. Vom Pfeiff. Ab- und Einl. Boden des Gefässes gemachte Loch/ so viel der Zweignicht ausfüllt/ mit kleinen Bretstücklein/ auff daß die Erde/ so mit Sand vermischt/ und womit das Gefäß gefüllet wird/ nicht durchfallen kan/ lasset solches am Baum als an der Mutter ein Jahr lang stehen/ und vergesset/ wann die Erde zu trucken wird/ das Begiessen dabey nicht/ schneidet solchen Zweig alsdann unter den Korb von der Mutter ab/ nehmt ihn behutsam aus dem Korb oder Gefäß/ damit die Erde fein an den daran gewachsenen Wurtzeln bleibt/ und versetzt ihn nach Belieben. Es ist auch noch eine andere Art/ vermittelst wel- CAP. XIV. E 5
Cap. XIII. Vom Pfeiff. Ab- und Einl. Boden des Gefaͤſſes gemachte Loch/ ſo viel der Zweignicht ausfuͤllt/ mit kleinen Bretſtuͤcklein/ auff daß die Erde/ ſo mit Sand vermiſcht/ und womit das Gefaͤß gefuͤllet wird/ nicht durchfallen kan/ laſſet ſolches am Baum als an der Mutter ein Jahr lang ſtehen/ und vergeſſet/ wann die Erde zu trucken wird/ das Begieſſen dabey nicht/ ſchneidet ſolchen Zweig alsdann unter den Korb von der Mutter ab/ nehmt ihn behutſam aus dem Korb oder Gefaͤß/ damit die Erde fein an den daran gewachſenen Wurtzeln bleibt/ und verſetzt ihn nach Belieben. Es iſt auch noch eine andere Art/ vermittelſt wel- CAP. XIV. E 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0089" n="73"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. XIII.</hi><hi rendition="#b">Vom Pfeiff. Ab- und Einl.</hi></fw><lb/> Boden des Gefaͤſſes gemachte Loch/ ſo viel der Zweig<lb/> nicht ausfuͤllt/ mit kleinen Bretſtuͤcklein/ auff<lb/> daß die Erde/ ſo mit Sand vermiſcht/ und womit<lb/> das Gefaͤß gefuͤllet wird/ nicht durchfallen kan/ laſſet<lb/> ſolches am Baum als an der Mutter ein Jahr lang<lb/> ſtehen/ und vergeſſet/ wann die Erde zu trucken wird/<lb/> das Begieſſen dabey nicht/ ſchneidet ſolchen Zweig<lb/> alsdann unter den Korb von der Mutter ab/ nehmt<lb/> ihn behutſam aus dem Korb oder Gefaͤß/ damit die<lb/> Erde fein an den daran gewachſenen Wurtzeln bleibt/<lb/> und verſetzt ihn nach <hi rendition="#fr">B</hi>elieben.</p><lb/> <p>Es iſt auch noch eine andere Art/ vermittelſt wel-<lb/> cher man viele zaſeriche Blumen-Gewächſe vermeh-<lb/> ren und fortbringen kan/ inſonderheit die gelben dop-<lb/> pelten Violen und guͤlden Lacken; auff ſolche Art:<lb/> Leſet euch an obbemeldten Blumen- Stoͤcken etliche<lb/> Zweiglein aus/ brechet ſolche ſo behende als muͤg-<lb/> lich vom Stamme ab/ bereitet euch ſo dann einen<lb/> Blumen-Topff mit behoͤriger Erde/ nehmet eure<lb/> Pflantzen und ſchneidet ihnen die uͤberfluͤßigen <hi rendition="#fr">B</hi>lät-<lb/> ter biß auff 4. oder 5. hinweg/ ſetzet ſie alsdann ſo<lb/> tieff biß auff die <hi rendition="#fr">B</hi>lätter in die Erde/ ſetzet ſie mit<lb/> den Toͤpffen auff 8. Tage in einen ſchattigen Ort/<lb/> und wartet ſie mit <hi rendition="#fr">B</hi>egieſſen im heiſſen Sommer-<lb/> Tagen fleißig ab/ ſo werdet ihr mit Luſt innerhalb<lb/> kurtzer Zeit trefliche viele und freudige Stoͤcke zu we-<lb/> ge bringen/ welches auch an den Nelcken- Stoͤcken<lb/> zu <hi rendition="#aq">practici</hi>ren/ welche man aber beſſer abwarten<lb/> muß.</p> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">E</hi> 5</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">CAP. XIV.</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [73/0089]
Cap. XIII. Vom Pfeiff. Ab- und Einl.
Boden des Gefaͤſſes gemachte Loch/ ſo viel der Zweig
nicht ausfuͤllt/ mit kleinen Bretſtuͤcklein/ auff
daß die Erde/ ſo mit Sand vermiſcht/ und womit
das Gefaͤß gefuͤllet wird/ nicht durchfallen kan/ laſſet
ſolches am Baum als an der Mutter ein Jahr lang
ſtehen/ und vergeſſet/ wann die Erde zu trucken wird/
das Begieſſen dabey nicht/ ſchneidet ſolchen Zweig
alsdann unter den Korb von der Mutter ab/ nehmt
ihn behutſam aus dem Korb oder Gefaͤß/ damit die
Erde fein an den daran gewachſenen Wurtzeln bleibt/
und verſetzt ihn nach Belieben.
Es iſt auch noch eine andere Art/ vermittelſt wel-
cher man viele zaſeriche Blumen-Gewächſe vermeh-
ren und fortbringen kan/ inſonderheit die gelben dop-
pelten Violen und guͤlden Lacken; auff ſolche Art:
Leſet euch an obbemeldten Blumen- Stoͤcken etliche
Zweiglein aus/ brechet ſolche ſo behende als muͤg-
lich vom Stamme ab/ bereitet euch ſo dann einen
Blumen-Topff mit behoͤriger Erde/ nehmet eure
Pflantzen und ſchneidet ihnen die uͤberfluͤßigen Blät-
ter biß auff 4. oder 5. hinweg/ ſetzet ſie alsdann ſo
tieff biß auff die Blätter in die Erde/ ſetzet ſie mit
den Toͤpffen auff 8. Tage in einen ſchattigen Ort/
und wartet ſie mit Begieſſen im heiſſen Sommer-
Tagen fleißig ab/ ſo werdet ihr mit Luſt innerhalb
kurtzer Zeit trefliche viele und freudige Stoͤcke zu we-
ge bringen/ welches auch an den Nelcken- Stoͤcken
zu practiciren/ welche man aber beſſer abwarten
muß.
CAP. XIV.
E 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDer Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |