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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. X. Vom Verpflantzen der Bäume etc.
keinen kalten Winter giebt/ anfangen die Bäume
zu versetzen/ massen um solche Zeit der Safft sich von
der Wurtzel wieder in die Höhe und in die Aeste zie-
het. Es müssen aber (wie insgemein dafür gehalten
wird) diejenige Bäume im Frühling versetzet wer-
den/ welche keinen Frost leiden können/ als Maul-
beeren- Pfersing- Nuß- Bäume/ und dergleichen
mehr; Dann solten selbige im Herbst versetzet wer-
den/ und ein starcker Winter darauff folgen/ wür-
den sie gar leichtlich verfrieren. Jm Herbst seynd
füglich zu verpflantzen diejenigen Bäume/ so die Käl-
te besser erdulten können/ als da sind Apffel-Pirn-
Pflaumen-Bäume und dergleichen mehr/ und ge-
schicht solches am besten im Ausgang des Augusti
biß in die Mitten des Novembris/ dieweilen alsdann
die Bäume bereits ihre Früchte gebracht/ so
steiget der natürliche Safft wieder niederswarts nach
der Wurtzel/ und theilet selbiger seine Nahrung mit/
damit sie im folgenden Frühling ihren völligen
Wachsthum wieder leisten können/ wie man dann
siehet/ daß zu selbiger Zeit/ (im Herbst) die Blätter
von den meisten Bäumen abfallen/ und die Zweige
ihre grünende Krafft verlieren. Jm Sommer aber
soll wenig/ und im Winter gantz nichts ausser gros-
se Bäume versetzet werden.

Die Stauden und Buschwercke belangend/ so
können dieselbe so wohl im Frühling und Herbst
(gleichwohl ist die letzte Zeit die beqvemeste) verpflan-
tzet werden. Ferner aber das Ab- und Zunehmen
des Monds betreffend/ so müssen alle Bäume/
Büsche und Stauden von dem vollen

Mond

Cap. X. Vom Verpflantzen der Baͤume ꝛc.
keinen kalten Winter giebt/ anfangen die Baͤume
zu verſetzen/ maſſen um ſolche Zeit der Safft ſich von
der Wurtzel wieder in die Hoͤhe und in die Aeſte zie-
het. Es muͤſſen aber (wie insgemein dafuͤr gehalten
wird) diejenige Baͤume im Fruͤhling verſetzet wer-
den/ welche keinen Froſt leiden koͤnnen/ als Maul-
beeren- Pferſing- Nuß- Baͤume/ und dergleichen
mehr; Dann ſolten ſelbige im Herbſt verſetzet wer-
den/ und ein ſtarcker Winter darauff folgen/ wuͤr-
den ſie gar leichtlich verfrieren. Jm Herbſt ſeynd
fuͤglich zu verpflantzen diejenigen Bume/ ſo die Kaͤl-
te beſſer erdulten koͤnnen/ als da ſind Apffel-Pirn-
Pflaumen-Baͤume und dergleichen mehr/ und ge-
ſchicht ſolches am beſten im Ausgang des Auguſti
biß in die Mitten des Novembris/ dieweilen alsdann
die Baͤume bereits ihre Fruͤchte gebracht/ ſo
ſteiget der natuͤrliche Safft wieder niederswarts nach
der Wurtzel/ und theilet ſelbiger ſeine Nahrung mit/
damit ſie im folgenden Fruͤhling ihren voͤlligen
Wachsthum wieder leiſten koͤnnen/ wie man dann
ſiehet/ daß zu ſelbiger Zeit/ (im Herbſt) die Blätter
von den meiſten Baͤumen abfallen/ und die Zweige
ihre gruͤnende Krafft verlieren. Jm Sommer aber
ſoll wenig/ und im Winter gantz nichts auſſer groſ-
ſe Baͤume verſetzet werden.

Die Stauden und Buſchwercke belangend/ ſo
koͤnnen dieſelbe ſo wohl im Fruͤhling und Herbſt
(gleichwohl iſt die letzte Zeit die beqvemeſte) verpflan-
tzet werden. Ferner aber das Ab- und Zunehmen
des Monds betreffend/ ſo muͤſſen alle Baͤume/
Buͤſche und Stauden von dem vollen

Mond
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[48/0064] Cap. X. Vom Verpflantzen der Baͤume ꝛc. keinen kalten Winter giebt/ anfangen die Baͤume zu verſetzen/ maſſen um ſolche Zeit der Safft ſich von der Wurtzel wieder in die Hoͤhe und in die Aeſte zie- het. Es muͤſſen aber (wie insgemein dafuͤr gehalten wird) diejenige Baͤume im Fruͤhling verſetzet wer- den/ welche keinen Froſt leiden koͤnnen/ als Maul- beeren- Pferſing- Nuß- Baͤume/ und dergleichen mehr; Dann ſolten ſelbige im Herbſt verſetzet wer- den/ und ein ſtarcker Winter darauff folgen/ wuͤr- den ſie gar leichtlich verfrieren. Jm Herbſt ſeynd fuͤglich zu verpflantzen diejenigen Baͤume/ ſo die Kaͤl- te beſſer erdulten koͤnnen/ als da ſind Apffel-Pirn- Pflaumen-Baͤume und dergleichen mehr/ und ge- ſchicht ſolches am beſten im Ausgang des Auguſti biß in die Mitten des Novembris/ dieweilen alsdann die Baͤume bereits ihre Fruͤchte gebracht/ ſo ſteiget der natuͤrliche Safft wieder niederswarts nach der Wurtzel/ und theilet ſelbiger ſeine Nahrung mit/ damit ſie im folgenden Fruͤhling ihren voͤlligen Wachsthum wieder leiſten koͤnnen/ wie man dann ſiehet/ daß zu ſelbiger Zeit/ (im Herbſt) die Blätter von den meiſten Baͤumen abfallen/ und die Zweige ihre gruͤnende Krafft verlieren. Jm Sommer aber ſoll wenig/ und im Winter gantz nichts auſſer groſ- ſe Baͤume verſetzet werden. Die Stauden und Buſchwercke belangend/ ſo koͤnnen dieſelbe ſo wohl im Fruͤhling und Herbſt (gleichwohl iſt die letzte Zeit die beqvemeſte) verpflan- tzet werden. Ferner aber das Ab- und Zunehmen des Monds betreffend/ ſo muͤſſen alle Baͤume/ Buͤſche und Stauden von dem vollen Mond

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/64>, abgerufen am 24.11.2024.