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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. X. Vom Verpflantzen der Bäume etc.
Grube etwas von alten Kalck und Stein-Gemer-
sel/ so etwan von einer herab gebrochenen oder ge-
fallenen alten Mauer kommen/ auch wohl alten Lei-
men aus den Wänden/ füllet auff solches gute mit
alten Mist vermengte oder die aus der Gruben ge-
grabene Erde/ setzet darauff die Wurtzeln des
Baums/ verdecket solche mit gleich gedachten Grund/
leget wieder rund herum Mist/ so mit Sumph-
Koth vermischet/ welcher Mist aber keine Wurtzel
berühren darff/ und füllet den übrigen Raum mit
Erde zu/ dann auf diese Weise wird die Wurtzel von
überflüßiger Nässe befreyet/ und der Baum nicht
sincken/ welches wann ihr zu erst Mist unten in die
Gruben geleget/ geschehen würde.

Man legt auch an statt des alten Kalcks oder
Stein-Gemersels ein 4. oder 5. Bündlein dürre Rei-
ser/ und verfährt im übrigen wie gleich gelehrt.

Wann aber euer Baum-Platz den hefftigen und
starcken Winden frey stehen solte/ habt ihr euch an
vorgeschriebene Weite nicht eben zu binden/ dann sol-
chen falls müssen die Bäume etwas näher und dich-
ter an einander gepflantzet werden: Setzet aber ja
nicht Birn-bey Birn- und Apffel bey Apffel-Bäume/
sondern wechselsweise durcheinander/ dann weil sich
diese mehr mit ihren Aesten ausbreiten/ jene aber hö-
her steigen/ werden sie die Lufft und Sonne unver-
hindert geniessen können.

Und ob gleich unter der fast unzehlichen Menge
und Zahl der Pflantzen keine zu finden/ welche sich
nicht an andere Oerter versetzen lasse/ und von ei-
nem Ort zum andern gebracht werden könne/ so wol-

len

Cap. X. Vom Verpflantzen der Baͤume ꝛc.
Grube etwas von alten Kalck und Stein-Gemer-
ſel/ ſo etwan von einer herab gebrochenen oder ge-
fallenen alten Mauer kommen/ auch wohl alten Lei-
men aus den Waͤnden/ fuͤllet auff ſolches gute mit
alten Miſt vermengte oder die aus der Gruben ge-
grabene Erde/ ſetzet darauff die Wurtzeln des
Baums/ verdecket ſolche mit gleich gedachten Grund/
leget wieder rund herum Miſt/ ſo mit Sumph-
Koth vermiſchet/ welcher Miſt aber keine Wurtzel
beruͤhren darff/ und fuͤllet den uͤbrigen Raum mit
Erde zu/ dann auf dieſe Weiſe wird die Wurtzel von
uͤberfluͤßiger Naͤſſe befreyet/ und der Baum nicht
ſincken/ welches wann ihr zu erſt Miſt unten in die
Gruben geleget/ geſchehen wuͤrde.

Man legt auch an ſtatt des alten Kalcks oder
Stein-Gemerſels ein 4. oder 5. Buͤndlein duͤrre Rei-
ſer/ und verfaͤhrt im uͤbrigen wie gleich gelehrt.

Wann aber euer Baum-Platz den hefftigen und
ſtarcken Winden frey ſtehen ſolte/ habt ihr euch an
vorgeſchriebene Weite nicht eben zu binden/ dann ſol-
chen falls muͤſſen die Baͤume etwas naͤher und dich-
ter an einander gepflantzet werden: Setzet aber ja
nicht Birn-bey Birn- und Apffel bey Apffel-Baͤume/
ſondern wechſelsweiſe durcheinander/ dann weil ſich
dieſe mehr mit ihren Aeſten ausbreiten/ jene aber hoͤ-
her ſteigen/ werden ſie die Lufft und Sonne unver-
hindert genieſſen koͤnnen.

Und ob gleich unter der faſt unzehlichen Menge
und Zahl der Pflantzen keine zu finden/ welche ſich
nicht an andere Oerter verſetzen laſſe/ und von ei-
nem Ort zum andern gebracht werden koͤnne/ ſo wol-

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[46/0062] Cap. X. Vom Verpflantzen der Baͤume ꝛc. Grube etwas von alten Kalck und Stein-Gemer- ſel/ ſo etwan von einer herab gebrochenen oder ge- fallenen alten Mauer kommen/ auch wohl alten Lei- men aus den Waͤnden/ fuͤllet auff ſolches gute mit alten Miſt vermengte oder die aus der Gruben ge- grabene Erde/ ſetzet darauff die Wurtzeln des Baums/ verdecket ſolche mit gleich gedachten Grund/ leget wieder rund herum Miſt/ ſo mit Sumph- Koth vermiſchet/ welcher Miſt aber keine Wurtzel beruͤhren darff/ und fuͤllet den uͤbrigen Raum mit Erde zu/ dann auf dieſe Weiſe wird die Wurtzel von uͤberfluͤßiger Naͤſſe befreyet/ und der Baum nicht ſincken/ welches wann ihr zu erſt Miſt unten in die Gruben geleget/ geſchehen wuͤrde. Man legt auch an ſtatt des alten Kalcks oder Stein-Gemerſels ein 4. oder 5. Buͤndlein duͤrre Rei- ſer/ und verfaͤhrt im uͤbrigen wie gleich gelehrt. Wann aber euer Baum-Platz den hefftigen und ſtarcken Winden frey ſtehen ſolte/ habt ihr euch an vorgeſchriebene Weite nicht eben zu binden/ dann ſol- chen falls muͤſſen die Baͤume etwas naͤher und dich- ter an einander gepflantzet werden: Setzet aber ja nicht Birn-bey Birn- und Apffel bey Apffel-Baͤume/ ſondern wechſelsweiſe durcheinander/ dann weil ſich dieſe mehr mit ihren Aeſten ausbreiten/ jene aber hoͤ- her ſteigen/ werden ſie die Lufft und Sonne unver- hindert genieſſen koͤnnen. Und ob gleich unter der faſt unzehlichen Menge und Zahl der Pflantzen keine zu finden/ welche ſich nicht an andere Oerter verſetzen laſſe/ und von ei- nem Ort zum andern gebracht werden koͤnne/ ſo wol- len

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/62>, abgerufen am 24.11.2024.