Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Des sorgfältigen Medici Praeservirung Doch soll man bey solchen räuchern in acht haben/ Zum fünfften/ soll man zu solcher Zeit in Essen ches
Des ſorgfaͤltigen Medici Præſervirung Doch ſoll man bey ſolchen raͤuchern in acht haben/ Zum fuͤnfften/ ſoll man zu ſolcher Zeit in Eſſen ches
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Des ſorgfaͤltigen Medici Præſervirung
Doch ſoll man bey ſolchen raͤuchern in acht haben/
daß daſſelbe jederzeit mit ſolcher Materie und Raͤu-
cherwerck geſchehe/ welches auch ein jedes im Haus/
ſonderlich aber die Weibs-Perſonen/ wohl riechen
und dulten koͤnnen. Es wird aber vor alles im
raͤuchern ſehr gelobet ein flammendes Feuer von tro-
cken Eichen-Holtze/ oder auch von Wacholder-Holtze
in einem Camin/ oder ſonſten im Hauſe angemacht/
weil ſolches die gifftige Lufft gewaltig verzehret. Da-
her Hippocrates in Griechen-Land/ bey der Stadt
Athen/ einen gantzen Wald angezuͤndet/ dadurch
denn auch der Gifft in der Lufft verzehret/ und derſel-
ben Stadt Jnwohner von dieſer Seuche entlediget
worden: Auch moͤchte man die Waͤnde im Hauß
mit Saurampffer-Safft/ und Bier-Eßig wohl be-
ſprengen.
Zum fuͤnfften/ ſoll man zu ſolcher Zeit in Eſſen
und Trincken gute Maaß und Ordnung halten/ ſich
damit nicht zu ſehr zu uͤberfuͤllen/ doch auch keinen
Hunger leiden/ und iſt ſonderlich Schweine-Fleiſch/
geraͤuchert Fleiſch/ auch allerley Gevoͤgel/ ſo ſich auf
dem Waſſer erhält/ desgleichen Krebſe/ Kaͤſe/ Milch/
Honig/ und weiß Kraut/ gaͤntzlich zu meiden/ wie
denn auch allerley rohes Obſt/ und das warme Brod
ſolcher Zeit zu eſſen verboten. Alle Eſſen mag man
ziemlich ſaltzen/ und wo ſichs leiden will/ mit Saffran
wuͤrtzen laſſen/ dann das Saltz reiniget/ ſaubert/ und
widerſtehet der Faͤulung/ der Saffran aber ſtaͤrcket
das Hertze. So ſoll man auch alle Tage/ oder aufs
wenigſte uͤber den andern Tag/ ein Gericht haben/
das mit Eßig ſauer gemacht iſt. Oder/ da ſich ſol-
ches
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