Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Capitel.
Vor Taubheit und Sausen der
Ohren.

Nehmet Fenchel- und Kerbel-Wasser/ jedes ein
Loth/ des besten Wacholder-Wassers 2. quintl. ver-
mischet es/ und tropffts in die Ohren. Das warme
Brod mit Kerffel-Saamen/ oben das Gesicht zu
stärcken vorgeschrieben/ ist hierzu sehr diensam/ so
mans aufs Ohr leget.

Ein anders.

Nehmet einen grossen Aal/ kerbet den auf/ und ste-
cket gestossen Knoblauch in den Schnitt/ bratet ihn
am Bratspieß und gebrauchet das abgelauffene Fett
mit Baumwollen/ welche bey Muscus gelegen/ in die
Ohren.

Ein anders.

Nehmet gestossene Lorbeeren/ kochet sie in Wein/
und empfanget den Rauch davon des Tages zwey-
mahl in die Ohren.

Vor Würme in den Ohren.

Wermuth-Safft oder Entzian-Safft/ oder Safft
von Centauria in die Ohren gethan/ ist gut darzu.

Vor eyterige Materi/ so aus den Ohren
läufft.

Nehmet Fenchel-Safft/ Scabiofen-Safft/ Ro-
sen-Honig/ eines so viel als des andern/ stecket es mit
einer Weichen in die Ohren; Oder kochet Oliven-
Blätter in Honig-Wasser/ und tröpffet es in die
Ohren/ Jtem Knaben-Harn nein gethan.

Das
B 3
IV. Capitel.
Vor Taubheit und Sauſen der
Ohren.

Nehmet Fenchel- und Kerbel-Waſſer/ jedes ein
Loth/ des beſten Wacholder-Waſſers 2. quintl. ver-
miſchet es/ und tropffts in die Ohren. Das warme
Brod mit Kerffel-Saamen/ oben das Geſicht zu
ſtaͤrcken vorgeſchrieben/ iſt hierzu ſehr dienſam/ ſo
mans aufs Ohr leget.

Ein anders.

Nehmet einen groſſen Aal/ kerbet den auf/ und ſte-
cket geſtoſſen Knoblauch in den Schnitt/ bratet ihn
am Bratſpieß und gebrauchet das abgelauffene Fett
mit Baumwollen/ welche bey Muſcus gelegen/ in die
Ohren.

Ein anders.

Nehmet geſtoſſene Lorbeeren/ kochet ſie in Wein/
und empfanget den Rauch davon des Tages zwey-
mahl in die Ohren.

Vor Wuͤrme in den Ohren.

Wermuth-Safft oder Entzian-Safft/ oder Safft
von Centauria in die Ohren gethan/ iſt gut darzu.

Vor eyterige Materi/ ſo aus den Ohren
laͤufft.

Nehmet Fenchel-Safft/ Scabiofen-Safft/ Ro-
ſen-Honig/ eines ſo viel als des andern/ ſtecket es mit
einer Weichen in die Ohren; Oder kochet Oliven-
Blaͤtter in Honig-Waſſer/ und troͤpffet es in die
Ohren/ Jtem Knaben-Harn nein gethan.

Das
B 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <pb facs="#f0529" n="21"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">IV.</hi> <hi rendition="#b">Capitel.</hi> </fw><lb/>
                <div n="3">
                  <head> <hi rendition="#fr">Vor Taubheit und Sau&#x017F;en der<lb/>
Ohren.</hi> </head><lb/>
                  <p>Nehmet Fenchel- und Kerbel-Wa&#x017F;&#x017F;er/ jedes ein<lb/>
Loth/ des be&#x017F;ten Wacholder-Wa&#x017F;&#x017F;ers 2. quintl. ver-<lb/>
mi&#x017F;chet es/ und tropffts in die Ohren. Das warme<lb/>
Brod mit Kerffel-Saamen/ oben das Ge&#x017F;icht zu<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rcken vorge&#x017F;chrieben/ i&#x017F;t hierzu &#x017F;ehr dien&#x017F;am/ &#x017F;o<lb/>
mans aufs Ohr leget.</p><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Ein anders.</hi> </head><lb/>
                    <p>Nehmet einen gro&#x017F;&#x017F;en Aal/ kerbet den auf/ und &#x017F;te-<lb/>
cket ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en Knoblauch in den Schnitt/ bratet ihn<lb/>
am Brat&#x017F;pieß und gebrauchet das abgelauffene Fett<lb/>
mit Baumwollen/ welche bey <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;cus</hi> gelegen/ in die<lb/>
Ohren.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Ein anders.</hi> </head><lb/>
                    <p>Nehmet ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;ene Lorbeeren/ kochet &#x017F;ie in Wein/<lb/>
und empfanget den Rauch davon des Tages zwey-<lb/>
mahl in die Ohren.</p>
                  </div>
                </div><lb/>
                <div n="3">
                  <head> <hi rendition="#fr">Vor Wu&#x0364;rme in den Ohren.</hi> </head><lb/>
                  <p>Wermuth-Safft oder Entzian-Safft/ oder Safft<lb/>
von <hi rendition="#aq">Centauria</hi> in die Ohren gethan/ i&#x017F;t gut darzu.</p>
                </div><lb/>
                <div n="3">
                  <head> <hi rendition="#fr">Vor eyterige Materi/ &#x017F;o aus den Ohren<lb/>
la&#x0364;ufft.</hi> </head><lb/>
                  <p>Nehmet Fenchel-Safft/ Scabiofen-Safft/ Ro-<lb/>
&#x017F;en-Honig/ eines &#x017F;o viel als des andern/ &#x017F;tecket es mit<lb/>
einer Weichen in die Ohren; Oder kochet Oliven-<lb/>
Bla&#x0364;tter in Honig-Wa&#x017F;&#x017F;er/ und tro&#x0364;pffet es in die<lb/>
Ohren/ <hi rendition="#aq">Jtem</hi> Knaben-Harn nein gethan.</p>
                </div>
              </div><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">B</hi> 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0529] IV. Capitel. Vor Taubheit und Sauſen der Ohren. Nehmet Fenchel- und Kerbel-Waſſer/ jedes ein Loth/ des beſten Wacholder-Waſſers 2. quintl. ver- miſchet es/ und tropffts in die Ohren. Das warme Brod mit Kerffel-Saamen/ oben das Geſicht zu ſtaͤrcken vorgeſchrieben/ iſt hierzu ſehr dienſam/ ſo mans aufs Ohr leget. Ein anders. Nehmet einen groſſen Aal/ kerbet den auf/ und ſte- cket geſtoſſen Knoblauch in den Schnitt/ bratet ihn am Bratſpieß und gebrauchet das abgelauffene Fett mit Baumwollen/ welche bey Muſcus gelegen/ in die Ohren. Ein anders. Nehmet geſtoſſene Lorbeeren/ kochet ſie in Wein/ und empfanget den Rauch davon des Tages zwey- mahl in die Ohren. Vor Wuͤrme in den Ohren. Wermuth-Safft oder Entzian-Safft/ oder Safft von Centauria in die Ohren gethan/ iſt gut darzu. Vor eyterige Materi/ ſo aus den Ohren laͤufft. Nehmet Fenchel-Safft/ Scabiofen-Safft/ Ro- ſen-Honig/ eines ſo viel als des andern/ ſtecket es mit einer Weichen in die Ohren; Oder kochet Oliven- Blaͤtter in Honig-Waſſer/ und troͤpffet es in die Ohren/ Jtem Knaben-Harn nein gethan. Das B 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/529
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/529>, abgerufen am 21.11.2024.