Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Distillier-Kunst.
dazu gebrauchen/ gleicher Gestalt damit verfah-
ren/ und das distillirte Wasser in solchem Topffe
finden.

Wann ihr auch zwey Gläser wie Urin-Gläser ge-
stalt/ auf einander stellet/ in das oberste die Blumen
oder Kräuter thut/ und ein leinen Tüchlein zwischen
beyde Gläser bindet und auswendig wohl verwahret/
selbige hernacher solcher gestalt in die Sonne stellet/
so wird durch der Sonnen-Würckung aus den ge-
hackten Kräutern und Blumen eine Feuchtigkeit in
das Glaß getrieben/ welches Wasser ungleich köstli-
cher als die vorgemeldte seyn wird.

Wie man Rosen ein gantz Jahr zum Destil-
liren auf halten soll.

Nehmet frische saubere Rosen/ pflückt die Blät-
ter ab/ streuet zu erst ein wenig Saltz in ein neuen
erdenen glasurten Topff/ thut eine Lage der Rosen-
Blätter darauff/ streuet auf die abermahl etwas
Saltz/ und darauf wieder eine Lage Rosen-Blätter;
Also fort Saltz und Rosen eins ums ander/ oben
auf soll mans wieder mit gnugsamen Saltz wohl ver-
sehen/ so kan man das gantze Jahr die Rosen zur
Destillation behalten.

Ein herrlich Wasser für den Magen.

Nehmt Müntz/ Wermuh und Cardobenedicten/
jedes gleich viel/ zerschneidet es in kleine Stücklein/
und thut sie in frische Milch/ hernach schüttet sie in ein
Distillier-Gefäß/ und destillirt es bey einem gelinden
Feuer; Wann ihr es einnehmet/ so macht es mit
Zucker süß/ oder thut etwas Syrup drein.

Ein
h 3

Diſtillier-Kunſt.
dazu gebrauchen/ gleicher Geſtalt damit verfah-
ren/ und das diſtillirte Waſſer in ſolchem Topffe
finden.

Wann ihr auch zwey Gläſer wie Urin-Glaͤſer ge-
ſtalt/ auf einander ſtellet/ in das oberſte die Blumen
oder Kraͤuter thut/ und ein leinen Tuͤchlein zwiſchen
beyde Glaͤſer bindet und auswendig wohl verwahret/
ſelbige hernacher ſolcher geſtalt in die Sonne ſtellet/
ſo wird durch der Sonnen-Wuͤrckung aus den ge-
hackten Kraͤutern und Blumen eine Feuchtigkeit in
das Glaß getrieben/ welches Waſſer ungleich koͤſtli-
cher als die vorgemeldte ſeyn wird.

Wie man Roſen ein gantz Jahr zum Deſtil-
liren auf halten ſoll.

Nehmet friſche ſaubere Roſen/ pfluͤckt die Blaͤt-
ter ab/ ſtreuet zu erſt ein wenig Saltz in ein neuen
erdenen glaſurten Topff/ thut eine Lage der Roſen-
Blaͤtter darauff/ ſtreuet auf die abermahl etwas
Saltz/ und darauf wieder eine Lage Roſen-Blätter;
Alſo fort Saltz und Roſen eins ums ander/ oben
auf ſoll mans wieder mit gnugſamen Saltz wohl ver-
ſehen/ ſo kan man das gantze Jahr die Roſen zur
Deſtillation behalten.

Ein herrlich Waſſer fuͤr den Magen.

Nehmt Muͤntz/ Wermuh und Cardobenedicten/
jedes gleich viel/ zerſchneidet es in kleine Stuͤcklein/
und thut ſie in friſche Milch/ hernach ſchuͤttet ſie in ein
Diſtillier-Gefaͤß/ und deſtillirt es bey einem gelinden
Feuer; Wann ihr es einnehmet/ ſo macht es mit
Zucker ſuͤß/ oder thut etwas Syrup drein.

Ein
h 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <div n="4">
                    <p><pb facs="#f0495" n="117"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Di&#x017F;tillier-Kun&#x017F;t.</hi></fw><lb/>
dazu gebrauchen/ gleicher Ge&#x017F;talt damit verfah-<lb/>
ren/ und das <hi rendition="#aq">di&#x017F;tillir</hi>te Wa&#x017F;&#x017F;er in &#x017F;olchem Topffe<lb/>
finden.</p><lb/>
                    <p>Wann ihr auch zwey Glä&#x017F;er wie Urin-Gla&#x0364;&#x017F;er ge-<lb/>
&#x017F;talt/ auf einander &#x017F;tellet/ in das ober&#x017F;te die Blumen<lb/>
oder Kra&#x0364;uter thut/ und ein leinen Tu&#x0364;chlein zwi&#x017F;chen<lb/>
beyde Gla&#x0364;&#x017F;er bindet und auswendig wohl verwahret/<lb/>
&#x017F;elbige hernacher &#x017F;olcher ge&#x017F;talt in die Sonne &#x017F;tellet/<lb/>
&#x017F;o wird durch der Sonnen-Wu&#x0364;rckung aus den ge-<lb/>
hackten Kra&#x0364;utern und Blumen eine Feuchtigkeit in<lb/>
das Glaß getrieben/ welches Wa&#x017F;&#x017F;er ungleich ko&#x0364;&#x017F;tli-<lb/>
cher als die vorgemeldte &#x017F;eyn wird.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Wie man Ro&#x017F;en ein gantz Jahr zum De&#x017F;til-<lb/>
liren auf halten &#x017F;oll.</hi> </head><lb/>
                    <p>Nehmet fri&#x017F;che &#x017F;aubere Ro&#x017F;en/ pflu&#x0364;ckt die Bla&#x0364;t-<lb/>
ter ab/ &#x017F;treuet zu er&#x017F;t ein wenig Saltz in ein neuen<lb/>
erdenen gla&#x017F;urten Topff/ thut eine Lage der Ro&#x017F;en-<lb/>
Bla&#x0364;tter darauff/ &#x017F;treuet auf die abermahl etwas<lb/>
Saltz/ und darauf wieder eine Lage Ro&#x017F;en-Blätter;<lb/>
Al&#x017F;o fort Saltz und Ro&#x017F;en eins ums ander/ oben<lb/>
auf &#x017F;oll mans wieder mit gnug&#x017F;amen Saltz wohl ver-<lb/>
&#x017F;ehen/ &#x017F;o kan man das gantze Jahr die Ro&#x017F;en zur<lb/><hi rendition="#aq">De&#x017F;tillation</hi> behalten.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head> <hi rendition="#fr">Ein herrlich Wa&#x017F;&#x017F;er fu&#x0364;r den Magen.</hi> </head><lb/>
                    <p>Nehmt Mu&#x0364;ntz/ Wermuh und <hi rendition="#aq">Cardobenedict</hi>en/<lb/>
jedes gleich viel/ zer&#x017F;chneidet es in kleine Stu&#x0364;cklein/<lb/>
und thut &#x017F;ie in fri&#x017F;che Milch/ hernach &#x017F;chu&#x0364;ttet &#x017F;ie in ein<lb/>
Di&#x017F;tillier-Gefa&#x0364;ß/ und de&#x017F;tillirt es bey einem gelinden<lb/>
Feuer; Wann ihr es einnehmet/ &#x017F;o macht es mit<lb/>
Zucker &#x017F;u&#x0364;ß/ oder thut etwas Syrup drein.</p>
                  </div><lb/>
                  <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">h</hi> 3</fw>
                  <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Ein</hi> </fw><lb/>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0495] Diſtillier-Kunſt. dazu gebrauchen/ gleicher Geſtalt damit verfah- ren/ und das diſtillirte Waſſer in ſolchem Topffe finden. Wann ihr auch zwey Gläſer wie Urin-Glaͤſer ge- ſtalt/ auf einander ſtellet/ in das oberſte die Blumen oder Kraͤuter thut/ und ein leinen Tuͤchlein zwiſchen beyde Glaͤſer bindet und auswendig wohl verwahret/ ſelbige hernacher ſolcher geſtalt in die Sonne ſtellet/ ſo wird durch der Sonnen-Wuͤrckung aus den ge- hackten Kraͤutern und Blumen eine Feuchtigkeit in das Glaß getrieben/ welches Waſſer ungleich koͤſtli- cher als die vorgemeldte ſeyn wird. Wie man Roſen ein gantz Jahr zum Deſtil- liren auf halten ſoll. Nehmet friſche ſaubere Roſen/ pfluͤckt die Blaͤt- ter ab/ ſtreuet zu erſt ein wenig Saltz in ein neuen erdenen glaſurten Topff/ thut eine Lage der Roſen- Blaͤtter darauff/ ſtreuet auf die abermahl etwas Saltz/ und darauf wieder eine Lage Roſen-Blätter; Alſo fort Saltz und Roſen eins ums ander/ oben auf ſoll mans wieder mit gnugſamen Saltz wohl ver- ſehen/ ſo kan man das gantze Jahr die Roſen zur Deſtillation behalten. Ein herrlich Waſſer fuͤr den Magen. Nehmt Muͤntz/ Wermuh und Cardobenedicten/ jedes gleich viel/ zerſchneidet es in kleine Stuͤcklein/ und thut ſie in friſche Milch/ hernach ſchuͤttet ſie in ein Diſtillier-Gefaͤß/ und deſtillirt es bey einem gelinden Feuer; Wann ihr es einnehmet/ ſo macht es mit Zucker ſuͤß/ oder thut etwas Syrup drein. Ein h 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/495
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/495>, abgerufen am 22.12.2024.