Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.Schlacht-Zeit. Peckel liegen/ ehe sie es in den Rauch hangen; Diegebräuchlichste Manier aber ist/ daß man es so fort (wann es zuvor abgetropffet/) in den Rauch hange; wie lange es darin bleiben muß/ lehret einen jeden der Augenschein/ und wie schwach oder starck es Rauch gehabt. Wenn es genug beräuchert/ nehmt es an einen hellen truckenen Tag herunter/ und so es euch beliebt/ (massen es einige so machen) waschet es mit Wasser ab/ und last es in der Sonne oder Wind abtrucknen/ und hängts an einem euch beliebigen doch lufftigen Orte in die Höhe. Man verwahrt es gerne in einem Faß noch vor Johann. Bapt. mit gu- tem frischen Heu oder Hobelspänen/ um es vor allem dero Zeit befindlichen Ungeziefer zu verwahren. Anmerckung. Bey Abschlachtung der Schweine/ Rinder und Ochsen zu beobachten. 1. DJe Zeit anlangend/ soll man Rinder/ Ochsen/ 2. Wenn f 2
Schlacht-Zeit. Peckel liegen/ ehe ſie es in den Rauch hangen; Diegebraͤuchlichſte Manier aber iſt/ daß man es ſo fort (wann es zuvor abgetropffet/) in den Rauch hange; wie lange es darin bleiben muß/ lehret einen jeden der Augenſchein/ und wie ſchwach oder ſtarck es Rauch gehabt. Wenn es genug beräuchert/ nehmt es an einen hellen truckenen Tag herunter/ und ſo es euch beliebt/ (maſſen es einige ſo machen) waſchet es mit Waſſer ab/ und laſt es in der Sonne oder Wind abtrucknen/ und haͤngts an einem euch beliebigen doch lufftigen Orte in die Hoͤhe. Man verwahrt es gerne in einem Faß noch vor Johann. Bapt. mit gu- tem friſchen Heu oder Hobelſpänen/ um es vor allem dero Zeit befindlichen Ungeziefer zu verwahren. Anmerckung. Bey Abſchlachtung der Schweine/ Rinder und Ochſen zu beobachten. 1. DJe Zeit anlangend/ ſoll man Rinder/ Ochſen/ 2. Wenn f 2
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Schlacht-Zeit.
Peckel liegen/ ehe ſie es in den Rauch hangen; Die
gebraͤuchlichſte Manier aber iſt/ daß man es ſo fort
(wann es zuvor abgetropffet/) in den Rauch hange;
wie lange es darin bleiben muß/ lehret einen jeden
der Augenſchein/ und wie ſchwach oder ſtarck es
Rauch gehabt. Wenn es genug beräuchert/ nehmt
es an einen hellen truckenen Tag herunter/ und ſo es
euch beliebt/ (maſſen es einige ſo machen) waſchet es
mit Waſſer ab/ und laſt es in der Sonne oder Wind
abtrucknen/ und haͤngts an einem euch beliebigen
doch lufftigen Orte in die Hoͤhe. Man verwahrt es
gerne in einem Faß noch vor Johann. Bapt. mit gu-
tem friſchen Heu oder Hobelſpänen/ um es vor allem
dero Zeit befindlichen Ungeziefer zu verwahren.
Anmerckung.
Bey Abſchlachtung der Schweine/ Rinder
und Ochſen zu beobachten.
1.
DJe Zeit anlangend/ ſoll man Rinder/ Ochſen/
Kuͤhe/ Schweine und Schafe im erſten Vier-
tel des neuen oder wachſenden Monden ſchlachten/
weil das Fleiſch alsdann viel feiſter/ nahrhaffter/ an-
genehmer und wohlſchmeckender iſt/ als im Abneh-
men des Monds; denn alles was im abnehmenden
Monde geſchlachtet wird/ das verkrimpffet/ wird
klein/ hart und zaͤhe/ ja es erfordert mehr Feuer und
Holtz/ und muß laͤnger ſieden/ koch en und braten/
wie ſolches an einer Wurſt zu verſuchen/ welche wohl
auf den vierdten Theil ſich verkleinern kan.
2. Wenn
f 2
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