Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.JUNIUS. sind/ sonsten sie leichtlich verderben. Es ist dabeyferner zu observiren/ daß die Endivien keinen Pfer- de-Mist zur Düngung vertragen können/ sondern werden davon gantz bitter/ und zu speisen unnützlich. Von den Stöcken die des Winters im Keller verwah- ret werden/ kan man wieder Saamen zielen/ wenn sie gegen Süden in gute Feldlein gesetzet werden/ und im Stengel Blätter schiessen. Den Saamen zu er- langen/ ist zu wissen/ daß derselbe nicht gantz an der Wurtzel zeitig werden muß/ sondern wenn er gelbicht wird/ muß man den Stengel abschneiden und auff- hencken/ und also völlig reiff werden lassen. Jm abnehmenden Licht säet wieder etwas Spi- 2. Der Winter-Rettig Wil eine mürbe und tieff gehackte Erde und einen Vergesset dasjenige bey den Melonen nicht/ was Wann
JUNIUS. ſind/ ſonſten ſie leichtlich verderben. Es iſt dabeyferner zu obſerviren/ daß die Endivien keinen Pfer- de-Miſt zur Duͤngung vertragen koͤnnen/ ſondern werden davon gantz bitter/ und zu ſpeiſen unnuͤtzlich. Von den Stoͤcken die des Winters im Keller verwah- ret werden/ kan man wieder Saamen zielen/ wenn ſie gegen Suͤden in gute Feldlein geſetzet werden/ und im Stengel Blaͤtter ſchieſſen. Den Saamen zu er- langen/ iſt zu wiſſen/ daß derſelbe nicht gantz an der Wurtzel zeitig werden muß/ ſondern wenn er gelbicht wird/ muß man den Stengel abſchneiden und auff- hencken/ und alſo voͤllig reiff werden laſſen. Jm abnehmenden Licht ſaͤet wieder etwas Spi- 2. Der Winter-Rettig Wil eine muͤrbe und tieff gehackte Erde und einen Vergeſſet dasjenige bey den Melonen nicht/ was Wann
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JUNIUS.
ſind/ ſonſten ſie leichtlich verderben. Es iſt dabey
ferner zu obſerviren/ daß die Endivien keinen Pfer-
de-Miſt zur Duͤngung vertragen koͤnnen/ ſondern
werden davon gantz bitter/ und zu ſpeiſen unnuͤtzlich.
Von den Stoͤcken die des Winters im Keller verwah-
ret werden/ kan man wieder Saamen zielen/ wenn
ſie gegen Suͤden in gute Feldlein geſetzet werden/ und
im Stengel Blaͤtter ſchieſſen. Den Saamen zu er-
langen/ iſt zu wiſſen/ daß derſelbe nicht gantz an der
Wurtzel zeitig werden muß/ ſondern wenn er gelbicht
wird/ muß man den Stengel abſchneiden und auff-
hencken/ und alſo voͤllig reiff werden laſſen.
Jm abnehmenden Licht ſaͤet wieder etwas Spi-
nat/ Lattich/ Sommer und Winter-Rettich: Deß-
gleichen auch braunen Kohl/ und verpflantzet dieſen
um Jacobi/ welchen die Raupen (weiln es ſchon be-
ginnet etwas friſch zu werden) nicht ſo ſchaͤdlich/ als
ſonſten ſeyn werden.
2. Der Winter-Rettig
Wil eine muͤrbe und tieff gehackte Erde und einen
feuchten Grund haben/ damit er nicht zu ſehr ins Laub
und Saamen ſchieſſet: Deren ſind zweyerley/ einer
mit ſchwartzer Rinde uͤberzogen/ und der andere mit
einer weiſſen Wurtzel. Der Saame wird von de-
nen im Fruͤhling wieder eingeſetzten Wurtzeln genom-
men. Derer Tugend iſt vorher im Martio bey den
Radieſſen gedacht.
Vergeſſet dasjenige bey den Melonen nicht/ was
im Martio errinnert worden. Auff Petri Pauli Tag
knuͤpffet den Knobloch/ wie im Februario ange-
wieſen.
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