Dieser gibts auch viel Sorten, die besten sind fol- gende: Iris Susiana, hat eine schwartzlichte Blume/ man nimmt sie im Junio aus/ bricht sie voneinander/ weil sie das schneiden mit einen Messer nicht vertra- gen kan/ umwindet sie eines Fingers dick mit nassem angefeuchtem Leimen/ und setzt sie damit im Augusto gegen den vollen Mond in einem lufftigen Zeichen/ wann sie von ihrer Unreinigkeit und Verschimme- lung gereiniget/ wieder in die Erden/ solcher Gestalt treibt sie den Sommer durch schönes Kraut/ nimmt auch an der Wurtzel zu/ will aber zur Winters-Zeit wohl bedeckt seyn.
Wenn sie also wieder eingesetzt/ muß sie unter- schiedliche mahl nach einander besprützet werden/ nachgehends aber last sie in der Lufft trucken stehen/ will des Winters in warmen Gemach oder Keller wohl/ doch ohne Begiessen/ verwahret seyn/ und am Frühling allgemählig/ weil sie gar zart ist/ der Lufft sich bedienen.
Hernach die Iris gloriosa, Florentina; die blaue und weisse/ und mehr andere Arten/ als gelbe/ bunte/ blaue; Diese reisset man in diesem oder folgenden ab- gehenden May von den Wurtzeln/ und vermehret sie; sie stehen gern an niedrigen und feuchten Oertern.
7. Ranunculus,Hanen-Fuß.
Derer gibts vielerley/ die fürnehmsten sind folgen- de: Aleppo, Merveilleuse, geflammter Venkus, Con- stantinopolen, Ranucle de Romane, Pramonster de Spanien, Ochsenblut/ Pinesko, Lackebordee, ge- flamte van de Houten, zwey Sorten, doppelte rothe/
gold-
APRILIS.
6. Iris,Veil-Wurtz.
Dieſer gibts auch viel Sorten, die beſten ſind fol- gende: Iris Suſiana, hat eine ſchwartzlichte Blume/ man nimmt ſie im Junio aus/ bricht ſie voneinander/ weil ſie das ſchneiden mit einen Meſſer nicht vertra- gen kan/ umwindet ſie eines Fingers dick mit naſſem angefeuchtem Leimen/ und ſetzt ſie damit im Auguſto gegen den vollen Mond in einem lufftigen Zeichen/ wann ſie von ihrer Unreinigkeit und Verſchimme- lung gereiniget/ wieder in die Erden/ ſolcher Geſtalt treibt ſie den Sommer durch ſchoͤnes Kraut/ nimmt auch an der Wurtzel zu/ will aber zur Winters-Zeit wohl bedeckt ſeyn.
Wenn ſie alſo wieder eingeſetzt/ muß ſie unter- ſchiedliche mahl nach einander beſpruͤtzet werden/ nachgehends aber laſt ſie in der Lufft trucken ſtehen/ will des Winters in warmen Gemach oder Keller wohl/ doch ohne Begieſſen/ verwahret ſeyn/ und am Fruͤhling allgemaͤhlig/ weil ſie gar zart iſt/ der Lufft ſich bedienen.
Hernach die Iris glorioſa, Florentina; die blaue und weiſſe/ und mehr andere Arten/ als gelbe/ bunte/ blaue; Dieſe reiſſet man in dieſem oder folgenden ab- gehenden May von den Wurtzeln/ und vermehret ſie; ſie ſtehen gern an niedrigen und feuchten Oertern.
7. Ranunculus,Hanen-Fuß.
Derer gibts vielerley/ die fuͤrnehmſten ſind folgen- de: Aleppo, Merveilleuſe, geflam̃ter Venkus, Con- ſtantinopolen, Ranucle de Romane, Pramonſter de Spanien, Ochſenblut/ Pinesko, Lackebordée, ge- flamte van de Houten, zwey Sorten, doppelte rothe/
gold-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0284"n="268"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">APRILIS.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>6. <hirendition="#aq">Iris,</hi><hirendition="#fr">Veil-Wurtz.</hi></head><lb/><p>Dieſer gibts auch viel <hirendition="#aq">Sorten,</hi> die beſten ſind fol-<lb/>
gende: <hirendition="#aq">Iris Suſiana,</hi> hat eine ſchwartzlichte Blume/<lb/>
man nimmt ſie im <hirendition="#aq">Junio</hi> aus/ bricht ſie voneinander/<lb/>
weil ſie das ſchneiden mit einen Meſſer nicht vertra-<lb/>
gen kan/ umwindet ſie eines Fingers dick mit naſſem<lb/>
angefeuchtem Leimen/ und ſetzt ſie damit im Auguſto<lb/>
gegen den vollen Mond in einem lufftigen Zeichen/<lb/>
wann ſie von ihrer Unreinigkeit und Verſchimme-<lb/>
lung gereiniget/ wieder in die Erden/ ſolcher Geſtalt<lb/>
treibt ſie den Sommer durch ſchoͤnes Kraut/ nimmt<lb/>
auch an der Wurtzel zu/ will aber zur Winters-Zeit<lb/>
wohl bedeckt ſeyn.</p><lb/><p>Wenn ſie alſo wieder eingeſetzt/ muß ſie unter-<lb/>ſchiedliche mahl nach einander beſpruͤtzet werden/<lb/>
nachgehends aber laſt ſie in der Lufft trucken ſtehen/<lb/>
will des Winters in warmen Gemach oder Keller<lb/>
wohl/ doch ohne Begieſſen/ verwahret ſeyn/ und am<lb/>
Fruͤhling allgemaͤhlig/ weil ſie gar zart iſt/ der Lufft<lb/>ſich bedienen.</p><lb/><p>Hernach die <hirendition="#aq">Iris glorioſa, Florentina;</hi> die blaue<lb/>
und weiſſe/ und mehr andere Arten/ als gelbe/ bunte/<lb/>
blaue; Dieſe reiſſet man in dieſem oder folgenden ab-<lb/>
gehenden May von den Wurtzeln/ und vermehret ſie;<lb/>ſie ſtehen gern an niedrigen und feuchten Oertern.</p></div><lb/><divn="4"><head>7. <hirendition="#aq">Ranunculus,</hi><hirendition="#fr">Hanen-Fuß.</hi></head><lb/><p>Derer gibts vielerley/ die fuͤrnehmſten ſind folgen-<lb/>
de: <hirendition="#aq">Aleppo, Merveilleuſe,</hi> geflam̃ter <hirendition="#aq">Venkus, Con-<lb/>ſtantinopolen, Ranucle de Romane, Pramonſter de<lb/>
Spanien,</hi> Ochſenblut/ <hirendition="#aq">Pinesko, Lackebordée,</hi> ge-<lb/>
flamte <hirendition="#aq">van de Houten,</hi> zwey <hirendition="#aq">Sorten,</hi> doppelte rothe/<lb/><fwplace="bottom"type="catch">gold-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[268/0284]
APRILIS.
6. Iris, Veil-Wurtz.
Dieſer gibts auch viel Sorten, die beſten ſind fol-
gende: Iris Suſiana, hat eine ſchwartzlichte Blume/
man nimmt ſie im Junio aus/ bricht ſie voneinander/
weil ſie das ſchneiden mit einen Meſſer nicht vertra-
gen kan/ umwindet ſie eines Fingers dick mit naſſem
angefeuchtem Leimen/ und ſetzt ſie damit im Auguſto
gegen den vollen Mond in einem lufftigen Zeichen/
wann ſie von ihrer Unreinigkeit und Verſchimme-
lung gereiniget/ wieder in die Erden/ ſolcher Geſtalt
treibt ſie den Sommer durch ſchoͤnes Kraut/ nimmt
auch an der Wurtzel zu/ will aber zur Winters-Zeit
wohl bedeckt ſeyn.
Wenn ſie alſo wieder eingeſetzt/ muß ſie unter-
ſchiedliche mahl nach einander beſpruͤtzet werden/
nachgehends aber laſt ſie in der Lufft trucken ſtehen/
will des Winters in warmen Gemach oder Keller
wohl/ doch ohne Begieſſen/ verwahret ſeyn/ und am
Fruͤhling allgemaͤhlig/ weil ſie gar zart iſt/ der Lufft
ſich bedienen.
Hernach die Iris glorioſa, Florentina; die blaue
und weiſſe/ und mehr andere Arten/ als gelbe/ bunte/
blaue; Dieſe reiſſet man in dieſem oder folgenden ab-
gehenden May von den Wurtzeln/ und vermehret ſie;
ſie ſtehen gern an niedrigen und feuchten Oertern.
7. Ranunculus, Hanen-Fuß.
Derer gibts vielerley/ die fuͤrnehmſten ſind folgen-
de: Aleppo, Merveilleuſe, geflam̃ter Venkus, Con-
ſtantinopolen, Ranucle de Romane, Pramonſter de
Spanien, Ochſenblut/ Pinesko, Lackebordée, ge-
flamte van de Houten, zwey Sorten, doppelte rothe/
gold-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/284>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.