Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Küchen-Garten.
Schaaf-Mist gedünget werden/ und ist zum Aus-
säen der alte Saame besser denn der neue.

So dessen ein wenig nach der Mahlzeit genossen
wird/ schleust es den Magen/ und stärcket ihn fast
sehr.

10. Cardobenedicten, (Carduus bene-
dictus.)

Wird durch Saamen bey wachsenden Licht fort
gebracht; Der Saame muß nicht über 3. Finger
tieff in das Erdreich gesetzet werden/ will sonsten in
acht genommen seyn/ wie die Angelica; wann etli-
che Sträuche zur Saat stehen bleiben/ wird der ü-
brige im Heumonat aufgenommen/ und das truck-
ne Kraut in das Bier/ wann es nicht bitter genug
ist/ gestecket.

Jst daneben ein hertzstärckendes Gifft-
und Schweiß-treibendes Kraut/ in langwie-
rigen und viertägigen Fiebern sehr dienlich/
im Uberschlag zum kalten Brande neben
anderen in stetem Gebrauch. Besiehe auch
Marien-Distel/ Card. Mariae.

11. Melisse. (Jmmen Blumen/
Honig-Blat.)

Wann sie einmahl gesäet/ kan sie hernach gnug
durch Zerreissen der Wurtzeln fortgebracht und ver-
mehret werden/ es seyn derer nun viel frembde Ar-
ten/ als Türckische/ Jtaliänische/ Melisse foeti de
Moluccana, melissa moluccana odorata; die Blu-
me davon ist blau und weiß.

Bringet dem Haupte/ Hertzen/ Mutter/ wie auch
dem Magen eine Stärcke/ und innerlich gebraucht

viel
P

Kuͤchen-Garten.
Schaaf-Miſt geduͤnget werden/ und iſt zum Aus-
ſaͤen der alte Saame beſſer denn der neue.

So deſſen ein wenig nach der Mahlzeit genoſſen
wird/ ſchleuſt es den Magen/ und ſtaͤrcket ihn faſt
ſehr.

10. Cardobenedicten, (Carduus bene-
dictus.)

Wird durch Saamen bey wachſenden Licht fort
gebracht; Der Saame muß nicht uͤber 3. Finger
tieff in das Erdreich geſetzet werden/ will ſonſten in
acht genommen ſeyn/ wie die Angelica; wann etli-
che Straͤuche zur Saat ſtehen bleiben/ wird der uͤ-
brige im Heumonat aufgenommen/ und das truck-
ne Kraut in das Bier/ wann es nicht bitter genug
iſt/ geſtecket.

Jſt daneben ein hertzſtaͤrckendes Gifft-
und Schweiß-treibendes Kraut/ in langwie-
rigen und viertaͤgigen Fiebern ſehr dienlich/
im Uberſchlag zum kalten Brande neben
anderen in ſtetem Gebrauch. Beſiehe auch
Marien-Diſtel/ Card. Mariæ.

11. Meliſſe. (Jmmen Blumen/
Honig-Blat.)

Wann ſie einmahl geſaͤet/ kan ſie hernach gnug
durch Zerreiſſen der Wurtzeln fortgebracht und ver-
mehret werden/ es ſeyn derer nun viel frembde Ar-
ten/ als Tuͤrckiſche/ Jtaliaͤniſche/ Meliſſe fœti de
Moluccana, meliſſa moluccana odorata; die Blu-
me davon iſt blau und weiß.

Bringet dem Haupte/ Hertzen/ Mutter/ wie auch
dem Magen eine Staͤrcke/ und innerlich gebraucht

viel
P
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0241" n="225"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ku&#x0364;chen-Garten.</hi></fw><lb/>
Schaaf-Mi&#x017F;t gedu&#x0364;nget werden/ und i&#x017F;t zum Aus-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;en der alte Saame be&#x017F;&#x017F;er denn der neue.</p><lb/>
            <p>So de&#x017F;&#x017F;en ein wenig nach der Mahlzeit geno&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wird/ &#x017F;chleu&#x017F;t es den Magen/ und &#x017F;ta&#x0364;rcket ihn fa&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ehr.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>10. <hi rendition="#aq">Cardobenedicten, (Carduus bene-<lb/>
dictus.)</hi></head><lb/>
            <p>Wird durch Saamen bey wach&#x017F;enden Licht fort<lb/>
gebracht; Der Saame muß nicht u&#x0364;ber 3. Finger<lb/>
tieff in das Erdreich ge&#x017F;etzet werden/ will &#x017F;on&#x017F;ten in<lb/>
acht genommen &#x017F;eyn/ wie die <hi rendition="#aq">Angelica;</hi> wann etli-<lb/>
che Stra&#x0364;uche zur <hi rendition="#fr">S</hi>aat &#x017F;tehen bleiben/ wird der u&#x0364;-<lb/>
brige im Heumonat aufgenommen/ und das truck-<lb/>
ne Kraut in das Bier/ wann es nicht bitter genug<lb/>
i&#x017F;t/ ge&#x017F;tecket.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">J&#x017F;t daneben ein hertz&#x017F;ta&#x0364;rckendes Gifft-<lb/>
und Schweiß-treibendes Kraut/ in langwie-<lb/>
rigen und vierta&#x0364;gigen Fiebern &#x017F;ehr dienlich/<lb/>
im Uber&#x017F;chlag zum kalten Brande neben<lb/>
anderen in &#x017F;tetem Gebrauch.</hi> B<hi rendition="#fr">e&#x017F;iehe auch<lb/>
Marien-Di&#x017F;tel/</hi> <hi rendition="#aq">Card. Mariæ.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">11. Meli&#x017F;&#x017F;e. (Jmmen</hi> B<hi rendition="#fr">lumen/<lb/>
Honig-</hi>B<hi rendition="#fr">lat.)</hi></head><lb/>
            <p>Wann &#x017F;ie einmahl ge&#x017F;a&#x0364;et/ kan &#x017F;ie hernach gnug<lb/>
durch Zerrei&#x017F;&#x017F;en der Wurtzeln fortgebracht und ver-<lb/>
mehret werden/ es &#x017F;eyn derer nun viel frembde Ar-<lb/>
ten/ als Tu&#x0364;rcki&#x017F;che/ Jtalia&#x0364;ni&#x017F;che/ <hi rendition="#aq">Meli&#x017F;&#x017F;e f&#x0153;ti de<lb/>
Moluccana, meli&#x017F;&#x017F;a moluccana odorata;</hi> die Blu-<lb/>
me davon i&#x017F;t blau und weiß.</p><lb/>
            <p>Bringet dem Haupte/ Hertzen/ Mutter/ wie auch<lb/>
dem Magen eine Sta&#x0364;rcke/ und innerlich gebraucht<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">P</fw><fw place="bottom" type="catch">viel</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[225/0241] Kuͤchen-Garten. Schaaf-Miſt geduͤnget werden/ und iſt zum Aus- ſaͤen der alte Saame beſſer denn der neue. So deſſen ein wenig nach der Mahlzeit genoſſen wird/ ſchleuſt es den Magen/ und ſtaͤrcket ihn faſt ſehr. 10. Cardobenedicten, (Carduus bene- dictus.) Wird durch Saamen bey wachſenden Licht fort gebracht; Der Saame muß nicht uͤber 3. Finger tieff in das Erdreich geſetzet werden/ will ſonſten in acht genommen ſeyn/ wie die Angelica; wann etli- che Straͤuche zur Saat ſtehen bleiben/ wird der uͤ- brige im Heumonat aufgenommen/ und das truck- ne Kraut in das Bier/ wann es nicht bitter genug iſt/ geſtecket. Jſt daneben ein hertzſtaͤrckendes Gifft- und Schweiß-treibendes Kraut/ in langwie- rigen und viertaͤgigen Fiebern ſehr dienlich/ im Uberſchlag zum kalten Brande neben anderen in ſtetem Gebrauch. Beſiehe auch Marien-Diſtel/ Card. Mariæ. 11. Meliſſe. (Jmmen Blumen/ Honig-Blat.) Wann ſie einmahl geſaͤet/ kan ſie hernach gnug durch Zerreiſſen der Wurtzeln fortgebracht und ver- mehret werden/ es ſeyn derer nun viel frembde Ar- ten/ als Tuͤrckiſche/ Jtaliaͤniſche/ Meliſſe fœti de Moluccana, meliſſa moluccana odorata; die Blu- me davon iſt blau und weiß. Bringet dem Haupte/ Hertzen/ Mutter/ wie auch dem Magen eine Staͤrcke/ und innerlich gebraucht viel P

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/241
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/241>, abgerufen am 27.11.2024.