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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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MARTIUS.

Sonsten wachsen hier zu Land die wilden/ sind des
Winters ohne Laub/ werden aus Schößling in die
Erde gestecket/ wachsen gern an feucht- und schattich-
ten Oertern/ wann sie blühen/ geben sie einen gar lieb-
lichen Geruch von sich/ und können den gantzen Win-
ter draussen bleiben.

5. Hagapffel-Baum/ Arbutus.

Jst ein Bäumlein so des Winters über grün ist/
hat zerkerbte Blätter/ trägt weisse Blumen der
Speck-Wurtzel (matri sylvae) gleich. Noch ist ei-
ner so Arbutus folio, oder Aradus Candi heist/ der
verwirfft des Winters seine Blätter/ werden alle
durchs Einlegen oder junge Schößling erzeugt/ müs-
sen des Winters in die Stube.

6. Sabina oder Savina, Seven-Baum.

Wird aus Schößling oder durch Einlegen erzeugt
und in diesem Monat verpflantzt/ kan gar füglich zu
Hecken gebraucht werden. Und weiln er die Kälte
nicht achtet/ den Winter über grünend draussen ver-
bleibet; dessen Geschlechte ist zweyerley/ das Männ-
lein und das Weiblein; das Weiblein ist dem Ta-
marißken-Stauden fast gleich/ der Stamm ist auch
so wohl in-als auswendig anderen Wacholder-
Stauden ähnlich/ nur das die Blätter einen herben
Geschmack haben; An den Aesten hat es schwartze
blaue Beeren/ woraus sie wieder gezielet werden
können. Das Männlein ist ein niedriges Bäum-
lein/ dessen Geruch nicht so angenehm ist wie der Cy-
pressen/ sonsten kommet er mit den Cypressen an
Blättern überein. Die Blüte von den Männlein
ist roth/ trägt aber keine Frucht; Und ob wohl die-

ser
MARTIUS.

Sonſten wachſen hier zu Land die wilden/ ſind des
Winters ohne Laub/ werden aus Schoͤßling in die
Erde geſtecket/ wachſen gern an feucht- und ſchattich-
ten Oertern/ wann ſie bluͤhen/ geben ſie einen gar lieb-
lichen Geruch von ſich/ und koͤnnen den gantzen Win-
ter drauſſen bleiben.

5. Hagapffel-Baum/ Arbutus.

Jſt ein Bäumlein ſo des Winters uͤber gruͤn iſt/
hat zerkerbte Blaͤtter/ traͤgt weiſſe Blumen der
Speck-Wurtzel (matri ſylvæ) gleich. Noch iſt ei-
ner ſo Arbutus folio, oder Aradus Candi heiſt/ der
verwirfft des Winters ſeine Blaͤtter/ werden alle
durchs Einlegen oder junge Schoͤßling erzeugt/ muͤſ-
ſen des Winters in die Stube.

6. Sabina oder Savina, Seven-Baum.

Wird aus Schoͤßling oder durch Einlegen erzeugt
und in dieſem Monat verpflantzt/ kan gar fuͤglich zu
Hecken gebraucht werden. Und weiln er die Kaͤlte
nicht achtet/ den Winter uͤber gruͤnend drauſſen ver-
bleibet; deſſen Geſchlechte iſt zweyerley/ das Maͤnn-
lein und das Weiblein; das Weiblein iſt dem Ta-
marißken-Stauden faſt gleich/ der Stamm iſt auch
ſo wohl in-als auswendig anderen Wacholder-
Stauden aͤhnlich/ nur das die Blaͤtter einen herben
Geſchmack haben; An den Aeſten hat es ſchwartze
blaue Beeren/ woraus ſie wieder gezielet werden
koͤnnen. Das Maͤnnlein iſt ein niedriges Bäum-
lein/ deſſen Geruch nicht ſo angenehm iſt wie der Cy-
preſſen/ ſonſten kommet er mit den Cypreſſen an
Blaͤttern uͤberein. Die Bluͤte von den Maͤnnlein
iſt roth/ traͤgt aber keine Frucht; Und ob wohl die-

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[200/0216] MARTIUS. Sonſten wachſen hier zu Land die wilden/ ſind des Winters ohne Laub/ werden aus Schoͤßling in die Erde geſtecket/ wachſen gern an feucht- und ſchattich- ten Oertern/ wann ſie bluͤhen/ geben ſie einen gar lieb- lichen Geruch von ſich/ und koͤnnen den gantzen Win- ter drauſſen bleiben. 5. Hagapffel-Baum/ Arbutus. Jſt ein Bäumlein ſo des Winters uͤber gruͤn iſt/ hat zerkerbte Blaͤtter/ traͤgt weiſſe Blumen der Speck-Wurtzel (matri ſylvæ) gleich. Noch iſt ei- ner ſo Arbutus folio, oder Aradus Candi heiſt/ der verwirfft des Winters ſeine Blaͤtter/ werden alle durchs Einlegen oder junge Schoͤßling erzeugt/ muͤſ- ſen des Winters in die Stube. 6. Sabina oder Savina, Seven-Baum. Wird aus Schoͤßling oder durch Einlegen erzeugt und in dieſem Monat verpflantzt/ kan gar fuͤglich zu Hecken gebraucht werden. Und weiln er die Kaͤlte nicht achtet/ den Winter uͤber gruͤnend drauſſen ver- bleibet; deſſen Geſchlechte iſt zweyerley/ das Maͤnn- lein und das Weiblein; das Weiblein iſt dem Ta- marißken-Stauden faſt gleich/ der Stamm iſt auch ſo wohl in-als auswendig anderen Wacholder- Stauden aͤhnlich/ nur das die Blaͤtter einen herben Geſchmack haben; An den Aeſten hat es ſchwartze blaue Beeren/ woraus ſie wieder gezielet werden koͤnnen. Das Maͤnnlein iſt ein niedriges Bäum- lein/ deſſen Geruch nicht ſo angenehm iſt wie der Cy- preſſen/ ſonſten kommet er mit den Cypreſſen an Blaͤttern uͤberein. Die Bluͤte von den Maͤnnlein iſt roth/ traͤgt aber keine Frucht; Und ob wohl die- ſer

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/216>, abgerufen am 23.11.2024.