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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Küchen-Garten.
gehends etwas weiters dazu thue/ und den Setzling
mit hin verschütten kan/ damit er nicht einen langen
Stiel gewinne/ so aber doch der Stiel zu lang wer-
den wolte/ soll um den Setzling der Grund hinweg
gethan/ ein kleines Grüblein gemacht/ die Pflantze
behutsam gebeuget/ und wie ein Rebschoß in das
Grüblein gesetzet/ und mit guter Erde/ daß nichts
als die Blätter herfür stehen/ zugedecket werden/ und
da der Grund etwan zu mager/ kan etwas guter
Mist dazu gelegt werden/ und solches alles muß in
vollem Mond geschehen/ massen so dann die Köpffe
viel grösser/ und muß mit der Auffüllung so offt es
nöthig ferner continuirt werden. Dabey zu mer-
cken/ daß aller Kohl bißweilen/ wann sich die unter-
sten Blätter gelb erzeigen/ solche abgeblättert wer-
den müßen/ damit das Hertz desto besser wachsen und
auch wohl schliessen könne. Mit Abhauung der
Köpffe eilet nicht/ sondern wartet biß die Kälte ein-
fällt/ bringet ihn auch nicht also fort in den Keller/
sondern an einen trockenen lufftigen Ort/ leget all-
da den Obertheil unterwerts/ damit die Feuchtigkei-
ten heraus fliessen/ und so dann länger dauren kön-
nen; im Keller leget die Köpffe auff Bretter/ so nicht
allzu hoch von der Erden sind/ zum Saamen. Die
Köpffe werden sammt den Grund und Wurtzel aus
der Erde genommen und in Keller in nicht allzu
feuchte Erde versetzet/ auch biß auffn Frühling allda
verwahret/ hernach aber in Garten wieder an einen
warmen Ort/ da sie von Mitternächtigen Winden
sicher seyn/ gesetzet/ wobey zu mercken/ daß diesen Köpf-
fen so dann ein Kreutz-Schnitt biß auff das

Hertz-

Kuͤchen-Garten.
gehends etwas weiters dazu thue/ und den Setzling
mit hin verſchuͤtten kan/ damit er nicht einen langen
Stiel gewinne/ ſo aber doch der Stiel zu lang wer-
den wolte/ ſoll um den Setzling der Grund hinweg
gethan/ ein kleines Gruͤblein gemacht/ die Pflantze
behutſam gebeuget/ und wie ein Rebſchoß in das
Gruͤblein geſetzet/ und mit guter Erde/ daß nichts
als die Blaͤtter herfuͤr ſtehen/ zugedecket werden/ und
da der Grund etwan zu mager/ kan etwas guter
Miſt dazu gelegt werden/ und ſolches alles muß in
vollem Mond geſchehen/ maſſen ſo dann die Koͤpffe
viel groͤſſer/ und muß mit der Auffuͤllung ſo offt es
noͤthig ferner continuirt werden. Dabey zu mer-
cken/ daß aller Kohl bißweilen/ wann ſich die unter-
ſten Blaͤtter gelb erzeigen/ ſolche abgeblaͤttert wer-
den muͤßen/ damit das Hertz deſto beſſer wachſen und
auch wohl ſchlieſſen koͤnne. Mit Abhauung der
Koͤpffe eilet nicht/ ſondern wartet biß die Kaͤlte ein-
faͤllt/ bringet ihn auch nicht alſo fort in den Keller/
ſondern an einen trockenen lufftigen Ort/ leget all-
da den Obertheil unterwerts/ damit die Feuchtigkei-
ten heraus flieſſen/ und ſo dann laͤnger dauren koͤn-
nen; im Keller leget die Koͤpffe auff Bretter/ ſo nicht
allzu hoch von der Erden ſind/ zum Saamen. Die
Koͤpffe werden ſammt den Grund und Wurtzel aus
der Erde genommen und in Keller in nicht allzu
feuchte Erde verſetzet/ auch biß auffn Fruͤhling allda
verwahret/ hernach aber in Garten wieder an einen
warmen Ort/ da ſie von Mitternächtigen Winden
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fen ſo dann ein Kreutz-Schnitt biß auff das

Hertz-
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[123/0139] Kuͤchen-Garten. gehends etwas weiters dazu thue/ und den Setzling mit hin verſchuͤtten kan/ damit er nicht einen langen Stiel gewinne/ ſo aber doch der Stiel zu lang wer- den wolte/ ſoll um den Setzling der Grund hinweg gethan/ ein kleines Gruͤblein gemacht/ die Pflantze behutſam gebeuget/ und wie ein Rebſchoß in das Gruͤblein geſetzet/ und mit guter Erde/ daß nichts als die Blaͤtter herfuͤr ſtehen/ zugedecket werden/ und da der Grund etwan zu mager/ kan etwas guter Miſt dazu gelegt werden/ und ſolches alles muß in vollem Mond geſchehen/ maſſen ſo dann die Koͤpffe viel groͤſſer/ und muß mit der Auffuͤllung ſo offt es noͤthig ferner continuirt werden. Dabey zu mer- cken/ daß aller Kohl bißweilen/ wann ſich die unter- ſten Blaͤtter gelb erzeigen/ ſolche abgeblaͤttert wer- den muͤßen/ damit das Hertz deſto beſſer wachſen und auch wohl ſchlieſſen koͤnne. Mit Abhauung der Koͤpffe eilet nicht/ ſondern wartet biß die Kaͤlte ein- faͤllt/ bringet ihn auch nicht alſo fort in den Keller/ ſondern an einen trockenen lufftigen Ort/ leget all- da den Obertheil unterwerts/ damit die Feuchtigkei- ten heraus flieſſen/ und ſo dann laͤnger dauren koͤn- nen; im Keller leget die Koͤpffe auff Bretter/ ſo nicht allzu hoch von der Erden ſind/ zum Saamen. Die Koͤpffe werden ſammt den Grund und Wurtzel aus der Erde genommen und in Keller in nicht allzu feuchte Erde verſetzet/ auch biß auffn Fruͤhling allda verwahret/ hernach aber in Garten wieder an einen warmen Ort/ da ſie von Mitternächtigen Winden ſicher ſeyn/ geſetzet/ wobey zu mercken/ daß dieſẽ Koͤpf- fen ſo dann ein Kreutz-Schnitt biß auff das Hertz-

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/139>, abgerufen am 23.11.2024.