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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Küchen-Garten.
1. Seleri, Sellry/ Welscher Liebstöckel.

Es ist die Gestalt des Seleri denen grossen Peter-
silgen fast gleich/ nur daß sie einen andern Geruch
hat; Jst vor erst aus Jtalien anhero kommen/
muß aber in Fasten-Zeit im Martio oder April ge-
säet/ und mit Ausjäten des Unkrauts/ und Begies-
sen wohl bewahret werden. Wann er sieben oder
acht Blätter gewonnen/ so machet man zwerg über
ein Bette/ oder auch an den Ränden des Bettes klei-
ne Furchen eines Fusses tief/ und setzet ihn ein Fuß
weit von einander/ wenn er nun zu beqvemer Grös-
se/ etwan ein Fuß hoch auffgeschossen/ so füllet man
die Furchen wieder zu/ und beschüttet die Pflantzen
hoch auff biß an das Hertz-Schoß bey trockenen Wet-
ter mit Erde/ daß sie unten gelb werden/ über drey
oder vier Wochen häuffer man abermahl die Erde
auff beyden Seiten/ und zwar immer höher/ und läst
sie fort wachsen biß sie recht weiß. Jm Winter ge-
hört sie mit andern Küchen-Kräutern im Keller.
Wird bey hellen und trockenen Wetter ausgehaben/
in Keller gebracht und daselbst in frischen Sand zum
künfftigen Gebrauch versetzet und für Kälte bewah-
ret; Der Saame kan hievon hiesiges Landes
ohne grosse Mühe nicht erlangt/ sondern muß aus
der Fremde anhero gebracht werden. Wenn man
aber Saamen davon zu wege zu bringen suchet/ muß
man ihn nach verflossener Winters-Zeit wieder ins
Feld setzen/ und alsdenn den Saamen abwarten.

Jst anstatt des Sallats gut beym Trunck
Wein zugebrauchen/ ihr könnet sie roh und

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Kuͤchen-Garten.
1. Seleri, Sellry/ Welſcher Liebſtoͤckel.

Es iſt die Geſtalt des Seleri denen groſſen Peter-
ſilgen faſt gleich/ nur daß ſie einen andern Geruch
hat; Jſt vor erſt aus Jtalien anhero kommen/
muß aber in Faſten-Zeit im Martio oder April ge-
ſaͤet/ und mit Ausjaͤten des Unkrauts/ und Begieſ-
ſen wohl bewahret werden. Wann er ſieben oder
acht Blätter gewonnen/ ſo machet man zwerg uͤber
ein Bette/ oder auch an den Raͤnden des Bettes klei-
ne Furchen eines Fuſſes tief/ und ſetzet ihn ein Fuß
weit von einander/ wenn er nun zu beqvemer Groͤſ-
ſe/ etwan ein Fuß hoch auffgeſchoſſen/ ſo fuͤllet man
die Furchen wieder zu/ und beſchuͤttet die Pflantzen
hoch auff biß an das Hertz-Schoß bey trockenen Wet-
ter mit Erde/ daß ſie unten gelb werden/ uͤber drey
oder vier Wochen haͤuffer man abermahl die Erde
auff beyden Seiten/ und zwar immer hoͤher/ und laͤſt
ſie fort wachſen biß ſie recht weiß. Jm Winter ge-
hoͤrt ſie mit andern Kuͤchen-Kraͤutern im Keller.
Wird bey hellen und trockenen Wetter ausgehaben/
in Keller gebracht und daſelbſt in friſchen Sand zum
kuͤnfftigen Gebrauch verſetzet und fuͤr Kaͤlte bewah-
ret; Der Saame kan hievon hieſiges Landes
ohne groſſe Muͤhe nicht erlangt/ ſondern muß aus
der Fremde anhero gebracht werden. Wenn man
aber Saamen davon zu wege zu bringen ſuchet/ muß
man ihn nach verfloſſener Winters-Zeit wieder ins
Feld ſetzen/ und alsdenn den Saamen abwarten.

Jſt anſtatt des Sallats gut beym Trunck
Wein zugebrauchen/ ihr koͤnnet ſie roh und

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[121/0137] Kuͤchen-Garten. 1. Seleri, Sellry/ Welſcher Liebſtoͤckel. Es iſt die Geſtalt des Seleri denen groſſen Peter- ſilgen faſt gleich/ nur daß ſie einen andern Geruch hat; Jſt vor erſt aus Jtalien anhero kommen/ muß aber in Faſten-Zeit im Martio oder April ge- ſaͤet/ und mit Ausjaͤten des Unkrauts/ und Begieſ- ſen wohl bewahret werden. Wann er ſieben oder acht Blätter gewonnen/ ſo machet man zwerg uͤber ein Bette/ oder auch an den Raͤnden des Bettes klei- ne Furchen eines Fuſſes tief/ und ſetzet ihn ein Fuß weit von einander/ wenn er nun zu beqvemer Groͤſ- ſe/ etwan ein Fuß hoch auffgeſchoſſen/ ſo fuͤllet man die Furchen wieder zu/ und beſchuͤttet die Pflantzen hoch auff biß an das Hertz-Schoß bey trockenen Wet- ter mit Erde/ daß ſie unten gelb werden/ uͤber drey oder vier Wochen haͤuffer man abermahl die Erde auff beyden Seiten/ und zwar immer hoͤher/ und laͤſt ſie fort wachſen biß ſie recht weiß. Jm Winter ge- hoͤrt ſie mit andern Kuͤchen-Kraͤutern im Keller. Wird bey hellen und trockenen Wetter ausgehaben/ in Keller gebracht und daſelbſt in friſchen Sand zum kuͤnfftigen Gebrauch verſetzet und fuͤr Kaͤlte bewah- ret; Der Saame kan hievon hieſiges Landes ohne groſſe Muͤhe nicht erlangt/ ſondern muß aus der Fremde anhero gebracht werden. Wenn man aber Saamen davon zu wege zu bringen ſuchet/ muß man ihn nach verfloſſener Winters-Zeit wieder ins Feld ſetzen/ und alsdenn den Saamen abwarten. Jſt anſtatt des Sallats gut beym Trunck Wein zugebrauchen/ ihr koͤnnet ſie roh und ge- H 5

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/137>, abgerufen am 22.12.2024.