[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787.unter immer lebendigem Rauschen, zur höchsten Tivoli hatte einen so großen Reiz für die Die Römer verstunden zu leben! sie genos- leben-
unter immer lebendigem Rauſchen, zur hoͤchſten Tivoli hatte einen ſo großen Reiz fuͤr die Die Roͤmer verſtunden zu leben! ſie genoſ- leben-
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unter immer lebendigem Rauſchen, zur hoͤchſten
Fruchtbarkeit bewaͤſſern.
Tivoli hatte einen ſo großen Reiz fuͤr die
alten Roͤmer, weil es nahe an Rom lag, und
wegen der weiten Ausſicht in die Ebnen herum
bis ans Meer. Es hat etwas feyerliches, was
Terni nicht hat. Aber dieß hat im Grunde groͤ-
ßere Natur um ſich her, und laͤßt an Fruchtbar-
keit mit Tivoli gar keine Vergleichung zu; dieſes
iſt duͤrres und oͤdes Land meiſtens, und Terni
lauter Mark.
Die Roͤmer verſtunden zu leben! ſie genoſ-
ſen den wahren Reiz von jedem, und wußten zu
waͤhlen aus tauſenderley Erfahrungen. Scipio
der juͤngere waͤhlte Terni, deſſen Landſitz man
noch zeigt; der aͤltere Cajeta; und ſeine erhab-
ne Tochter Kornelia das Miſeniſche Vorge-
birg, welche letztern Oerter wegen des Meers
freylich uͤber alles gehen; denn nichts iſt doch
leben-
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Zitationshilfe: | [Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello02_1787/322>, abgerufen am 22.07.2024. |