durch alle Zeiten geworden. Das organische Wasser, zum Beyspiele der Mensch, ersauffe in dem einfachen Wasser; und das organische Feuer verbrenne in dem Feuer, das die Lust verliert, etwas anders zu seyn. Feuer, Luft, und Erde sey Wasser; und Wasser sey Erde, Luft und Feuer, und alles Eins und dasselbe. Feuer sey heiß und kalt; und Wasser sey naß und trocken.
Andre suchten in der Folge den Widerspruch wenigstens im Ausdrucke zu vermeiden; und setz- ten für irgend ein Element überhaupt: Eins ist Alles, und Alles Eins.
Nach dem Aristoteles war Xenophanes der erste, der dem Wesen seine eigentliche Reinheit gab; aber auch nichts weiter darüber bestimmte, sondern nur mit erhabner Stirn in den unermeßlichen Aether hin schaute, und sagte: Das Eins ist Gott.
Par-
durch alle Zeiten geworden. Das organiſche Waſſer, zum Beyſpiele der Menſch, erſauffe in dem einfachen Waſſer; und das organiſche Feuer verbrenne in dem Feuer, das die Luſt verliert, etwas anders zu ſeyn. Feuer, Luft, und Erde ſey Waſſer; und Waſſer ſey Erde, Luft und Feuer, und alles Eins und daſſelbe. Feuer ſey heiß und kalt; und Waſſer ſey naß und trocken.
Andre ſuchten in der Folge den Widerſpruch wenigſtens im Ausdrucke zu vermeiden; und ſetz- ten fuͤr irgend ein Element uͤberhaupt: Eins iſt Alles, und Alles Eins.
Nach dem Ariſtoteles war Xenophanes der erſte, der dem Weſen ſeine eigentliche Reinheit gab; aber auch nichts weiter daruͤber beſtimmte, ſondern nur mit erhabner Stirn in den unermeßlichen Aether hin ſchaute, und ſagte: Das Eins iſt Gott.
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durch alle Zeiten geworden. Das organiſche
Waſſer, zum Beyſpiele der Menſch, erſauffe in
dem einfachen Waſſer; und das organiſche Feuer
verbrenne in dem Feuer, das die Luſt verliert,
etwas anders zu ſeyn. Feuer, Luft, und Erde
ſey Waſſer; und Waſſer ſey Erde, Luft und
Feuer, und alles Eins und daſſelbe. Feuer ſey
heiß und kalt; und Waſſer ſey naß und
trocken.
Andre ſuchten in der Folge den Widerſpruch
wenigſtens im Ausdrucke zu vermeiden; und ſetz-
ten fuͤr irgend ein Element uͤberhaupt: Eins iſt
Alles, und Alles Eins.
Nach dem Ariſtoteles war Xenophanes
der erſte, der dem Weſen ſeine eigentliche
Reinheit gab; aber auch nichts weiter daruͤber
beſtimmte, ſondern nur mit erhabner Stirn in
den unermeßlichen Aether hin ſchaute, und ſagte:
Das Eins iſt Gott.
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello02_1787/179>, abgerufen am 27.11.2024.
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