[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 2. Lemgo, 1787.um sich nichts weiß machen zu lassen, und sei- "Die Sinnen allein zeigen uns, begann er In uns gekehrt, die wunderbare Sicher- und *) Ich habe dieses jugendliche Gespräch, eine
Streiferey in die Metaphysik damali- ger Zeit, wo Aristoteles noch auf dem Throne saß, des Zusammenhanges wegen nicht ausgelassen. Wohl uns, wenn wir ein paar Jahrhunderte höher stehen! Ein Barbar aus Pommern, einer von der Themse hätte schon den tiefsinnigsten Grie- chen viel vergeblichen Kopfbrechens ersparen können. um ſich nichts weiß machen zu laſſen, und ſei- „Die Sinnen allein zeigen uns, begann er In uns gekehrt, die wunderbare Sicher- und *) Ich habe dieſes jugendliche Geſpraͤch, eine
Streiferey in die Metaphyſik damali- ger Zeit, wo Ariſtoteles noch auf dem Throne ſaß, des Zuſammenhanges wegen nicht ausgelaſſen. Wohl uns, wenn wir ein paar Jahrhunderte hoͤher ſtehen! Ein Barbar aus Pommern, einer von der Themſe haͤtte ſchon den tiefſinnigſten Grie- chen viel vergeblichen Kopfbrechens erſparen koͤnnen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0174" n="166"/> um ſich nichts weiß machen zu laſſen, und ſei-<lb/> nem Vergnuͤgen in dieſer Ruͤckſicht ungeſtoͤrt<lb/> nachzuhaͤngen.</p><lb/> <p>„Die Sinnen allein zeigen uns, begann er<lb/> vom neuen <note place="foot" n="*)">Ich habe dieſes jugendliche Geſpraͤch, eine<lb/> Streiferey in die <hi rendition="#g">Metaphyſik damali-<lb/> ger Zeit, wo Ariſtoteles noch auf<lb/> dem Throne ſaß</hi>, des Zuſammenhanges<lb/> wegen nicht ausgelaſſen. Wohl uns, wenn<lb/> wir ein paar Jahrhunderte hoͤher ſtehen!<lb/> Ein Barbar aus Pommern, einer von der<lb/> Themſe haͤtte ſchon den tiefſinnigſten Grie-<lb/> chen viel vergeblichen Kopfbrechens erſparen<lb/> koͤnnen.</note>, daß etwas außer uns da iſt:<lb/> Verſtand ſelbſt iſt die Wurzel der Sinne. Von<lb/> Sinn und Verſtand alle unſre Erkenntniß; und<lb/> was finden wir da?</p><lb/> <p>In uns gekehrt, die wunderbare Sicher-<lb/> heit, daß wir Wirkliches und kein Nichts ſind,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [166/0174]
um ſich nichts weiß machen zu laſſen, und ſei-
nem Vergnuͤgen in dieſer Ruͤckſicht ungeſtoͤrt
nachzuhaͤngen.
„Die Sinnen allein zeigen uns, begann er
vom neuen *), daß etwas außer uns da iſt:
Verſtand ſelbſt iſt die Wurzel der Sinne. Von
Sinn und Verſtand alle unſre Erkenntniß; und
was finden wir da?
In uns gekehrt, die wunderbare Sicher-
heit, daß wir Wirkliches und kein Nichts ſind,
und
*) Ich habe dieſes jugendliche Geſpraͤch, eine
Streiferey in die Metaphyſik damali-
ger Zeit, wo Ariſtoteles noch auf
dem Throne ſaß, des Zuſammenhanges
wegen nicht ausgelaſſen. Wohl uns, wenn
wir ein paar Jahrhunderte hoͤher ſtehen!
Ein Barbar aus Pommern, einer von der
Themſe haͤtte ſchon den tiefſinnigſten Grie-
chen viel vergeblichen Kopfbrechens erſparen
koͤnnen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |