[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787.Aristoteles, und wer ihm folgt, schränkt "Die meisten haben wunderliche Begriffe "Die
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Ariſtoteles, und wer ihm folgt, ſchraͤnkt
die Poeſie auf Handlungen ein, als ob die Spra-
che nichts anders ſinnlich vorſtellen koͤnnte: aber
ſelbſt die griechiſchen Dichter haben ſich nie dieſem
Geſetz unterworfen; und Virgils Georgica
und die Natur der Dinge des Lukrez und man-
che hohe Hymne bloßer Empfindung werden Mei-
ſterſtuͤcke bleiben.“
„Die meiſten haben wunderliche Begriffe
von Poeſie, und meinen, ſie koͤnne ohne Nebel
und Wolken nicht beſtehen, und muͤſſe platter-
dings ein Rauſch, eine Raſerey ſeyn, und ſcheue
das Licht der Vernunft; und die albernſten Poͤ-
belmaͤhrchen und Kinderfabeln waͤren ihr beſtes
und weſentliches, und wuͤrdigen ſie ſo herab von
ihrem Adel. Wenn ſie nur den Sophokles und
Euripides wollten ſprechen hoͤren, die dieſe Kunſt
zur Vollkommenheit gebracht: ſo koͤnnten ſie ſich
leicht von ihrem Wahn befreyen.“
„Die
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Zitationshilfe: | [Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/355>, abgerufen am 22.07.2024. |