wärtige Stärke an Leib und Seele, dessen Glau- ben, Meinungen und Sitten und Nachbarn un- überwindliche Schwierigkeiten in den Weg, und kommen lauter unbezwingliche borstige Ungeheuer zum Vorschein. Hier hast du kurz mein Glaubens- bekenntniß; und ich will dir reinen Wein ein- schenken.
Man betrachtet eine Gesellschaft von Men- schen, die man einen Staat nennt, am besten als ein Thier, das von innen Kräfte, Proporzion aller Theile haben und gesund seyn muß, und volle Nahrung, um für sich auf die Dauer zu existiren, und glücklich zu seyn: und von außen Stärke, Erfahrung und Klugheit, um sich gegen die Feinde zu erhalten; denn alles von außen, wie Kindern bekannt, ist Feind.
Das Wohl des Ganzen ist das erste Gesetz, wie bey jedem lebendigen Dinge; und jede Staatsverfassung, wo nur ein Theil sich
wohl-
T 5
waͤrtige Staͤrke an Leib und Seele, deſſen Glau- ben, Meinungen und Sitten und Nachbarn un- uͤberwindliche Schwierigkeiten in den Weg, und kommen lauter unbezwingliche borſtige Ungeheuer zum Vorſchein. Hier haſt du kurz mein Glaubens- bekenntniß; und ich will dir reinen Wein ein- ſchenken.
Man betrachtet eine Geſellſchaft von Men- ſchen, die man einen Staat nennt, am beſten als ein Thier, das von innen Kraͤfte, Proporzion aller Theile haben und geſund ſeyn muß, und volle Nahrung, um fuͤr ſich auf die Dauer zu exiſtiren, und gluͤcklich zu ſeyn: und von außen Staͤrke, Erfahrung und Klugheit, um ſich gegen die Feinde zu erhalten; denn alles von außen, wie Kindern bekannt, iſt Feind.
Das Wohl des Ganzen iſt das erſte Geſetz, wie bey jedem lebendigen Dinge; und jede Staatsverfaſſung, wo nur ein Theil ſich
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waͤrtige Staͤrke an Leib und Seele, deſſen Glau-
ben, Meinungen und Sitten und Nachbarn un-
uͤberwindliche Schwierigkeiten in den Weg, und
kommen lauter unbezwingliche borſtige Ungeheuer
zum Vorſchein. Hier haſt du kurz mein Glaubens-
bekenntniß; und ich will dir reinen Wein ein-
ſchenken.
Man betrachtet eine Geſellſchaft von Men-
ſchen, die man einen Staat nennt, am beſten
als ein Thier, das von innen Kraͤfte, Proporzion
aller Theile haben und geſund ſeyn muß, und
volle Nahrung, um fuͤr ſich auf die Dauer zu
exiſtiren, und gluͤcklich zu ſeyn: und von außen
Staͤrke, Erfahrung und Klugheit, um ſich gegen
die Feinde zu erhalten; denn alles von außen,
wie Kindern bekannt, iſt Feind.
Das Wohl des Ganzen iſt das erſte Geſetz,
wie bey jedem lebendigen Dinge; und jede
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/303>, abgerufen am 25.11.2024.
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