din des Erlösers, mein Gemüht nicht immer dem bittern Kummer! mache mein Herz leicht, und wieder froh, und stehe bey meiner Liebe! Arding- hello, der Flüchtling, heurathet mich doch nicht. Was hilft mirs, wenn ich seine Quaal auch noch so hoch treibe: er machte mich endlich unglücklich. Wohlwollen muß ich ihm, ach ja! er ist ein ver- führerischer Bube. O Florio erscheine bald! Hei- lige gib mir ihn!"
Ich wurde fast zum Narren, so griffen mich diese Reden der Unschuld in meinem Schrank an; und mußte alle meine Kräfte zusammenspannen, um auszuhalten. Noch war ich unentschlossen, was ich thun wollte, Tumult und Aufruhr in al- len Nerven und Adern. Und so harrte ich, bis sie sich zu Bette legte, und harrte noch hernach über eine Stunde; und lange und lange, bis ich endlich in der Verzweiflung, mit meinen Ge- danken und Gefühlen ins Reine zu kommen, leise die Thür eröfnete, und heraus trat.
Den
din des Erloͤſers, mein Gemuͤht nicht immer dem bittern Kummer! mache mein Herz leicht, und wieder froh, und ſtehe bey meiner Liebe! Arding- hello, der Fluͤchtling, heurathet mich doch nicht. Was hilft mirs, wenn ich ſeine Quaal auch noch ſo hoch treibe: er machte mich endlich ungluͤcklich. Wohlwollen muß ich ihm, ach ja! er iſt ein ver- fuͤhreriſcher Bube. O Florio erſcheine bald! Hei- lige gib mir ihn!“
Ich wurde faſt zum Narren, ſo griffen mich dieſe Reden der Unſchuld in meinem Schrank an; und mußte alle meine Kraͤfte zuſammenſpannen, um auszuhalten. Noch war ich unentſchloſſen, was ich thun wollte, Tumult und Aufruhr in al- len Nerven und Adern. Und ſo harrte ich, bis ſie ſich zu Bette legte, und harrte noch hernach uͤber eine Stunde; und lange und lange, bis ich endlich in der Verzweiflung, mit meinen Ge- danken und Gefuͤhlen ins Reine zu kommen, leiſe die Thuͤr eroͤfnete, und heraus trat.
Den
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din des Erloͤſers, mein Gemuͤht nicht immer dem
bittern Kummer! mache mein Herz leicht, und
wieder froh, und ſtehe bey meiner Liebe! Arding-
hello, der Fluͤchtling, heurathet mich doch nicht.
Was hilft mirs, wenn ich ſeine Quaal auch noch
ſo hoch treibe: er machte mich endlich ungluͤcklich.
Wohlwollen muß ich ihm, ach ja! er iſt ein ver-
fuͤhreriſcher Bube. O Florio erſcheine bald! Hei-
lige gib mir ihn!“
Ich wurde faſt zum Narren, ſo griffen mich
dieſe Reden der Unſchuld in meinem Schrank an;
und mußte alle meine Kraͤfte zuſammenſpannen,
um auszuhalten. Noch war ich unentſchloſſen,
was ich thun wollte, Tumult und Aufruhr in al-
len Nerven und Adern. Und ſo harrte ich, bis
ſie ſich zu Bette legte, und harrte noch hernach
uͤber eine Stunde; und lange und lange, bis
ich endlich in der Verzweiflung, mit meinen Ge-
danken und Gefuͤhlen ins Reine zu kommen,
leiſe die Thuͤr eroͤfnete, und heraus trat.
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/227>, abgerufen am 25.11.2024.
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