ka zu beherrschen. Erzog nun im Gesang den jungen Themistokles, die Seeligkeit der Mutter und des Vaters über denselben und die goldnen Zeiten seiner Bürger, und machte allen Gästen nach den süßen Gütern das Maul wässerig; jeder schien im Herzen zu schwören, sich dabey anders aufzuführen, als ihre Vorfahren beym Kolumb, von dessen hohem erfindrischen Geist sie mehr Schimpf und Verachtung als Ehre haben.
Ich wurde während des Liedes bey einigen glücklichen Stanzen von lautem Jubel unter- brochen, und erhielt, wie ich aufhörte, großen Beyfall; der mir nur in sofern wohlgefiel, weil ich mich aus der Verlegenheit gezogen hatte.
Man stand nun vom Tisch auf, und es ging zum Ball. Als die Braut vor mir vorbey geführt wurde: begrüßte sie mich mit einem festen lüsternen Blick und wollüstigem Lächeln, und rief mir zu, Bravo! Sie hielt noch den Kopf zurück, als sie vorbey war, und Mienen und Gebehrden
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ka zu beherrſchen. Erzog nun im Geſang den jungen Themiſtokles, die Seeligkeit der Mutter und des Vaters uͤber denſelben und die goldnen Zeiten ſeiner Buͤrger, und machte allen Gaͤſten nach den ſuͤßen Guͤtern das Maul waͤſſerig; jeder ſchien im Herzen zu ſchwoͤren, ſich dabey anders aufzufuͤhren, als ihre Vorfahren beym Kolumb, von deſſen hohem erfindriſchen Geiſt ſie mehr Schimpf und Verachtung als Ehre haben.
Ich wurde waͤhrend des Liedes bey einigen gluͤcklichen Stanzen von lautem Jubel unter- brochen, und erhielt, wie ich aufhoͤrte, großen Beyfall; der mir nur in ſofern wohlgefiel, weil ich mich aus der Verlegenheit gezogen hatte.
Man ſtand nun vom Tiſch auf, und es ging zum Ball. Als die Braut vor mir vorbey gefuͤhrt wurde: begruͤßte ſie mich mit einem feſten luͤſternen Blick und wolluͤſtigem Laͤcheln, und rief mir zu, Bravo! Sie hielt noch den Kopf zuruͤck, als ſie vorbey war, und Mienen und Gebehrden
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ka zu beherrſchen. Erzog nun im Geſang den
jungen Themiſtokles, die Seeligkeit der Mutter
und des Vaters uͤber denſelben und die goldnen
Zeiten ſeiner Buͤrger, und machte allen Gaͤſten
nach den ſuͤßen Guͤtern das Maul waͤſſerig; jeder
ſchien im Herzen zu ſchwoͤren, ſich dabey anders
aufzufuͤhren, als ihre Vorfahren beym Kolumb,
von deſſen hohem erfindriſchen Geiſt ſie mehr
Schimpf und Verachtung als Ehre haben.
Ich wurde waͤhrend des Liedes bey einigen
gluͤcklichen Stanzen von lautem Jubel unter-
brochen, und erhielt, wie ich aufhoͤrte, großen
Beyfall; der mir nur in ſofern wohlgefiel, weil
ich mich aus der Verlegenheit gezogen hatte.
Man ſtand nun vom Tiſch auf, und es
ging zum Ball. Als die Braut vor mir vorbey
gefuͤhrt wurde: begruͤßte ſie mich mit einem feſten
luͤſternen Blick und wolluͤſtigem Laͤcheln, und rief
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als ſie vorbey war, und Mienen und Gebehrden
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[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/193>, abgerufen am 22.11.2024.
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