[Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787.men im Arno und in listigen Streichen. Ich Wie ich zum Jüngling heran wuchs, hatten In der Zeichnung und Mahlerey kam ich der
men im Arno und in liſtigen Streichen. Ich Wie ich zum Juͤngling heran wuchs, hatten In der Zeichnung und Mahlerey kam ich der
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men im Arno und in liſtigen Streichen. Ich
habe freylich manche Beule im Balgen und Fal-
len davon getragen, bin aber davon weder ein
Kruͤppel geworden noch geſtorben. Mein Vater,
ein muthiger tapfrer Mann, nahm mich im erſten
zarten Alter einigemal mit zur See, wo er als
Befehlshaber der Galeeren die Kuͤſten gegen die
Korſaren beſtrich: und die reinen großen ewigen
Gegenſtaͤnde erfuͤllten hier meine ganze Seele,
und erregten maͤchtig alle Triebe zum Freyen und
Edlen.
Wie ich zum Juͤngling heran wuchs, hatten
die bildenden Kuͤnſte und hoͤhern Leibesuͤbungen
den groͤßten Reiz fuͤr mich; und naͤchſt dieſen
griechiſche und roͤmiſche Sprache und die Ge-
ſchichte dieſer hohen Voͤlker; auch hierin wollt ich
jeden uͤbertreffen, und Gluͤck und Geſtalt und
Weſen fuͤhrte mich zu den beſten Meiſtern.
In der Zeichnung und Mahlerey kam ich
auf die letzt unter die Haͤnde des Georg Vaſari,
der
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Zitationshilfe: | [Heinse, Wilhelm]: Ardinghello und die glückseeligen Inseln. Bd. 1. Lemgo, 1787, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heinse_ardinghello01_1787/114>, abgerufen am 22.07.2024. |