Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.Er frug nach Moses Mendelssohn, Nach der Karschin, mit Intresse Frug er nach der Gräfin Dübarry, Des fünfzehnten Ludwigs Maitresse. O Kaiser, rief ich, wie bist du zurück! Der Moses ist längst gestorben, Nebst seiner Rebekka, auch Abraham, Der Sohn, ist gestorben, verdorben. Der Abraham hatte mit Lea erzeugt Ein Bübchen, Felix heißt er, Der brachte es weit im Christenthum, Ist schon Capellenmeister. Die alte Karschin ist gleichfalls todt,
Auch die Tochter ist todt, die Klenke; Helmine Chezy, die Enkelin, Ist noch am Leben, ich denke. Er frug nach Moſes Mendelsſohn, Nach der Karſchin, mit Intreſſe Frug er nach der Gräfin Dübarry, Des fünfzehnten Ludwigs Maitreſſe. O Kaiſer, rief ich, wie biſt du zurück! Der Moſes iſt längſt geſtorben, Nebſt ſeiner Rebekka, auch Abraham, Der Sohn, iſt geſtorben, verdorben. Der Abraham hatte mit Lea erzeugt Ein Bübchen, Felix heißt er, Der brachte es weit im Chriſtenthum, Iſt ſchon Capellenmeiſter. Die alte Karſchin iſt gleichfalls todt,
Auch die Tochter iſt todt, die Klenke; Helmine Chezy, die Enkelin, Iſt noch am Leben, ich denke. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0099" n="79"/> <lg n="4"> <l>Er frug nach Moſes Mendelsſohn,</l><lb/> <l>Nach der Karſchin, mit Intreſſe</l><lb/> <l>Frug er nach der Gräfin Dübarry,</l><lb/> <l>Des fünfzehnten Ludwigs Maitreſſe.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>O Kaiſer, rief ich, wie biſt du zurück!</l><lb/> <l>Der Moſes iſt längſt geſtorben,</l><lb/> <l>Nebſt ſeiner Rebekka, auch Abraham,</l><lb/> <l>Der Sohn, iſt geſtorben, verdorben.</l><lb/> </lg> <lg n="6"> <l>Der Abraham hatte mit Lea erzeugt</l><lb/> <l>Ein Bübchen, Felix heißt er,</l><lb/> <l>Der brachte es weit im Chriſtenthum,</l><lb/> <l>Iſt ſchon Capellenmeiſter.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Die alte Karſchin iſt gleichfalls todt,</l><lb/> <l>Auch die Tochter iſt todt, die Klenke;</l><lb/> <l>Helmine Chezy, die Enkelin,</l><lb/> <l>Iſt noch am Leben, ich denke.</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0099]
Er frug nach Moſes Mendelsſohn,
Nach der Karſchin, mit Intreſſe
Frug er nach der Gräfin Dübarry,
Des fünfzehnten Ludwigs Maitreſſe.
O Kaiſer, rief ich, wie biſt du zurück!
Der Moſes iſt längſt geſtorben,
Nebſt ſeiner Rebekka, auch Abraham,
Der Sohn, iſt geſtorben, verdorben.
Der Abraham hatte mit Lea erzeugt
Ein Bübchen, Felix heißt er,
Der brachte es weit im Chriſtenthum,
Iſt ſchon Capellenmeiſter.
Die alte Karſchin iſt gleichfalls todt,
Auch die Tochter iſt todt, die Klenke;
Helmine Chezy, die Enkelin,
Iſt noch am Leben, ich denke.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/99>, abgerufen am 17.02.2025. |