Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.Und fehlt der Pfaffenseegen dabei, Die Ehe wird gültig nicht minder -- Es lebe Bräutigam und Braut, Und ihre zukünftigen Kinder! Ein Hochzeitkarmen ist mein Lied, Das bessere, das neue! In meiner Seele gehen auf Die Sterne der höchsten Weihe -- Begeisterte Sterne, sie lodern wild, Zerfließen in Flammenbächen -- Ich fühle mich wunderbar erstarkt, Ich könnte Eichen zerbrechen! Seit ich auf deutsche Erde trat Durchströmen mich Zaubersäfte -- Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neu die Kräfte. Und fehlt der Pfaffenſeegen dabei, Die Ehe wird gültig nicht minder — Es lebe Bräutigam und Braut, Und ihre zukünftigen Kinder! Ein Hochzeitkarmen iſt mein Lied, Das beſſere, das neue! In meiner Seele gehen auf Die Sterne der höchſten Weihe — Begeiſterte Sterne, ſie lodern wild, Zerfließen in Flammenbächen — Ich fühle mich wunderbar erſtarkt, Ich könnte Eichen zerbrechen! Seit ich auf deutſche Erde trat Durchſtrömen mich Zauberſäfte — Der Rieſe hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchſen ihm neu die Kräfte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0027" n="7"/> <lg n="16"> <l>Und fehlt der Pfaffenſeegen dabei,</l><lb/> <l>Die Ehe wird gültig nicht minder —</l><lb/> <l>Es lebe Bräutigam und Braut,</l><lb/> <l>Und ihre zukünftigen Kinder!</l><lb/> </lg> <lg n="17"> <l>Ein Hochzeitkarmen iſt mein Lied,</l><lb/> <l>Das beſſere, das neue!</l><lb/> <l>In meiner Seele gehen auf</l><lb/> <l>Die Sterne der höchſten Weihe —</l><lb/> </lg> <lg n="18"> <l>Begeiſterte Sterne, ſie lodern wild,</l><lb/> <l>Zerfließen in Flammenbächen —</l><lb/> <l>Ich fühle mich wunderbar erſtarkt,</l><lb/> <l>Ich könnte Eichen zerbrechen!</l><lb/> </lg> <lg n="19"> <l>Seit ich auf deutſche Erde trat</l><lb/> <l>Durchſtrömen mich Zauberſäfte —</l><lb/> <l>Der Rieſe hat wieder die Mutter berührt,</l><lb/> <l>Und es wuchſen ihm neu die Kräfte.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0027]
Und fehlt der Pfaffenſeegen dabei,
Die Ehe wird gültig nicht minder —
Es lebe Bräutigam und Braut,
Und ihre zukünftigen Kinder!
Ein Hochzeitkarmen iſt mein Lied,
Das beſſere, das neue!
In meiner Seele gehen auf
Die Sterne der höchſten Weihe —
Begeiſterte Sterne, ſie lodern wild,
Zerfließen in Flammenbächen —
Ich fühle mich wunderbar erſtarkt,
Ich könnte Eichen zerbrechen!
Seit ich auf deutſche Erde trat
Durchſtrömen mich Zauberſäfte —
Der Rieſe hat wieder die Mutter berührt,
Und es wuchſen ihm neu die Kräfte.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/27 |
Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/27>, abgerufen am 17.02.2025. |