Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.Fatal ist mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau Mit allen seinen Geschwüren. Schamlose schäbbige Bettler sind's, Almosen wollen sie haben -- Ein'n Pfennig Popularität Für Menzel und seine Schwaben! O meine Göttin, du hast mich heut In weicher Stimmung gefunden; Bin etwas krank, doch pfleg' ich mich, Und ich werde bald gesunden. Ja ich bin krank, und du könntest mir Die Seele sehr erfrischen Durch eine gute Tasse Thee; Du mußt ihn mit Rum vermischen. Fatal iſt mir das Lumpenpack, Das, um die Herzen zu rühren, Den Patriotismus trägt zur Schau Mit allen ſeinen Geſchwüren. Schamloſe ſchäbbige Bettler ſind's, Almoſen wollen ſie haben — Ein'n Pfennig Popularität Für Menzel und ſeine Schwaben! O meine Göttin, du haſt mich heut In weicher Stimmung gefunden; Bin etwas krank, doch pfleg' ich mich, Und ich werde bald geſunden. Ja ich bin krank, und du könnteſt mir Die Seele ſehr erfriſchen Durch eine gute Taſſe Thee; Du mußt ihn mit Rum vermiſchen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0143" n="123"/> <lg n="20"> <l>Fatal iſt mir das Lumpenpack,</l><lb/> <l>Das, um die Herzen zu rühren,</l><lb/> <l>Den Patriotismus trägt zur Schau</l><lb/> <l>Mit allen ſeinen Geſchwüren.</l><lb/> </lg> <lg n="21"> <l>Schamloſe ſchäbbige Bettler ſind's,</l><lb/> <l>Almoſen wollen ſie haben —</l><lb/> <l>Ein'n Pfennig Popularität</l><lb/> <l>Für Menzel und ſeine Schwaben!</l><lb/> </lg> <lg n="22"> <l>O meine Göttin, du haſt mich heut</l><lb/> <l>In weicher Stimmung gefunden;</l><lb/> <l>Bin etwas krank, doch pfleg' ich mich,</l><lb/> <l>Und ich werde bald geſunden.</l><lb/> </lg> <lg n="23"> <l>Ja ich bin krank, und du könnteſt mir</l><lb/> <l>Die Seele ſehr erfriſchen</l><lb/> <l>Durch eine gute Taſſe Thee;</l><lb/> <l>Du mußt ihn mit Rum vermiſchen.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [123/0143]
Fatal iſt mir das Lumpenpack,
Das, um die Herzen zu rühren,
Den Patriotismus trägt zur Schau
Mit allen ſeinen Geſchwüren.
Schamloſe ſchäbbige Bettler ſind's,
Almoſen wollen ſie haben —
Ein'n Pfennig Popularität
Für Menzel und ſeine Schwaben!
O meine Göttin, du haſt mich heut
In weicher Stimmung gefunden;
Bin etwas krank, doch pfleg' ich mich,
Und ich werde bald geſunden.
Ja ich bin krank, und du könnteſt mir
Die Seele ſehr erfriſchen
Durch eine gute Taſſe Thee;
Du mußt ihn mit Rum vermiſchen.
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Zitationshilfe: | Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/143>, abgerufen am 16.07.2024. |