Kunz von der Rosen, mein Narr, du irrst dich, ein blankes Beil hältst du vielleicht für eine Sonne, und das Morgenroth ist nichts als Blut.
Nein, mein Kaiser, es ist die Sonne, obgleich sie im Westen hervorsteigt -- seit sechstausend Jah¬ ren sah man sie immer aufgehen im Osten, da wird es wohl Zeit, daß sie mahl eine Verändrung vornehme in ihrem Lauf.
Kunz von der Rosen, mein Narr, du hast ja die Schellen verloren von deiner rothen Mütze, und sie hat jetzt so ein seltsames Ansehen, die rothe Mütze.
Ach, mein Kaiser, ich habe ob Eurer Noth so wüthend ernsthaft den Kopf geschüttelt, daß die närrischen Schellen abfielen von der Mütze; sie ist aber darum nicht schlechter geworden.
Kunz von der Roſen, mein Narr, du irrſt dich, ein blankes Beil haͤltſt du vielleicht fuͤr eine Sonne, und das Morgenroth iſt nichts als Blut.
Nein, mein Kaiſer, es iſt die Sonne, obgleich ſie im Weſten hervorſteigt — ſeit ſechstauſend Jah¬ ren ſah man ſie immer aufgehen im Oſten, da wird es wohl Zeit, daß ſie mahl eine Veraͤndrung vornehme in ihrem Lauf.
Kunz von der Roſen, mein Narr, du haſt ja die Schellen verloren von deiner rothen Muͤtze, und ſie hat jetzt ſo ein ſeltſames Anſehen, die rothe Muͤtze.
Ach, mein Kaiſer, ich habe ob Eurer Noth ſo wuͤthend ernſthaft den Kopf geſchuͤttelt, daß die naͤrriſchen Schellen abfielen von der Muͤtze; ſie iſt aber darum nicht ſchlechter geworden.
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Kunz von der Roſen, mein Narr, du irrſt
dich, ein blankes Beil haͤltſt du vielleicht fuͤr eine
Sonne, und das Morgenroth iſt nichts als Blut.
Nein, mein Kaiſer, es iſt die Sonne, obgleich
ſie im Weſten hervorſteigt — ſeit ſechstauſend Jah¬
ren ſah man ſie immer aufgehen im Oſten, da
wird es wohl Zeit, daß ſie mahl eine Veraͤndrung
vornehme in ihrem Lauf.
Kunz von der Roſen, mein Narr, du haſt
ja die Schellen verloren von deiner rothen Muͤtze,
und ſie hat jetzt ſo ein ſeltſames Anſehen, die rothe
Muͤtze.
Ach, mein Kaiſer, ich habe ob Eurer Noth
ſo wuͤthend ernſthaft den Kopf geſchuͤttelt, daß die
naͤrriſchen Schellen abfielen von der Muͤtze; ſie iſt
aber darum nicht ſchlechter geworden.
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/338>, abgerufen am 24.11.2024.
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