scherzliche, leichtfertige Bücher geschrieben, und doch sehr streng und ernsthaft seyn konnten, wo Strenge und Ernst nothwendig wurden; z. B. Du Clos und gar Louvet de Couvrai, die beide, wo es galt, mit Märtyrerkühnheit und Aufopfe¬ rung für die Freyheit stritten, übrigens aber sehr frivol und schlüpfrig schrieben, und leider keine Religion hatten.
Als ob die Freyheit nicht eben so gut eine Religion wäre, als jede andere! Da es die uns¬ rige ist, so könnten wir, mit demselben Maaße messend, ihre Verächter für frivol und irreligios erklären.
Ja, ich wiederhole die Worte, womit ich diese Blätter eröffnet: die Freyheit ist eine neue Reli¬ gion, die Religion unserer Zeit. Wenn Christus auch nicht der Gott dieser Religion ist, so ist er doch ein hoher Priester derselben, und sein Name
ſcherzliche, leichtfertige Buͤcher geſchrieben, und doch ſehr ſtreng und ernſthaft ſeyn konnten, wo Strenge und Ernſt nothwendig wurden; z. B. Dú Clos und gar Louvet de Couvrai, die beide, wo es galt, mit Maͤrtyrerkuͤhnheit und Aufopfe¬ rung fuͤr die Freyheit ſtritten, uͤbrigens aber ſehr frivol und ſchluͤpfrig ſchrieben, und leider keine Religion hatten.
Als ob die Freyheit nicht eben ſo gut eine Religion waͤre, als jede andere! Da es die unſ¬ rige iſt, ſo koͤnnten wir, mit demſelben Maaße meſſend, ihre Veraͤchter fuͤr frivol und irreligios erklaͤren.
Ja, ich wiederhole die Worte, womit ich dieſe Blaͤtter eroͤffnet: die Freyheit iſt eine neue Reli¬ gion, die Religion unſerer Zeit. Wenn Chriſtus auch nicht der Gott dieſer Religion iſt, ſo iſt er doch ein hoher Prieſter derſelben, und ſein Name
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ſcherzliche, leichtfertige Buͤcher geſchrieben, und
doch ſehr ſtreng und ernſthaft ſeyn konnten, wo
Strenge und Ernſt nothwendig wurden; z. B.
Dú Clos und gar Louvet de Couvrai, die beide,
wo es galt, mit Maͤrtyrerkuͤhnheit und Aufopfe¬
rung fuͤr die Freyheit ſtritten, uͤbrigens aber ſehr
frivol und ſchluͤpfrig ſchrieben, und leider keine
Religion hatten.
Als ob die Freyheit nicht eben ſo gut eine
Religion waͤre, als jede andere! Da es die unſ¬
rige iſt, ſo koͤnnten wir, mit demſelben Maaße
meſſend, ihre Veraͤchter fuͤr frivol und irreligios
erklaͤren.
Ja, ich wiederhole die Worte, womit ich dieſe
Blaͤtter eroͤffnet: die Freyheit iſt eine neue Reli¬
gion, die Religion unſerer Zeit. Wenn Chriſtus
auch nicht der Gott dieſer Religion iſt, ſo iſt er
doch ein hoher Prieſter derſelben, und ſein Name
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/328>, abgerufen am 27.11.2024.
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