Auf dem Wege zwischen den Bädern von Lukka und der Stadt dieses Namens, unweit von dem großen Kastanienbaume, dessen wildgrüne Zweige den Bach überschatten, und in Gegenwart eines alten, weißbärtigen Ziegenbocks, der dort einsiedlerisch weidete, wurde das Gespräch geführt, das ich im vorigen Capitel mitgetheilt habe. Ich ging nach der Stadt Lukka, um Franscheska und Mathilde zu suchen, die ich unserer Verabredung gemäß, schon vor acht Tagen dort treffen sollte. Ich war aber, zur bestimmten Zeit, vergebens hin¬ gereist, und ich hatte mich jetzt zum zweitenmahle auf den Weg gemacht. Ich ging zu Fuße, längs
CapitelIII.
Auf dem Wege zwiſchen den Baͤdern von Lukka und der Stadt dieſes Namens, unweit von dem großen Kaſtanienbaume, deſſen wildgruͤne Zweige den Bach uͤberſchatten, und in Gegenwart eines alten, weißbaͤrtigen Ziegenbocks, der dort einſiedleriſch weidete, wurde das Geſpraͤch gefuͤhrt, das ich im vorigen Capitel mitgetheilt habe. Ich ging nach der Stadt Lukka, um Franſcheska und Mathilde zu ſuchen, die ich unſerer Verabredung gemaͤß, ſchon vor acht Tagen dort treffen ſollte. Ich war aber, zur beſtimmten Zeit, vergebens hin¬ gereiſt, und ich hatte mich jetzt zum zweitenmahle auf den Weg gemacht. Ich ging zu Fuße, laͤngs
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0028"n="[14]"/><divn="2"><head><hirendition="#g">Capitel</hi><hirendition="#aq">III</hi>.<lb/></head><milestonerendition="#hr"unit="section"/><p>Auf dem Wege zwiſchen den Baͤdern von<lb/>
Lukka und der Stadt dieſes Namens, unweit von<lb/>
dem großen Kaſtanienbaume, deſſen wildgruͤne<lb/>
Zweige den Bach uͤberſchatten, und in Gegenwart<lb/>
eines alten, weißbaͤrtigen Ziegenbocks, der dort<lb/>
einſiedleriſch weidete, wurde das Geſpraͤch gefuͤhrt,<lb/>
das ich im vorigen Capitel mitgetheilt habe. Ich<lb/>
ging nach der Stadt Lukka, um Franſcheska und<lb/>
Mathilde zu ſuchen, die ich unſerer Verabredung<lb/>
gemaͤß, ſchon vor acht Tagen dort treffen ſollte.<lb/>
Ich war aber, zur beſtimmten Zeit, vergebens hin¬<lb/>
gereiſt, und ich hatte mich jetzt zum zweitenmahle<lb/>
auf den Weg gemacht. Ich ging zu Fuße, laͤngs<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[[14]/0028]
Capitel III.
Auf dem Wege zwiſchen den Baͤdern von
Lukka und der Stadt dieſes Namens, unweit von
dem großen Kaſtanienbaume, deſſen wildgruͤne
Zweige den Bach uͤberſchatten, und in Gegenwart
eines alten, weißbaͤrtigen Ziegenbocks, der dort
einſiedleriſch weidete, wurde das Geſpraͤch gefuͤhrt,
das ich im vorigen Capitel mitgetheilt habe. Ich
ging nach der Stadt Lukka, um Franſcheska und
Mathilde zu ſuchen, die ich unſerer Verabredung
gemaͤß, ſchon vor acht Tagen dort treffen ſollte.
Ich war aber, zur beſtimmten Zeit, vergebens hin¬
gereiſt, und ich hatte mich jetzt zum zweitenmahle
auf den Weg gemacht. Ich ging zu Fuße, laͤngs
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/28>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.