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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831.

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ger großer Thaten wollte sich auch einmahl im
Heroismus versuchen, er entschloß sich zu einer
Cessio bonorum, der Lorbeer des großen Unbe¬
kannten wurde taxirt, um große bekannte Schul¬
den zu decken -- und so entstand, in hungriger
Geschwindigkeit, in bankrotter Begeisterung, das
Leben Napoleons, ein Buch, das von den Bedürf¬
nissen des neugierigen Publicums im Allgemeinen,
und des englischen Ministeriums insbesondere, gut
bezahlt werden sollte.

Lobt ihn, den braven Bürger! lobt ihn, ihr
sämmtlichen Philister des ganzen Erdballs! lob ihn,
du liebe Krämertugend, die Alles aufopfert, um
die Wechsel am Verfalltage einzulösen -- nur
Mir muthet nicht zu, daß auch ich ihn lobe.

Seltsam! der todte Kaiser ist im Grabe noch
das Verderben der Britten, und durch ihn hat
jetzt Britanniens größter Dichter seinen Lorbeer
verloren!

Es war Britanniens größter Dichter, man

ger großer Thaten wollte ſich auch einmahl im
Heroismus verſuchen, er entſchloß ſich zu einer
Cessio bonorum, der Lorbeer des großen Unbe¬
kannten wurde taxirt, um große bekannte Schul¬
den zu decken — und ſo entſtand, in hungriger
Geſchwindigkeit, in bankrotter Begeiſterung, das
Leben Napoleons, ein Buch, das von den Beduͤrf¬
niſſen des neugierigen Publicums im Allgemeinen,
und des engliſchen Miniſteriums insbeſondere, gut
bezahlt werden ſollte.

Lobt ihn, den braven Buͤrger! lobt ihn, ihr
ſaͤmmtlichen Philiſter des ganzen Erdballs! lob ihn,
du liebe Kraͤmertugend, die Alles aufopfert, um
die Wechſel am Verfalltage einzuloͤſen — nur
Mir muthet nicht zu, daß auch ich ihn lobe.

Seltſam! der todte Kaiſer iſt im Grabe noch
das Verderben der Britten, und durch ihn hat
jetzt Britanniens groͤßter Dichter ſeinen Lorbeer
verloren!

Es war Britanniens groͤßter Dichter, man

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[183/0197] ger großer Thaten wollte ſich auch einmahl im Heroismus verſuchen, er entſchloß ſich zu einer Cessio bonorum, der Lorbeer des großen Unbe¬ kannten wurde taxirt, um große bekannte Schul¬ den zu decken — und ſo entſtand, in hungriger Geſchwindigkeit, in bankrotter Begeiſterung, das Leben Napoleons, ein Buch, das von den Beduͤrf¬ niſſen des neugierigen Publicums im Allgemeinen, und des engliſchen Miniſteriums insbeſondere, gut bezahlt werden ſollte. Lobt ihn, den braven Buͤrger! lobt ihn, ihr ſaͤmmtlichen Philiſter des ganzen Erdballs! lob ihn, du liebe Kraͤmertugend, die Alles aufopfert, um die Wechſel am Verfalltage einzuloͤſen — nur Mir muthet nicht zu, daß auch ich ihn lobe. Seltſam! der todte Kaiſer iſt im Grabe noch das Verderben der Britten, und durch ihn hat jetzt Britanniens groͤßter Dichter ſeinen Lorbeer verloren! Es war Britanniens groͤßter Dichter, man

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/197>, abgerufen am 25.11.2024.