Sind dort nicht die Ruinen der alten Römer¬ gräber?
Ja, eben da sitzt der alte Mann, und vielleicht, Mathilde, verrichtet er eben sein Gebet, ein schau¬ riges Gebet, worinn er seine Leiden bejammert, und Völker anklagt, die längst von der Erde ver¬ schwunden sind, und nur noch in Ammenmährchen leben -- er aber, in seinem Schmerze, bemerkt kaum, daß er auf den Gräbern derjenigen Feinde sitzt, deren Untergang er vom Himmel erfleht.
Sind dort nicht die Ruinen der alten Roͤmer¬ graͤber?
Ja, eben da ſitzt der alte Mann, und vielleicht, Mathilde, verrichtet er eben ſein Gebet, ein ſchau¬ riges Gebet, worinn er ſeine Leiden bejammert, und Voͤlker anklagt, die laͤngſt von der Erde ver¬ ſchwunden ſind, und nur noch in Ammenmaͤhrchen leben — er aber, in ſeinem Schmerze, bemerkt kaum, daß er auf den Graͤbern derjenigen Feinde ſitzt, deren Untergang er vom Himmel erfleht.
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Sind dort nicht die Ruinen der alten Roͤmer¬
graͤber?
Ja, eben da ſitzt der alte Mann, und vielleicht,
Mathilde, verrichtet er eben ſein Gebet, ein ſchau¬
riges Gebet, worinn er ſeine Leiden bejammert,
und Voͤlker anklagt, die laͤngſt von der Erde ver¬
ſchwunden ſind, und nur noch in Ammenmaͤhrchen
leben — er aber, in ſeinem Schmerze, bemerkt
kaum, daß er auf den Graͤbern derjenigen Feinde
ſitzt, deren Untergang er vom Himmel erfleht.
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Nachträge. Hamburg, 1831, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder04_1831/117>, abgerufen am 22.11.2024.
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