Hormayr, hastiger fühlend, mehr in die Gegen¬ wart hineingerissen, uneigennützig das Leben wagend für das was ihm lieb war.
Bartholdys "Krieg der Tyroler Landleute im Jahr 1809" ist ein geistreich und schön ge¬ schriebenes Buch, und wenn Mängel darin sind, so entstanden sie nothwendigerweise dadurch, weil der Verfasser, wie es edlen Gemüthern eigen ist, für die unterdrückte Parthey eine sichtbare Vor¬ liebe hegte, und weil noch Pulverdampf die Be¬ gebenheiten umhüllte, als er sie beschrieb.
Viele merkwürdige Ereignisse jener Zeit sind gar nicht aufgeschrieben, und leben nur im Ge¬ dächtnisse des Volkes, das jetzt nicht gern mehr davon spricht, da die Erinnerung mancher ge¬ täuschten Hoffnung dabey auftaucht. Die armen Tyroler haben nemlich auch allerley Erfahrungen machen müssen, und wenn man sie jetzt fragt,
Hormayr, haſtiger fuͤhlend, mehr in die Gegen¬ wart hineingeriſſen, uneigennuͤtzig das Leben wagend fuͤr das was ihm lieb war.
Bartholdys „Krieg der Tyroler Landleute im Jahr 1809“ iſt ein geiſtreich und ſchoͤn ge¬ ſchriebenes Buch, und wenn Maͤngel darin ſind, ſo entſtanden ſie nothwendigerweiſe dadurch, weil der Verfaſſer, wie es edlen Gemuͤthern eigen iſt, fuͤr die unterdruͤckte Parthey eine ſichtbare Vor¬ liebe hegte, und weil noch Pulverdampf die Be¬ gebenheiten umhuͤllte, als er ſie beſchrieb.
Viele merkwuͤrdige Ereigniſſe jener Zeit ſind gar nicht aufgeſchrieben, und leben nur im Ge¬ daͤchtniſſe des Volkes, das jetzt nicht gern mehr davon ſpricht, da die Erinnerung mancher ge¬ taͤuſchten Hoffnung dabey auftaucht. Die armen Tyroler haben nemlich auch allerley Erfahrungen machen muͤſſen, und wenn man ſie jetzt fragt,
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Hormayr, haſtiger fuͤhlend, mehr in die Gegen¬
wart hineingeriſſen, uneigennuͤtzig das Leben
wagend fuͤr das was ihm lieb war.
Bartholdys „Krieg der Tyroler Landleute
im Jahr 1809“ iſt ein geiſtreich und ſchoͤn ge¬
ſchriebenes Buch, und wenn Maͤngel darin ſind,
ſo entſtanden ſie nothwendigerweiſe dadurch, weil
der Verfaſſer, wie es edlen Gemuͤthern eigen iſt,
fuͤr die unterdruͤckte Parthey eine ſichtbare Vor¬
liebe hegte, und weil noch Pulverdampf die Be¬
gebenheiten umhuͤllte, als er ſie beſchrieb.
Viele merkwuͤrdige Ereigniſſe jener Zeit ſind
gar nicht aufgeſchrieben, und leben nur im Ge¬
daͤchtniſſe des Volkes, das jetzt nicht gern mehr
davon ſpricht, da die Erinnerung mancher ge¬
taͤuſchten Hoffnung dabey auftaucht. Die armen
Tyroler haben nemlich auch allerley Erfahrungen
machen muͤſſen, und wenn man ſie jetzt fragt,
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/72>, abgerufen am 27.11.2024.
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