gallnestern und kletternden Affen. Eine solche Idee, mit dem Todesjubel und dem Zerstörungsfeuer¬ werk, das dazu gehört, durften wir freilich von dem armen Grafen nicht erwarten. Der Mittel¬ punkt, die erste und letzte Idee, Grund und Zweck seines sogenannten Lustspiels, besteht, wie bey der verhängnißvollen Gabel, wieder in geringfügig litterarischen Händeln, der arme Graf konnte nur einige Aeußerlichkeiten des Aristophanes nachah¬ men, nemlich die feinen Verse und die groben Worte. Ich sage grobe Worte, weil ich keinen gröbern Ausdruck brauchen will. Wie ein kei¬ fendes Weib, gießt er ganze Blumen-Töpfe von Schimpfreden auf die Häupter der deutschen Dichter. Ich will dem Grafen herzlich gern seinen Groll verzeihen, aber er hätte doch einige Rücksichten beobachten müssen. Er hätte wenig¬ stens das Geschlecht in uns ehren sollen, da wir keine Weiber sind, sondern Männer, und folglich zu einem Geschlechte gehören, das nach seiner
gallneſtern und kletternden Affen. Eine ſolche Idee, mit dem Todesjubel und dem Zerſtoͤrungsfeuer¬ werk, das dazu gehoͤrt, durften wir freilich von dem armen Grafen nicht erwarten. Der Mittel¬ punkt, die erſte und letzte Idee, Grund und Zweck ſeines ſogenannten Luſtſpiels, beſteht, wie bey der verhaͤngnißvollen Gabel, wieder in geringfuͤgig litterariſchen Haͤndeln, der arme Graf konnte nur einige Aeußerlichkeiten des Ariſtophanes nachah¬ men, nemlich die feinen Verſe und die groben Worte. Ich ſage grobe Worte, weil ich keinen groͤbern Ausdruck brauchen will. Wie ein kei¬ fendes Weib, gießt er ganze Blumen-Toͤpfe von Schimpfreden auf die Haͤupter der deutſchen Dichter. Ich will dem Grafen herzlich gern ſeinen Groll verzeihen, aber er haͤtte doch einige Ruͤckſichten beobachten muͤſſen. Er haͤtte wenig¬ ſtens das Geſchlecht in uns ehren ſollen, da wir keine Weiber ſind, ſondern Maͤnner, und folglich zu einem Geſchlechte gehoͤren, das nach ſeiner
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gallneſtern und kletternden Affen. Eine ſolche Idee,
mit dem Todesjubel und dem Zerſtoͤrungsfeuer¬
werk, das dazu gehoͤrt, durften wir freilich von
dem armen Grafen nicht erwarten. Der Mittel¬
punkt, die erſte und letzte Idee, Grund und Zweck
ſeines ſogenannten Luſtſpiels, beſteht, wie bey der
verhaͤngnißvollen Gabel, wieder in geringfuͤgig
litterariſchen Haͤndeln, der arme Graf konnte nur
einige Aeußerlichkeiten des Ariſtophanes nachah¬
men, nemlich die feinen Verſe und die groben
Worte. Ich ſage grobe Worte, weil ich keinen
groͤbern Ausdruck brauchen will. Wie ein kei¬
fendes Weib, gießt er ganze Blumen-Toͤpfe von
Schimpfreden auf die Haͤupter der deutſchen
Dichter. Ich will dem Grafen herzlich gern
ſeinen Groll verzeihen, aber er haͤtte doch einige
Ruͤckſichten beobachten muͤſſen. Er haͤtte wenig¬
ſtens das Geſchlecht in uns ehren ſollen, da wir
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/408>, abgerufen am 22.11.2024.
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