Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite

Verse kommen einem in den Sinn und man
weiß nicht woher: --

Schweigend, in der Abenddämmrung Schleyer
Ruht die Flur, das Lied der Haine stirbt;
Nur daß hier, im alternden Gemäuer
Melancholisch noch ein Heimchen zirpt.

Diese erhabenen Worte deklamirte der Mar¬
kese mit übelschwellender Rührung, indem er, wie
verklärt, in das lachende, morgenhelle Thal hin¬
abschaute.


Verſe kommen einem in den Sinn und man
weiß nicht woher: —

Schweigend, in der Abenddaͤmmrung Schleyer
Ruht die Flur, das Lied der Haine ſtirbt;
Nur daß hier, im alternden Gemaͤuer
Melancholiſch noch ein Heimchen zirpt.

Dieſe erhabenen Worte deklamirte der Mar¬
keſe mit uͤbelſchwellender Ruͤhrung, indem er, wie
verklaͤrt, in das lachende, morgenhelle Thal hin¬
abſchaute.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0255" n="247"/>
Ver&#x017F;e kommen einem in den Sinn und man<lb/>
weiß nicht woher: &#x2014;</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l>Schweigend, in der Abendda&#x0364;mmrung Schleyer</l><lb/>
            <l>Ruht die Flur, das Lied der Haine &#x017F;tirbt;</l><lb/>
            <l>Nur daß hier, im alternden Gema&#x0364;uer</l><lb/>
            <l>Melancholi&#x017F;ch noch ein Heimchen zirpt.</l><lb/>
          </lg>
          <p>Die&#x017F;e erhabenen Worte deklamirte der Mar¬<lb/>
ke&#x017F;e mit u&#x0364;bel&#x017F;chwellender Ru&#x0364;hrung, indem er, wie<lb/>
verkla&#x0364;rt, in das lachende, morgenhelle Thal hin¬<lb/>
ab&#x017F;chaute.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0255] Verſe kommen einem in den Sinn und man weiß nicht woher: — Schweigend, in der Abenddaͤmmrung Schleyer Ruht die Flur, das Lied der Haine ſtirbt; Nur daß hier, im alternden Gemaͤuer Melancholiſch noch ein Heimchen zirpt. Dieſe erhabenen Worte deklamirte der Mar¬ keſe mit uͤbelſchwellender Ruͤhrung, indem er, wie verklaͤrt, in das lachende, morgenhelle Thal hin¬ abſchaute.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/255
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/255>, abgerufen am 25.11.2024.