Sahen Sie nicht eben den langen, magern Eng¬ länder, der auf seinem magern Gaul, hinter ihr herjagte, wie die galoppirende Schwindsucht? Das Volk reitet zu leidenschaftlich, giebt alles Geld in der Welt für Pferde aus. Lady Max¬ fields Schimmel kostet dreyhundert goldne, leben¬ dige Louisdore -- ach! und die Louisdore stehen so hoch und steigen noch täglich.
Ja, die Louisd'or werden noch so hoch stei¬ gen, daß ein armer Gelehrter, wie unser einer, sie gar nicht mehr wird erreichen können.
Sie haben keinen Begriff davon, Herr Doktor, wie viel Geld ich ausgeben muß, und dabey be¬ helfe ich mich mit einem einzigen Bedienten, und nur wenn ich in Rom bin, halte ich mir einen Kapellan für meine Hauskapelle. Sehen Sie, da kommt mein Hyazinth.
Die kleine Gestalt, die in diesem Augenblick bey der Windung eines Hügels zum Vorschein kam, hätte vielmehr den Namen einer Feuerlilje
Sahen Sie nicht eben den langen, magern Eng¬ laͤnder, der auf ſeinem magern Gaul, hinter ihr herjagte, wie die galoppirende Schwindſucht? Das Volk reitet zu leidenſchaftlich, giebt alles Geld in der Welt fuͤr Pferde aus. Lady Max¬ fields Schimmel koſtet dreyhundert goldne, leben¬ dige Louisdore — ach! und die Louisdore ſtehen ſo hoch und ſteigen noch taͤglich.
Ja, die Louisd'or werden noch ſo hoch ſtei¬ gen, daß ein armer Gelehrter, wie unſer einer, ſie gar nicht mehr wird erreichen koͤnnen.
Sie haben keinen Begriff davon, Herr Doktor, wie viel Geld ich ausgeben muß, und dabey be¬ helfe ich mich mit einem einzigen Bedienten, und nur wenn ich in Rom bin, halte ich mir einen Kapellan fuͤr meine Hauskapelle. Sehen Sie, da kommt mein Hyazinth.
Die kleine Geſtalt, die in dieſem Augenblick bey der Windung eines Huͤgels zum Vorſchein kam, haͤtte vielmehr den Namen einer Feuerlilje
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Sahen Sie nicht eben den langen, magern Eng¬
laͤnder, der auf ſeinem magern Gaul, hinter ihr
herjagte, wie die galoppirende Schwindſucht?
Das Volk reitet zu leidenſchaftlich, giebt alles
Geld in der Welt fuͤr Pferde aus. Lady Max¬
fields Schimmel koſtet dreyhundert goldne, leben¬
dige Louisdore — ach! und die Louisdore ſtehen
ſo hoch und ſteigen noch taͤglich.
Ja, die Louisd'or werden noch ſo hoch ſtei¬
gen, daß ein armer Gelehrter, wie unſer einer,
ſie gar nicht mehr wird erreichen koͤnnen.
Sie haben keinen Begriff davon, Herr Doktor,
wie viel Geld ich ausgeben muß, und dabey be¬
helfe ich mich mit einem einzigen Bedienten,
und nur wenn ich in Rom bin, halte ich mir einen
Kapellan fuͤr meine Hauskapelle. Sehen Sie,
da kommt mein Hyazinth.
Die kleine Geſtalt, die in dieſem Augenblick
bey der Windung eines Huͤgels zum Vorſchein
kam, haͤtte vielmehr den Namen einer Feuerlilje
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/246>, abgerufen am 23.11.2024.
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