zu einem allgemeinen europäischen Krieg machen würde, worin sich alle Staaten, mit mehr oder minderem Eifer, auf jeden Fall mit Interesse, mischen müßten: so kann jetzt in der Welt auch nicht der geringste Kampf vorfallen, bey dem, durch jene Partheypolitik, die allgemein geistigen Bedeutungen nicht sogleich erkannt, und die entferntesten und heterogensten Partheyen nicht gezwungen würden, pro oder contra Antheil zu nehmen. Vermöge dieser Partheypolitik, die ich, weil ihre Interessen geistiger und ihre Ultimae Rationes nicht von Metall sind, eine Geister¬ politik nenne, bilden sich jetzt, eben so, wie vermittelst der Staatenpolitik, zwey große Massen, die feindselig einander gegenüber stehen und mit Reden und Blicken kämpfen. Die Lo¬ sungsworte und Repräsentanten dieser zwey großen Partheymassen wechseln täglich, es fehlt nicht an Verwirrung, oft entstehen die größten Mißverständnisse, diese werden durch die Diplo¬
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zu einem allgemeinen europaͤiſchen Krieg machen wuͤrde, worin ſich alle Staaten, mit mehr oder minderem Eifer, auf jeden Fall mit Intereſſe, miſchen muͤßten: ſo kann jetzt in der Welt auch nicht der geringſte Kampf vorfallen, bey dem, durch jene Partheypolitik, die allgemein geiſtigen Bedeutungen nicht ſogleich erkannt, und die entfernteſten und heterogenſten Partheyen nicht gezwungen wuͤrden, pro oder contra Antheil zu nehmen. Vermoͤge dieſer Partheypolitik, die ich, weil ihre Intereſſen geiſtiger und ihre Ultimae Rationes nicht von Metall ſind, eine Geiſter¬ politik nenne, bilden ſich jetzt, eben ſo, wie vermittelſt der Staatenpolitik, zwey große Maſſen, die feindſelig einander gegenuͤber ſtehen und mit Reden und Blicken kaͤmpfen. Die Lo¬ ſungsworte und Repraͤſentanten dieſer zwey großen Partheymaſſen wechſeln taͤglich, es fehlt nicht an Verwirrung, oft entſtehen die groͤßten Mißverſtaͤndniſſe, dieſe werden durch die Diplo¬
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zu einem allgemeinen europaͤiſchen Krieg machen
wuͤrde, worin ſich alle Staaten, mit mehr oder
minderem Eifer, auf jeden Fall mit Intereſſe,
miſchen muͤßten: ſo kann jetzt in der Welt auch
nicht der geringſte Kampf vorfallen, bey dem,
durch jene Partheypolitik, die allgemein geiſtigen
Bedeutungen nicht ſogleich erkannt, und die
entfernteſten und heterogenſten Partheyen nicht
gezwungen wuͤrden, pro oder contra Antheil zu
nehmen. Vermoͤge dieſer Partheypolitik, die ich,
weil ihre Intereſſen geiſtiger und ihre Ultimae
Rationes nicht von Metall ſind, eine Geiſter¬
politik nenne, bilden ſich jetzt, eben ſo, wie
vermittelſt der Staatenpolitik, zwey große
Maſſen, die feindſelig einander gegenuͤber ſtehen
und mit Reden und Blicken kaͤmpfen. Die Lo¬
ſungsworte und Repraͤſentanten dieſer zwey
großen Partheymaſſen wechſeln taͤglich, es fehlt
nicht an Verwirrung, oft entſtehen die groͤßten
Mißverſtaͤndniſſe, dieſe werden durch die Diplo¬
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 3. Hamburg, 1830, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder03_1830/187>, abgerufen am 22.11.2024.
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