das ganze Corps der deutschen Legion hat viel bey¬ getragen zur Milderung alter Vorurtheile, diese Leute sind weit herum in der Welt gewesen, und in der Welt sieht man viel, besonders in England, und sie haben viel gelernt, und es ist eine Freude ihnen zuzuhören, wenn sie von Portugal, Spa¬ nien, Sizilien, den ionischen Inseln, Irland, und anderen weiten Ländern sprechen, wo sie ge¬ fochten, und "Vieler Menschen Städte gesehen und Sitten gelernet", so daß man glaubt, eine Odyssee zu hören, die leider keinen Homer finden wird. Auch ist unter den Offizieren dieses Corps viel freysinnige, englische Sitte geblieben, die mit dem altherkömmlichen hannövrischen Brauch stärker kontrastirt, als wir es im übrigen Deutsch¬ land glauben wollen, da wir gewöhnlich dem Beyspiele Englands viel Einwirkung auf Han¬ nover zuschreiben. In diesem Lande Hannover sieht man nichts als Stammbäume, woran Pferde gebunden sind, und vor lauter Bäumen bleibt das Land obscur, und trotz allen Pferden kömmt
das ganze Corps der deutſchen Legion hat viel bey¬ getragen zur Milderung alter Vorurtheile, dieſe Leute ſind weit herum in der Welt geweſen, und in der Welt ſieht man viel, beſonders in England, und ſie haben viel gelernt, und es iſt eine Freude ihnen zuzuhoͤren, wenn ſie von Portugal, Spa¬ nien, Sizilien, den ioniſchen Inſeln, Irland, und anderen weiten Laͤndern ſprechen, wo ſie ge¬ fochten, und „Vieler Menſchen Staͤdte geſehen und Sitten gelernet“, ſo daß man glaubt, eine Odyſſee zu hoͤren, die leider keinen Homer finden wird. Auch iſt unter den Offizieren dieſes Corps viel freyſinnige, engliſche Sitte geblieben, die mit dem altherkoͤmmlichen hannoͤvriſchen Brauch ſtaͤrker kontraſtirt, als wir es im uͤbrigen Deutſch¬ land glauben wollen, da wir gewoͤhnlich dem Beyſpiele Englands viel Einwirkung auf Han¬ nover zuſchreiben. In dieſem Lande Hannover ſieht man nichts als Stammbaͤume, woran Pferde gebunden ſind, und vor lauter Baͤumen bleibt das Land obscur, und trotz allen Pferden koͤmmt
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das ganze Corps der deutſchen Legion hat viel bey¬
getragen zur Milderung alter Vorurtheile, dieſe
Leute ſind weit herum in der Welt geweſen, und in
der Welt ſieht man viel, beſonders in England,
und ſie haben viel gelernt, und es iſt eine Freude
ihnen zuzuhoͤren, wenn ſie von Portugal, Spa¬
nien, Sizilien, den ioniſchen Inſeln, Irland,
und anderen weiten Laͤndern ſprechen, wo ſie ge¬
fochten, und „Vieler Menſchen Staͤdte geſehen
und Sitten gelernet“, ſo daß man glaubt, eine
Odyſſee zu hoͤren, die leider keinen Homer finden
wird. Auch iſt unter den Offizieren dieſes Corps
viel freyſinnige, engliſche Sitte geblieben, die
mit dem altherkoͤmmlichen hannoͤvriſchen Brauch
ſtaͤrker kontraſtirt, als wir es im uͤbrigen Deutſch¬
land glauben wollen, da wir gewoͤhnlich dem
Beyſpiele Englands viel Einwirkung auf Han¬
nover zuſchreiben. In dieſem Lande Hannover
ſieht man nichts als Stammbaͤume, woran Pferde
gebunden ſind, und vor lauter Baͤumen bleibt
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/92>, abgerufen am 25.11.2024.
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