Und zu ihm kamen mit Trostgesang. O Thor, du Thor! du prahlender Thor! Du aber bist ohnmächtiger noch, Und es wäre vernünftig, du ehrtest die Götter, Und trügest geduldig die Last des Elends, Und trügest geduldig so lange, so lange, Bis Atlas selbst die Geduld verliert, Und die schwere Welt von den Schultern abwirft In die ewige Nacht.
So scholl der Gesang der Okeaniden, Der schönen, mitleidigen Wasserfrau'n, Bis lautere Wogen ihn überrauschten -- Hinter die Wolken zog sich der Mond, Es gähnte die Nacht, Und ich saß noch lange im Dunkeln und weinte.
Und zu ihm kamen mit Troſtgeſang. O Thor, du Thor! du prahlender Thor! Du aber biſt ohnmaͤchtiger noch, Und es waͤre vernuͤnftig, du ehrteſt die Goͤtter, Und truͤgeſt geduldig die Laſt des Elends, Und truͤgeſt geduldig ſo lange, ſo lange, Bis Atlas ſelbſt die Geduld verliert, Und die ſchwere Welt von den Schultern abwirft In die ewige Nacht.
So ſcholl der Geſang der Okeaniden, Der ſchoͤnen, mitleidigen Waſſerfrau'n, Bis lautere Wogen ihn uͤberrauſchten — Hinter die Wolken zog ſich der Mond, Es gaͤhnte die Nacht, Und ich ſaß noch lange im Dunkeln und weinte.
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Und zu ihm kamen mit Troſtgeſang.
O Thor, du Thor! du prahlender Thor!
Du aber biſt ohnmaͤchtiger noch,
Und es waͤre vernuͤnftig, du ehrteſt die Goͤtter,
Und truͤgeſt geduldig die Laſt des Elends,
Und truͤgeſt geduldig ſo lange, ſo lange,
Bis Atlas ſelbſt die Geduld verliert,
Und die ſchwere Welt von den Schultern abwirft
In die ewige Nacht.
So ſcholl der Geſang der Okeaniden,
Der ſchoͤnen, mitleidigen Waſſerfrau'n,
Bis lautere Wogen ihn uͤberrauſchten —
Hinter die Wolken zog ſich der Mond,
Es gaͤhnte die Nacht,
Und ich ſaß noch lange im Dunkeln und weinte.
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/27>, abgerufen am 22.07.2024.
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