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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827.

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gegessen haben, ich citire all die köstlichen Ge¬
richte, die von der Köchin des Lucullus bereitet
worden -- weh mir! daß ich anderthalb Jahr¬
tausend zu spät geboren bin! -- ich bemerke
auch, daß die gemeinschaftlichen Mahle bey den
Griechen so und so hießen, und daß die Sparta¬
ner schlechte schwarze Suppen gegessen -- Es ist
doch gut, daß ich damals noch nicht lebte, ich
kann mir nichts entsetzlicheres denken, als wenn
ich armer Mensch ein Spartaner geworden
wäre, Suppe ist mein Lieblingsgericht -- Ma¬
dame, ich denke nächstens nach London zu reisen,
wenn es aber wirklich wahr ist, daß man dort
keine Suppe bekömmt, so treibt mich die Sehn¬
sucht bald wieder zurück nach den Suppenfleisch¬
töpfen des Vaterlandes. Ueber das Essen
der alten Hebräer könnt' ich weitläuftig mich
aussprechen und bis auf die Jüdische Küche der
neuesten Zeit herabgehen -- Ich citire bey dieser
Gelegenheit den ganzen Steinweg -- Ich könnte
auch anführen, wie human sich viele berliner Ge¬

gegeſſen haben, ich citire all die koͤſtlichen Ge¬
richte, die von der Koͤchin des Lucullus bereitet
worden — weh mir! daß ich anderthalb Jahr¬
tauſend zu ſpaͤt geboren bin! — ich bemerke
auch, daß die gemeinſchaftlichen Mahle bey den
Griechen ſo und ſo hießen, und daß die Sparta¬
ner ſchlechte ſchwarze Suppen gegeſſen — Es iſt
doch gut, daß ich damals noch nicht lebte, ich
kann mir nichts entſetzlicheres denken, als wenn
ich armer Menſch ein Spartaner geworden
waͤre, Suppe iſt mein Lieblingsgericht — Ma¬
dame, ich denke naͤchſtens nach London zu reiſen,
wenn es aber wirklich wahr iſt, daß man dort
keine Suppe bekoͤmmt, ſo treibt mich die Sehn¬
ſucht bald wieder zuruͤck nach den Suppenfleiſch¬
toͤpfen des Vaterlandes. Ueber das Eſſen
der alten Hebraͤer koͤnnt' ich weitlaͤuftig mich
ausſprechen und bis auf die Juͤdiſche Kuͤche der
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[233/0241] gegeſſen haben, ich citire all die koͤſtlichen Ge¬ richte, die von der Koͤchin des Lucullus bereitet worden — weh mir! daß ich anderthalb Jahr¬ tauſend zu ſpaͤt geboren bin! — ich bemerke auch, daß die gemeinſchaftlichen Mahle bey den Griechen ſo und ſo hießen, und daß die Sparta¬ ner ſchlechte ſchwarze Suppen gegeſſen — Es iſt doch gut, daß ich damals noch nicht lebte, ich kann mir nichts entſetzlicheres denken, als wenn ich armer Menſch ein Spartaner geworden waͤre, Suppe iſt mein Lieblingsgericht — Ma¬ dame, ich denke naͤchſtens nach London zu reiſen, wenn es aber wirklich wahr iſt, daß man dort keine Suppe bekoͤmmt, ſo treibt mich die Sehn¬ ſucht bald wieder zuruͤck nach den Suppenfleiſch¬ toͤpfen des Vaterlandes. Ueber das Eſſen der alten Hebraͤer koͤnnt' ich weitlaͤuftig mich ausſprechen und bis auf die Juͤdiſche Kuͤche der neueſten Zeit herabgehen — Ich citire bey dieſer Gelegenheit den ganzen Steinweg — Ich koͤnnte auch anfuͤhren, wie human ſich viele berliner Ge¬

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 2. Hamburg, 1827, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder02_1827/241>, abgerufen am 22.11.2024.