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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.

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O, wie ist es hoch erfreulich,
Solchen Jüngling noch zu finden,
Jetzt in unsrer Zeit, wo täglich
Mehr und mehr die Bessern schwinden.

LXV.
Mir träumt': ich bin der liebe Gott,
Und sitz' im Himmel droben,
Und Englein sitzen um mich her,
Die meine Verse loben.
Und Kuchen ess' ich und Confeckt
Für manchen lieben Gulden,
Und Kardinal trink' ich dabey,
Und habe keine Schulden.
Doch Langeweile plagt mich sehr,
Ich wollt', ich wär' auf Erden,
Und wär' ich nicht der liebe Gott,
Ich könnt' des Teufels werden.
O, wie iſt es hoch erfreulich,
Solchen Juͤngling noch zu finden,
Jetzt in unſrer Zeit, wo taͤglich
Mehr und mehr die Beſſern ſchwinden.

LXV.
Mir traͤumt': ich bin der liebe Gott,
Und ſitz' im Himmel droben,
Und Englein ſitzen um mich her,
Die meine Verſe loben.
Und Kuchen eſſ' ich und Confeckt
Fuͤr manchen lieben Gulden,
Und Kardinal trink' ich dabey,
Und habe keine Schulden.
Doch Langeweile plagt mich ſehr,
Ich wollt', ich waͤr' auf Erden,
Und waͤr' ich nicht der liebe Gott,
Ich koͤnnt' des Teufels werden.
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[62/0074] O, wie iſt es hoch erfreulich, Solchen Juͤngling noch zu finden, Jetzt in unſrer Zeit, wo taͤglich Mehr und mehr die Beſſern ſchwinden. LXV. Mir traͤumt': ich bin der liebe Gott, Und ſitz' im Himmel droben, Und Englein ſitzen um mich her, Die meine Verſe loben. Und Kuchen eſſ' ich und Confeckt Fuͤr manchen lieben Gulden, Und Kardinal trink' ich dabey, Und habe keine Schulden. Doch Langeweile plagt mich ſehr, Ich wollt', ich waͤr' auf Erden, Und waͤr' ich nicht der liebe Gott, Ich koͤnnt' des Teufels werden.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/74>, abgerufen am 03.12.2024.