entzückt einen Gleichgestimmten gefunden zu ha¬ ben, sein Antlitz erglänzte noch freudiger, und bey dem Abschiede war er gerührt.
So lange er neben mir ging, war gleichsam die ganze Natur entzaubert, sobald er aber fort war fingen die Bäume wieder an zu sprechen, und die Sonnenstrahlen erklangen, und die Wiesenblüm¬ chen tanzten, und der blaue Himmel umarmte die grüne Erde. Ja, ich weiß es besser; Gott hat den Menschen erschaffen, damit er die Herrlichkeit der Welt bewundere. Jeder Autor, und sey er noch so groß, wünscht, daß sein Werk gelobt werde. Und in der Bibel, den Memoiren Gottes, steht ausdrücklich: daß er die Menschen erschaffen zu sei¬ nem Ruhm und Preis.
Nach einem langen Hin- und Herwandern ge¬ langte ich zu der Wohnung des Bruders meines Clausthaler Freundes, übernachtete alldort, und er¬ lebte folgendes schöne Gedicht:
entzuͤckt einen Gleichgeſtimmten gefunden zu ha¬ ben, ſein Antlitz erglaͤnzte noch freudiger, und bey dem Abſchiede war er geruͤhrt.
So lange er neben mir ging, war gleichſam die ganze Natur entzaubert, ſobald er aber fort war fingen die Baͤume wieder an zu ſprechen, und die Sonnenſtrahlen erklangen, und die Wieſenbluͤm¬ chen tanzten, und der blaue Himmel umarmte die gruͤne Erde. Ja, ich weiß es beſſer; Gott hat den Menſchen erſchaffen, damit er die Herrlichkeit der Welt bewundere. Jeder Autor, und ſey er noch ſo groß, wuͤnſcht, daß ſein Werk gelobt werde. Und in der Bibel, den Memoiren Gottes, ſteht ausdruͤcklich: daß er die Menſchen erſchaffen zu ſei¬ nem Ruhm und Preis.
Nach einem langen Hin- und Herwandern ge¬ langte ich zu der Wohnung des Bruders meines Clausthaler Freundes, uͤbernachtete alldort, und er¬ lebte folgendes ſchoͤne Gedicht:
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entzuͤckt einen Gleichgeſtimmten gefunden zu ha¬
ben, ſein Antlitz erglaͤnzte noch freudiger, und bey
dem Abſchiede war er geruͤhrt.
So lange er neben mir ging, war gleichſam die
ganze Natur entzaubert, ſobald er aber fort war
fingen die Baͤume wieder an zu ſprechen, und die
Sonnenſtrahlen erklangen, und die Wieſenbluͤm¬
chen tanzten, und der blaue Himmel umarmte die
gruͤne Erde. Ja, ich weiß es beſſer; Gott hat
den Menſchen erſchaffen, damit er die Herrlichkeit
der Welt bewundere. Jeder Autor, und ſey er
noch ſo groß, wuͤnſcht, daß ſein Werk gelobt werde.
Und in der Bibel, den Memoiren Gottes, ſteht
ausdruͤcklich: daß er die Menſchen erſchaffen zu ſei¬
nem Ruhm und Preis.
Nach einem langen Hin- und Herwandern ge¬
langte ich zu der Wohnung des Bruders meines
Clausthaler Freundes, uͤbernachtete alldort, und er¬
lebte folgendes ſchoͤne Gedicht:
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/193>, abgerufen am 12.12.2024.
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