rühmte Schützenhof gehalten wird, ist eine schöne große Wiese, ringsum hohe Berge. Der Markt ist klein, in der Mitte steht ein Springbrunnen, dessen Wasser sich in ein großes Metallbecken er¬ gießt. Bey Feuersbrünsten wird einige Mal daran geschlagen; es giebt dann einen weitschallenden Ton. Man weiß nichts vom Ursprunge dieses Beckens. Einige sagen, der Teufel habe es einst, zur Nacht¬ zeit, dort auf den Markt hingestellt. Damals waren die Leute noch dumm, und der Teufel war auch dumm, und sie machten sich wechselseitig Ge¬ schenke.
Das Rathhaus zu Goslar ist eine weißangestri¬ chene Wachtstube. Das daneben stehende Gilden¬ haus hat schon ein besseres Ansehen. Ungefähr von der Erde und vom Dach gleich weit entfernt stehen da die Standbilder deutscher Kaiser, räucherig schwarz und zum Theil vergoldet, in der einen Hand das Scepter, in der andern die Weltkugel; sehen aus wie gebratene Universitäts-Pedelle. Einer die¬ ser Kaiser hält ein Schwerdt, statt des Scepters.
ruͤhmte Schuͤtzenhof gehalten wird, iſt eine ſchoͤne große Wieſe, ringsum hohe Berge. Der Markt iſt klein, in der Mitte ſteht ein Springbrunnen, deſſen Waſſer ſich in ein großes Metallbecken er¬ gießt. Bey Feuersbruͤnſten wird einige Mal daran geſchlagen; es giebt dann einen weitſchallenden Ton. Man weiß nichts vom Urſprunge dieſes Beckens. Einige ſagen, der Teufel habe es einſt, zur Nacht¬ zeit, dort auf den Markt hingeſtellt. Damals waren die Leute noch dumm, und der Teufel war auch dumm, und ſie machten ſich wechſelſeitig Ge¬ ſchenke.
Das Rathhaus zu Goslar iſt eine weißangeſtri¬ chene Wachtſtube. Das daneben ſtehende Gilden¬ haus hat ſchon ein beſſeres Anſehen. Ungefaͤhr von der Erde und vom Dach gleich weit entfernt ſtehen da die Standbilder deutſcher Kaiſer, raͤucherig ſchwarz und zum Theil vergoldet, in der einen Hand das Scepter, in der andern die Weltkugel; ſehen aus wie gebratene Univerſitaͤts-Pedelle. Einer die¬ ſer Kaiſer haͤlt ein Schwerdt, ſtatt des Scepters.
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ruͤhmte Schuͤtzenhof gehalten wird, iſt eine ſchoͤne
große Wieſe, ringsum hohe Berge. Der Markt
iſt klein, in der Mitte ſteht ein Springbrunnen,
deſſen Waſſer ſich in ein großes Metallbecken er¬
gießt. Bey Feuersbruͤnſten wird einige Mal daran
geſchlagen; es giebt dann einen weitſchallenden Ton.
Man weiß nichts vom Urſprunge dieſes Beckens.
Einige ſagen, der Teufel habe es einſt, zur Nacht¬
zeit, dort auf den Markt hingeſtellt. Damals
waren die Leute noch dumm, und der Teufel war
auch dumm, und ſie machten ſich wechſelſeitig Ge¬
ſchenke.
Das Rathhaus zu Goslar iſt eine weißangeſtri¬
chene Wachtſtube. Das daneben ſtehende Gilden¬
haus hat ſchon ein beſſeres Anſehen. Ungefaͤhr von
der Erde und vom Dach gleich weit entfernt ſtehen
da die Standbilder deutſcher Kaiſer, raͤucherig
ſchwarz und zum Theil vergoldet, in der einen Hand
das Scepter, in der andern die Weltkugel; ſehen
aus wie gebratene Univerſitaͤts-Pedelle. Einer die¬
ſer Kaiſer haͤlt ein Schwerdt, ſtatt des Scepters.
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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/172>, abgerufen am 04.12.2024.
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