Am Mastbaum gelehnt, auf dem hohen Verdeck, Stand ich und hört' ich des Vogels Gesang. Wie schwarzgrüne Rosse mit silbernen Mähnen, Sprangen die weißgekräuselten Wellen, Wie Schwänenzüge schifften vorüber, Mit schimmernden Segeln, die Helgolander, Die kecken Nomaden der Nordsee; Ueber mein Haupt, im ewigen Blau, Hinflatterte weißes Gewölk Und prangte die ewige Sonne, Die Rose des Himmels, die feuerblühende, Die freudvoll sich im Meer bespiegelte; Und Himmel und Meer und mein eignes Herz Ertönten im Nachhall: Sie liebt ihn! sie liebt ihn!
Am Maſtbaum gelehnt, auf dem hohen Verdeck, Stand ich und hört' ich des Vogels Geſang. Wie ſchwarzgrüne Roſſe mit ſilbernen Mähnen, Sprangen die weißgekräuſelten Wellen, Wie Schwänenzüge ſchifften vorüber, Mit ſchimmernden Segeln, die Helgolander, Die kecken Nomaden der Nordſee; Ueber mein Haupt, im ewigen Blau, Hinflatterte weißes Gewölk Und prangte die ewige Sonne, Die Roſe des Himmels, die feuerblühende, Die freudvoll ſich im Meer beſpiegelte; Und Himmel und Meer und mein eignes Herz Ertönten im Nachhall: Sie liebt ihn! ſie liebt ihn!
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Am Maſtbaum gelehnt, auf dem hohen Verdeck,
Stand ich und hört' ich des Vogels Geſang.
Wie ſchwarzgrüne Roſſe mit ſilbernen Mähnen,
Sprangen die weißgekräuſelten Wellen,
Wie Schwänenzüge ſchifften vorüber,
Mit ſchimmernden Segeln, die Helgolander,
Die kecken Nomaden der Nordſee;
Ueber mein Haupt, im ewigen Blau,
Hinflatterte weißes Gewölk
Und prangte die ewige Sonne,
Die Roſe des Himmels, die feuerblühende,
Die freudvoll ſich im Meer beſpiegelte;
Und Himmel und Meer und mein eignes Herz
Ertönten im Nachhall:
Sie liebt ihn! ſie liebt ihn!
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/374>, abgerufen am 17.02.2025.
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