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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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Zerbrechliches Rohr, zerstiebender Sand,
Zerfließende Wellen, Euch trau' ich nicht mehr!
Der Himmel wird dunkler, mein Herz wird wilder,
Und mit starker Hand, aus Norwegs Wäldern
Reiß ich die höchste Tanne,
Und tauche sie ein
In des Aetnas glühenden Schlund, und mit solcher
Feuergetränkten Riesenfeder
Schreib' ich an die dunkle Himmelsdecke:
"Agnes, ich liebe Dich!"
Jedwede Nacht lodert alsdann
Dort oben die ewige Flammenschrift,
Und alle nachwachsende Enkelgeschlechter
Lesen jauchzend die Himmelsworte:
"Agnes, ich liebe Dich!"

Zerbrechliches Rohr, zerſtiebender Sand,
Zerfließende Wellen, Euch trau' ich nicht mehr!
Der Himmel wird dunkler, mein Herz wird wilder,
Und mit ſtarker Hand, aus Norwegs Wäldern
Reiß ich die höchſte Tanne,
Und tauche ſie ein
In des Aetnas glühenden Schlund, und mit ſolcher
Feuergetränkten Rieſenfeder
Schreib' ich an die dunkle Himmelsdecke:
„Agnes, ich liebe Dich!“
Jedwede Nacht lodert alsdann
Dort oben die ewige Flammenſchrift,
Und alle nachwachſende Enkelgeſchlechter
Leſen jauchzend die Himmelsworte:
„Agnes, ich liebe Dich!“

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[324/0332] Zerbrechliches Rohr, zerſtiebender Sand, Zerfließende Wellen, Euch trau' ich nicht mehr! Der Himmel wird dunkler, mein Herz wird wilder, Und mit ſtarker Hand, aus Norwegs Wäldern Reiß ich die höchſte Tanne, Und tauche ſie ein In des Aetnas glühenden Schlund, und mit ſolcher Feuergetränkten Rieſenfeder Schreib' ich an die dunkle Himmelsdecke: „Agnes, ich liebe Dich!“ Jedwede Nacht lodert alsdann Dort oben die ewige Flammenſchrift, Und alle nachwachſende Enkelgeſchlechter Leſen jauchzend die Himmelsworte: „Agnes, ich liebe Dich!“

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/332>, abgerufen am 25.11.2024.