Bei dem Anblick der Gattin erglüht' er In doppeltem Purpur, Vor Zorn und Schmerz, Und unerbittlich eilt er hinab In sein fluthenkaltes Wittwerbett.
Böse, zischelnde Zungen Brachten also Schmerz und Verderben Selbst über ewige Götter. Und die armen Götter, oben am Himmel Wandeln sie, qualvoll, Trostlos unendliche Bahnen, Und können nicht sterben, Und schleppen mit sich Ihr strahlendes Elend.
Ich aber, der Mensch, Der niedriggepflanzte, der Tod-beglückte. Ich klage nicht länger.
Bei dem Anblick der Gattin erglüht' er In doppeltem Purpur, Vor Zorn und Schmerz, Und unerbittlich eilt er hinab In ſein fluthenkaltes Wittwerbett.
Böſe, ziſchelnde Zungen Brachten alſo Schmerz und Verderben Selbſt über ewige Götter. Und die armen Götter, oben am Himmel Wandeln ſie, qualvoll, Troſtlos unendliche Bahnen, Und können nicht ſterben, Und ſchleppen mit ſich Ihr ſtrahlendes Elend.
Ich aber, der Menſch, Der niedriggepflanzte, der Tod-beglückte. Ich klage nicht länger.
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[315/0323]
Bei dem Anblick der Gattin erglüht' er
In doppeltem Purpur,
Vor Zorn und Schmerz,
Und unerbittlich eilt er hinab
In ſein fluthenkaltes Wittwerbett.
Böſe, ziſchelnde Zungen
Brachten alſo Schmerz und Verderben
Selbſt über ewige Götter.
Und die armen Götter, oben am Himmel
Wandeln ſie, qualvoll,
Troſtlos unendliche Bahnen,
Und können nicht ſterben,
Und ſchleppen mit ſich
Ihr ſtrahlendes Elend.
Ich aber, der Menſch,
Der niedriggepflanzte, der Tod-beglückte.
Ich klage nicht länger.
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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/323>, abgerufen am 22.07.2024.
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