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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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Die Wallfahrt nach Kevlaar.

I.
Am Fenster stand die Mutter,
Im Bette lag der Sohn.
"Willst du nicht aufstehn, Wilhelm,
Zu schau'n die Prozession?" --
"Ich bin so krank, o Mutter,
Daß ich nicht hör' und seh';
Ich denk' an das todte Gretchen,
Da thut das Herz mir weh." --
"Steh' auf, wir wollen nach Kevlaar,
Nimm Buch und Rosenkranz;
Die Mutter Gottes heilt dir
Dein krankes Herze ganz."
Es flattern die Kirchenfahnen,
Es singt im Kirchenton;
Das ist zu Cölln am Rheine,
Da geht die Prozession.
Die Wallfahrt nach Kevlaar.

I.
Am Fenſter ſtand die Mutter,
Im Bette lag der Sohn.
„Willſt du nicht aufſtehn, Wilhelm,
Zu ſchau'n die Prozeſſion?“ —
„Ich bin ſo krank, o Mutter,
Daß ich nicht hör' und ſeh';
Ich denk' an das todte Gretchen,
Da thut das Herz mir weh.“ —
„Steh' auf, wir wollen nach Kevlaar,
Nimm Buch und Roſenkranz;
Die Mutter Gottes heilt dir
Dein krankes Herze ganz.“
Es flattern die Kirchenfahnen,
Es ſingt im Kirchenton;
Das iſt zu Cölln am Rheine,
Da geht die Prozeſſion.
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[279/0287] Die Wallfahrt nach Kevlaar. I. Am Fenſter ſtand die Mutter, Im Bette lag der Sohn. „Willſt du nicht aufſtehn, Wilhelm, Zu ſchau'n die Prozeſſion?“ — „Ich bin ſo krank, o Mutter, Daß ich nicht hör' und ſeh'; Ich denk' an das todte Gretchen, Da thut das Herz mir weh.“ — „Steh' auf, wir wollen nach Kevlaar, Nimm Buch und Roſenkranz; Die Mutter Gottes heilt dir Dein krankes Herze ganz.“ Es flattern die Kirchenfahnen, Es ſingt im Kirchenton; Das iſt zu Cölln am Rheine, Da geht die Prozeſſion.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/287>, abgerufen am 25.11.2024.